M 105-107. Neue Folge No. 55—57. Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und 19 Jahrhunderts herausgegeben von August San er VALERIA ODER VATERLIST EIN LUSTSPIEL IN FÜNF AUFZÜGEN (DIE BÜHNENBEARBEITUNG DES „PONCE DE LEON") VON CLE^.^^NS BRENTANi; HERAUSGEGEBEN VON REINHOLD STEIG < BERLIN W. 35 B. BEHR'S VERLAG (E. BOCK) 1901 Einleitung. Das Manuscript, nach welchem Clemens Brentano's Lustspiel Valeria oder Vaterlist hier im ersten Druck erscheint, ist von Copistenhand hergestellt und befindet sich in der Bibliothek des k. k. Hof-Burg- theaters in Wien unter No. 431. Es wurde mir 1897 von der Direction gütigst zur Verfügung gestellt. Der Druck schien deswegen geboten, weil Brentano selbst seiner Zeit schon an eine, nicht verwirklichte, Ver- öffentlichung dachte, und weil dies Lustspiel für uns den Abschluss der auf die Bühne gerichteten Be- strebungen Brentano's bedeutet. Valeria oder Vaterlist ist die 1813 in Wien hergestellte Bühnenbearbeitung von Brentano's zehn Jahre früher hervorgetretenem Intriguenstücke Ponce de Leon. Goethe hatte, 1800, in den Propyläen einen Preis auf das beste Intriguenstück gesetzt, die Manu- scripte der concurrirenden Dichter vor Mitte Sep- tember desselben Jahres eingefordert und versprochen, dass die sich zu einer Vorstellung eignenden Stücke aufgeführt, sämmtliche Arbeiten aber in den Propyläen recensirt werden sollten. Brentano, damals noch ein junger Mann und in der Jena-Weimarischen Bewegung treibend, liess sich von Goethe gern die Richtung geben. Ohne Muster vor den Augen, folgte er allein der Fröhlichkeit des eigenen Herzens. Er strebte, das Komische und Edlere hauptsächlich in dem Muthwill unabhängiger, fröhlicher Menschen zu vereinigen. Ihre I* rV Einleitung. Sprache hielt er durchaus frei uud mit sich selbst iu jeder Hinsicht spielend. Die Aufgabe, die er sich in seinem Intriguenstücke stellte, war: die aussichtslose Liebelei zwischen dem phantastisch tcändelnden Edel- mann Ponce de Leon und dem in ihn vernarrten Bürgermädchen Valeria, durch die Beihülfe der An- gehörigen, in die vernünftige Verbindung Ponce's mit der edlen Isidora und Valeriens mit dem treuen Por- porino überzuleiten, ßrentano's lebhafte Beschäftigung mit spanischer Litteratuf^Tieferfe ~ den äusseren Zu- schnitt und Sevilla mit Umgebung als Local der Handlung. Am Rhein und Main kam das Stück nach wirklichen und phantastischen Erlebnissen des jungen Dichters zu Stande. Rechtzeitig wurde es niU dem ^lotto : „Lasst es euch gefallen" Goethe eingesendet. Da die öffentliche Kritik der Stücke ausblieb, forderte Brentano brieflich am 8. September 1801 sein Eigen- thum zurück, und erhielt es, wiederum ein Jahr später, mit einem Schreiben Goethe's vom 16. October 1802 zugestellt. Die Briefe sind in den Schriften der Goethe- Gesellschaft (6, 231. 14, 76) gedruckt. Nunmehr Hess Brentano das Stück bei Dieterich in Göttingen drucken. Die Einleitung datirt bereits vom Januar 1803. August Winkelmann besorgte die Correctur, griff aber wohl auch in Text und Vorwort ein. Ich beziehe mich dafür ein für allemal auf mein Buch über Arnim und Brentano 1894. Wir haben im Einzelnen für die Correctheit des Textes, besonders auch der Namen, keine Sicherheit. Die Copistenarbeit des Bühnen-Manuscriptes stellt uns in dieser Hinsicht nicht günstiger, so dass kleine Differenzen unbeseitigt bestehen bleiben mögen. Der Ponce de Leon erschien erst 1804. Seine Entstehung ging also immer in Jahresschritten vorwärts. Diese einfachen chrono- logischen Thatsachen standen aber Brentano selber nicht mehr fest, als er die Einleitung zu dem Ponce zu schreiben begann. Einleitung. V Diese Einleitung ist merkwürdig für uns. Sie bereitet weniger das Yerständniss oder den Genuss des Lustspiels vor, als dass sie des Dichters inzwischen „sehr veränderte Ansicht von dem, was ein Lustspiel überhaupt sein sollte", darlegen und rechtfertigen will. Was Brentano jetzt über das Komische und Lustige an~slch" sagt, geht eigentlich gegen Goethe's Erwä- gungen über Charakter- und Intriguenstücke in den Propyläen. Goethe hatte brieflich zu Brentano das Ur- theil ausgesprochen, das Stück vertrage eine Dar- stellung auf dem Theater nicht. Dem gegenüber gab der Dichter die Möglichkeit der Aufführung seines Stückes nicht verloren. Zwar hatte er 1802 in Dussel' dorf bei dem Theater, das seine lustigen Musikanten aufführte, mit dem Ponce kein Glück gehabt; er dachte mit Zittern, wie er humoristisch sagt, an die Leseproben der Schauspieler-Gesellschaft und an die dicken Rötheistifte des Directeurs zurück ; es über- schlich ihn wohl das Gefühl, die Aufführung, sollte sie irgend ein Theater wagen, möchte nicht ganz gelingen. Dennoch aber erbot er sich am Schlüsse der Ein- leitung, sein Lustspiel auf Begehreu eines Theaters selbst für die Aufführung zusammenzustreichen oder umzuarbeiten. Da Weimar nicht mehr für ihn in Betracht kam, fasste er Berlin und Wien ins Auge. Die Berliner Bühne unter Iffland, von dem, während der preussischen Reformjahre, die Werke Kleist's und seiner Freunde principiell ausgeschlossen wurden, hätte sich am wenigsten für eine so schwierige Aufführung, wie die des Ponce, bereit finden lassen. In Wien lagen die Dinge politisch anders. Hierher wandte sich Brentano von Prag aus 1813. Er trat in einen ihm sehr erwünschten Verkehr mit dem Theater und mit Schauspielern ein. Er brachte eine Anzahl patriotischer Gelegenheitsdichtungen auf die Bühne. Es ist mir ein ungedrucktes, mit der schlausten Gewandtheit abgefasstes Schreiben Brentano's an den Grafen Ferdi- VI Einleitung. naud Pallf^ bekannt, der 1811 k. k. Hoftheater-Director geworden war. Der Dichter erfreute sich also hoher Connexionen. In Brunner's Buche über P. Hoffbauer (S. 172) findet sich die absichtslose Bekundung, Bren- tano habe damals nach einer Anstellung in der Kanzlei des Hoftheaters gestrebt: eine Nachricht, auf welche die wunderlichen Versuche Brentano's, sich oder Arnim au die Stelle des gefallenen Hoftheaterdichters Theodor Körner zu setzen, das richtige Licht werfen (an Arnim S. 322). In Carl Bernard's Dramaturgischen Be- obachter begann Brentano eine stehende Theaterkritik zu schreiben. Kein Wunder, dass sich Verhältnisse ergaben, in denen sein alter Wunsch, den Ponce auf- zuführen, durch die Ermuthigungen vermeintlicher und auch wirklicher Freunde neu sich regte. Die nöthigen Anstalten wurden getroff'en. Am 18. Februar 1814 ging das Lustspiel in Scene. Es fiel durch. Eine Zeitungs- polemik machte den Schluss. Bevor ich auf diese Dinge eingehe, suche ich die Frage zu beantworten, wie sich die Bühnenbearbeitung zur Originalgestalt des Lustspiels verhält. Ich will aber nur die Hauptzüge hervorheben. An der ursprünglichen Anlage und dem Charakter des Stücies' ist eigentlich nicht geändert. Auch dass, der neuen Titelfassung nach, Valeria mehr in den Vorder- grund gerückt erscheint, bedeutet nicht einen neuen Gang der Handlung. Von Hause aus war durch Ponce's (oder 1813:Lope's) und Valeriens Gestalten, fehlerhaft, das dramatische Interesse nach zwei verschiedenen Richtungen hin getheilt worden, und ohne die ausser- dem noch stark hervortretende Vaterlist Sarmiento's hätte der Dichter schwerlich einen Abschluss der Ver- wickelungen gefunden. Brentano's neue Wiener Auf- gabe bestand darin, für die Aufführung eine Verein- fachung der Situationen herzustellen. Das Zusammen- streichen ist auch gründlich von ihm besorgt worden. Man vergleiche nur den Gesammtumfang der Bühnen- Einleitung. VIT bearbeituüg mit dem des Ponce. Im ersten Aufzuge z. B. sind gleich die Scenen 1 und 2 stark gekürzt; ■der dritte Auftritt der „Valeria" zieht unter vielen Auslassungen die Originalsceneu 3, 4, 5 und 6 zu- sammen ; die Maskerade wird so rasch abgethan, dass das Ende des siebenten Auftrittes bereits in Scene 16 •des Originals einschwenken kann. Einzelne Scenen von früher fallen gänzlich fort, oder werden zum Theil auch wieder in mehrere zerschnitten. Der erste Act des „Ponce" hat 23 Scenen, derjenige der „Valeria" nur 14. Und so fort durch die übrigen Aufzüge. Ich müsste die nöthige Bühnenkcnntniss besitzen, um ent- scheiden zu können, wie weit diese scenischen Ver- änderungen von den praktischen Erfordernissen der Aufführung abhängig sind. Ganz neu dagegen ist der Ausgang, insbesondere der Schlussact, des Lustspieles gearbeitet. Der „Ponce" enthielt keinen Vermerk über die Zeit, in der das Stück spiele. Nur daraus, dass Sarmiento als spanischer ,.Obrister bei der Armee in den Niederlanden" steht und vom Krieg in Flandern die Rede ist, folgte für den Leser die Vorstellung einer ideell bestimmten Ver- gangenheit spanischer Geschichte. In Wien 1813 aber machte Brentano „unsre Zeit" zur Zeit der Handlung seines Lustspieles. Damit war den Freiheitskriegen und anderen Verhältnissen jener Tage die Einwirkung auf das Stück eröffnet. Sarmiento ist jetzt ein „spanischer Offizier in Amerika". Er kehrt in sein vom bilden Krieg verheertes Vaterland zurück, erhebt die jungen Männer aus lockerem Tändeln zu ernster, treuer Liebe und entflammt sig zum Freiheitskampfe für das Vaterland. Sie treten als Offiziere bei der Kriegerschaar mit ein, die Sarmiento in die Pyre- näen führen will. Der_Schhiss des Lustspieles zeigt uns die jungen Männer in militärischer Uniform, dem „Ehrenkleide ihres siegreichen Vaterlandes", Porporino mit der Fahne, die er ,.zur Ehre seines Volkes, VIII Einleitung. seines Stammes trägt." Von Begeisterung sind Alle erfüllt : „Heut noch ein frohes Fest, und morgen zur Armee!" So sollte das Stück in den patriotischen Jubel der Freiheitskriege ausmünden. Innerhalb dieser Stimmungen und Absichten des Dichters ist der „Feind" (unten 8. 17.2, ^'8^- -^^nim und Brentano S. 330) natürlich Napoleon und die Franzosen. üeber diesen j,Feind'- hatte Wellington am 21. Juni 1813 bei Vittoria gesiegt. Auf „unsern allerbesten Freund, auf den Lord Wellington" dichtet daher Porporino das Lied „Wellington, die Wellen tönen", zu dem man die Fassung in den Gesammelten Schriften Brentano's 2, 36 vergleichen muss. Auf „Hispaniens Feinde" (ößgj) will Lope Feuer schlagen, bis kein Stahl und Stein mehr an ihm ist. Und die „zweideutige Allianzkuust" (3529) ist doch auch wohl als eine, etwas spöttische Anspielung auf die Zeit- verhältnisse zu verstehen. Aber noch andere Spuren jener Tage erkennt das Auge. Im Februar 1814, also im gleichen Monat mit der „Valeria", wurden in Wien gegeben: nächst dem Kärntnerthor die komische Oper Die Strickleiter^ an der Wien das dramatische musikalische Quodlibet Der Markusplatz in Venedig, und mehrfach Mozart's Don Juan; nächst der Burg ein Stück mit dem Titel Karlos. Auf diese Aufführungen gehen Brentano's- Scherze über die Strickleiter (unten S. lOgg), die Be^, reitung des Theriak auf dem Markusplatze zu Venedig (25 j 3), die Erscheinung des Steinernen Gastes (83) und die Benennung der ihrem Namen nach den Damen noch unbekannten Bewerber als Juan und Karlos (60^3 ) — lauter neue Anspielungen, denen sich allein im „Ponce" (S. 185) die Erwähnung eines Liedes aus dem Don Juan an die Seite stellt. Dagegen kann eine Beobachtung Heinrich Schmidt's (in den Erinnerungen S. 216) nicht gehalten werden. Er meinte, dass die Krankenscene Aquilar's aus dem damals viel gegebenen Einleitung. IX komischen Singspiele Herr Rochus Pumpernickel, in dem der eingebildet-kranke Brautvater den Heiraths- kandidaten Pumpernickel gegen den wahren Geliebten seiner Tochter begünstigt, von Brentano in der „Valeria" pfiffig angebracht worden sei : die Krankenscene war aber schon im Ponce von 1804 vorhanden. Gar manche Neuerung noch ist interessant. Bren- tano hat in der Philisterabhandlung die damalige Sprachreiniguug als philiströs verspottet: trotzdem ersetzt er ein früheres ,,amüsirt" jetzt (SS^) unauffällig durch „zerstreut". Den Satz im Ponce (S. 53) : „sie ist fromm wie Maria, und hat letzthin in der Beichte gelacht," wandelt er, unter dem Einfluss eines geschärften reli- giösen Gefühls, folgender Massen um (16g): „sie ist . . fromm wie ein Lamm, und soll doch schon einmal in der Kirche gelacht haben !" Der „Herr Reineke" wird, verständlicher für die Menge, durch „Herr Fuchs" (I632); ein alter General, ohne mir ersichtlichen Grund, durch einen Admiral (269); ein Kramsvogel, desgleichen, durch einen Turteltauber (273) ersetzt. Die ursprünglich eingelegt gewesenen Gedichte, denen Goethe sein Lob nicht vorenthielt, haben zum Theil andere oder keine Verwendung mehr gefunden; selbst die Verse im Ponce (S. 150) Die heiligen drey König mit ihrem Stern, Sie essen und trinken und bezahlen nicht gern — ursprünglich wohl aus volksmässiger Tradition auf- genommen, seit 1811 durch die Gesänge der Zelter- schen Liedertafel als der Anfang vom Goethischen Epiphanias -Liede bekannt, Hess Brentano in der „Valeria" ausfallen. Andererseits sind neue Verse, z. B. die zum Ersatz für den ursprünglichen Ofen- spruch bene bibere et laetari bestimmten (6^3), hinzu- gekommen. Neu sind_auch die chinesischen Scherze in der 9. und 11. Scene des ersten Aufzuges: die auf X Einleitung. irgendwelche Wiener Localereignisse damals hindeuten mögen. „Was ist das vor eine Welt!" ruft Valeria in gemüthlichem Dialekte jetzt (33^, wo sie früher (1804, S. 104), wie in anderen Fällen, sich des gewöhn- lichen Hochdeutsch bedient hatte. Ich mag nicht weiter in die Einzelheiten eingehen, weil sie sich Jedem eröffnen, der das Original und die Bühnenbearbeitung vergleichend liest. Treten wir viel- mehr an die sonderbaren Vorgänge heran, die die Aufführung der Valeria am 18. Februar 1814 um- spielen. Ueber dieses Factum in Brentano's Leben hat sich viel üppiges Raukenwerk geschlungen. Ich verweise auf Stramberg's Rheinischen Antiquarius, auf Heinrich Schmidt's Erinnerungen, auf einzelne bei Diel-Kreiten aufbewahrte Mittheilungen. In allen steckt ein Körnchen Wahrheit. Aber biegen wir dies Rauken- werk rasch bei Seite, um zu den Thatsachen zu ge- langen, die aus Brentano's und seines Gegners gleich- zeitigen Aufzeichnungen zu uns sprechen sollen. Brentano verfügte, wie gesagt, über Bernard's Dramaturgischen Beobachter. August Sauer hat, in freundlicher Zu- schrift an mich, über" dies Theaterjournal 1895 im Er- gänzuugshefte des zweiten Bandes seines Euphorien gehandelt ; das einzige bis jetzt bekannt gewordene, ziemlich vollständige Exemplar befindet sich auf der Wiener Hofbibliothek. In dem von Sauer aufgestellten Schema der Artikel sind die Nummern verzeichnet, welche die Aufführung der Valeria betreifen: von denen auch Exemplare in Brentano's Nachlasse verblieben sind. Daneben fand ich aber noch die ersten eigen- händigen Niederschriften Brentano's, aus denen erst, durch fortgesetzte Verflachung des Ursprünglichen, die Druckgestalt hervorging. Diese Niederschriften lassen uns tiefer, als die gedruckten Artikel, in das Getriebe der Dinge und Menschen hineinsehen, die betheiligt sind. Die „Valeria" fiel auf dem Theater gänzlich durch, und die Aufführung wurde nie mehr wiederholt. Einleitung. XI Brentano besass die ausgezeichnete Fähigkeit, alle Menschen gegen sich aufzubringen, und hinterher mit komischer Selbstironie sich als das unschuldige Opfer hinzustellen. Er war 1813 in den litterarischen und künstlerischen Kreisen Wiens schnell eine stadtbekannte Persönlichkeit geworden. Bei dem ungeheuren Auf- sehen, das der Fall der Valeria in der massgebenden Gesellschaft machte, musste ihm daran liegen, etwas Geeignetes dagegen zu setzen. Er entwarf auf einem Foliobogen zuerst die folgende Zuschrift an den Herausgeber des Dramaturgischen Beobachters : Sie verlangen von mir, verehrter Freund! eine kleine Nachricht, auf welche Art mein Lustspiel Yaleria auf die Bühne gekommen, nachdem Sie mit angesehen, wie es über Hals und Kopf herabgeworfen worden, ich theile Ihnen hierüber folgende Nachricht mit. Als Göthe im Jahr .... einen Preiss auf das beste Intriguenstück setzte, arbeitete ich mit vielem Fleiss ein Lustspiel Ponce de Leon aus und sendete es ein, ich resignirte bei der Einsendung schon auf den Preiss und auf die Aufführung, da meine Arbeit ihrer Art nach nicht concurriren konnte. Ich ver- langte nur Göthens Urtheil und Rath für die Zukunft» Ich erhielt ihn, er dankte mir, mehr bedurfte ich nicht. Mein__Lustspiel ward Göttingen bei Dietrich lg . . gedruckt, es genoss in allen Rezensionen ein vielleicht unverdientes Lob und Ihre Durchlaucht der Herzog von Ahremberg vergönnte mir mit ungemeiner Güte es ihm zu widmen. Ich hatte nachmals weiter keinen Beruf, für unsre Bühne zu arbeiten, denn ich hatte von Jugend auf keine Freude an ihr, das liegt aber in keiner Art von Uebermuth, das liegt in meiner Natur, welche vielleicht dramatischer ist, als manche andre. Hier nun kam ich durch manichfaches Ge- schick in Berührung mit der Bühne, deren Verhält- nisse jedermann kennt. Ich ward mit ungemeiner XII Einleitung. Güte und so vieler geistreicher Einsicht von ihrem trefflichen gegenwärtigen Vorsteher empfangen, dass mir der Andrang manichfacher anderer Freunde um so auffodernder ward, mein Heil mit bestem Willen zu versuchen. Man wünschte ein Lustspiel, die Zeit war kurz, und ich bearbeitete mit einer ungemeinen Anstrengung jenen Ponce do Leon unter dem Nahmen Valeria für die Aufführbarkeit. Die^ Direkzion ver- gönnte mir auf die ausgezeichnetste Art, ihn vor einer Versammlung der geistreichsten Kenner vorzutragen, ich nenne hier allein Herrn Lange, Herrn Korn, Herrn von Kurländer aus dieser Versammlung. Ich kann Männern von so allgemein verehrter Gesinnung keine Art von Verstellung andichten, die ersten vier Akte befriedigten, ja erfreuten sie durchaus, den fünften ersuchten sie mich zu verändern. Ich versprach es mit der grossten Bereitwilligkeit, denn ich hielt es für meine Pflicht. Nach etwa drei Tagen hatte ich den fünften Akt neu geschrieben. Es ward mir vergönnt, meine Arbeit nochmals vor allen Herrn Regisseuren des K. K. Hoftheaters vorzulesen, nehmlich vor Herrn Koch, Herrn Krüger, Herrn Roose, Herrn Korn, Herrn Koberwein und Herrn von Sonnleithner. Sie nahmen meine Arbeit abermals mit ungemeiner Güte auf, ich fragte sie alle um ihren Rath, sie theilten mir ihn offenherzig mit. Herr Koberwein bat mich den ersten und zweiten Akt so zu arbeiten, dass er im Nothfall in einem gespielt werden könnte, ich that es mit Ver- gnügen. Das Stück beginnt im ersten Akt von Abends 8 Uhr biss zum Morgengrauen, beginnt im zweiten mit der Morgenröthe und spielt biss Mittag, beginnt im dritten Akt mit etwa vier Uhr nachmittags und spielt biss Abend, beginnt im vierten Akt gegen Mittag und spielt biss in die Dunkelheit, beginnt im fünften Akt mit dem Morgen und spielt wieder etwa biss gegen zehn Uhr, enthält also eine Nacht und zwei und einen halben Tag Zeit, welches durchaus erlaubt Einleitung. XIII ist. Herr von Sonnleithner rieht mir sehr freund- schaftlich, den üebergang von Valeriens Neigung zu Porporino weicher zu machen, ich that dieses mit der grössten Bereitwilligkeit. Alle versammelten foderten mich auf das Ganze noch mehr zu verkürzen, und ich that es abermals mit aller der Bereitwilligkeit, die ich so gütigen und ausgezeichneten Kennern schuldig war. Ich schrieb dies unglückliche Schauspiel nun zum drittenmahl in einer Zeit von vier Tagen um, und versäumte [Essen und Trinken] darüber das gewöhn- liche Leben beinah so sehr, dass ich mehrere Tage brauchte mich von der Anstrengung zu erholen. Aber ich that es gern, denn ich habe es immer für meine Pflicht gehalten den guten Willen, der mir entgegen- kömmt, beinahe noch zu übertreffen. Nun ward ich zur Leseprobe eingeladen. Ich bat um die Erlaubniss den versammelten Mitspielenden das Stück vorzulesen, damit sie es alle kennen lernten, ohne welches keine Aufführung denkbar ist. Aber es wurde mir erklärt, dass dieses nicht gewöhnlich sei, sondern dass jeder seine Rolle ablese, denn die Leseprobe sei nur ein Kollationiren der Rollen, ob sie gleichlautend mit dem Manuskript seien. Ich musste mich fügen, jeder lass seine Rolle, kein einzelner hörte auf das Ganze, die meisten sprachen mit einander, [oder waren] viele blieben gar nicht da, wenn sie grade nichts zu reden hatten. Als ich diese Leseprobe verliess, wusste ich bereits das Geschick meines Stücks. Ich erschien auf der ersten Probe, wozu ich eingeladen war, sonst hätte ich mir gewiss vielen Kummer, den ich mit meiner Gesundheit bezahlt habe, erspart. Nach vier Tagen sollte das Stück aufgeführt werden, welches bereits wenigstens [ein viertel Jahr] zwei Monate übergeben war, wenige Personen hatten auch nur eine Idee von ihrer Rolle. Herr Korn, Herr Krüger konnten sie beinah schon perfekt, während nun die Spielenden um den Soufleur herumstanden und ihm langsam nach- XIV Einleitung. sprachen, stürmten allerlei Leute, die ich nie gesehen, mit allerlei Mundarten, die ich nie gehört, mit allerlei Fragen, die ich nicht verstand, zugleich auf mich ein, man sprach mir von Talaren, von freien Verwand- lungen, ein Hauss, das im Hintergrund gedacht war, müsste forn stehen, einer protestirte gegen eine Statue, ein andrer gegen eine Bank, ein andrer wüste nicht wie dieses oder jenes gemacht oder gesprochen werden sollte, und der Soufleur souflirte immer zu. Ich bat eine Hauptrolle um die Erlaubniss, ihr die Rolle ein- studieren zu dürfen, mir ward die Erklärung, dass dies nicht angehe. Einige mahl suchte ich zu rathen, denn ich schreibe nichts nieder, was man anders sprechen kann, als ich es selbst sprechen würde, denn ein Drama, wo man dies kann, ist ein schlechtes. Da ich aber nachher vernahm, dass mein Rath von ein- zelnen übel aufgenommen war, dass man es für süffi- sant hielt, wenn ich grosse Künstler zurecht wiess, schwieg ich ganz, und empfand keine Art von Zorn, sondern nur ein bitteres Mitleid mit mir selbst, dass alle mein guter Wille, meine Anstrengung und Bereit- willigkeit damit erwiedert wurde, dass nur wenige etwas von dem Gange der Fabel wussten, manche mich auf eine beinah unerhörte Art fragten, wie diese und jene Briefe an die Erde zu liegen kämen, da im ganzen Manuskript doch der genauste Zusammenhang angegeben war. Wann Tag, wann Nacht sein sollte, wüste kein Mensch, ich habe es wohl zehnmal gesagt, und ward in der lezten Probe doch nochmals drum gefragt. Meine Freunde wissen, dass ich das Durch- fallen des Stücks von Anfang an vorauswuste. Jede Probe kam mir verwirrter vor,' einzelne Schauspieler bedurften in der lezten Probe noch ununterbrochen den Soufleur. Als ich bei der Aufführung vor dem Aufgang in den Coulissen stand, wüste ein Mann, den ich nicht kenne, noch nicht, wann er in dem Schlosse Sarmientos oben Musik machen sollte, und während Einleitung. XV ich es ihm mit gröstem Erstaunen sagte, hörte ich eine Stimme, wie die Posaune des jüngsten Gerichts hinten hervorschallen: wenn nur erst das verfluchte Stück herunter wäre. Nun begab ich mich auf meinen Logenplatz und hörte die zwei ersten Akte betrübt an, mit dem Tröste in der Gesellschaft edler und geist- reicher Menschen zu sein, die mich mit einer Güte seit meinem Hiersein behandelt hatten, die ich ihnen nie vergessen werde. Hierauf verliess ich das Haus& mit der grösten Achtung für Herrn Korn und Herrn Krüger, welche sich auf . . Hier bricht die Niederschrift ab, die beiden Seiten des Foliobogens sind zu Ende ; weiter hat Brentano nicht geschrieben. Er empfand wohl, dass er dies so nicht drucken lassen dürfe. Es war Zuviel aus der Schule geplaudert, und andererseits hatte die Polemik gegen die „eine Hauptrolle", das war Fried- rich~T{bose als Lope, keine rechte Haltung. Brentano wird seine Freunde, gewiss auch Bernard selber, zu Eathe gezogen haben. Das Schriftstück wurde also in drei Artikel zerlegt, und die beiden ersten kamen,, der eine von Brentano selbst gezeichnet, der andere wie von fremder Hand herrührend iu No. 24 des Dramaturgischen Beobachters vom 25. Februar 1814 hintereinander zum Abdruck. In folgender Weise : An den Herausgeber des Dramaturgischen Beobachters (das Lustspiel: Valeria betreffend.) Sie begehren eine Erklärung von mir, wie Va- leria auf die Bühne gekommen sey? Hier folgt sie. Sie ist eine Bearbeitung von dem Lustspiele: Ponce de Leon, Göttingen bei Diedrich 1803 (!). Göthe hatte mir gütig für diese Arbeit gedankt. Sie war von allen kritischen Blättern mit Auszeichnung beurtheilt, und von geistreichen Menschen in ihre Büchersammluug auf- genommen. Ich habe sie hier in Gegenwart der Herren Hofschauspieler Lange, Koch, Krüger, XVI Einleitung. Rose, Koberwein und Korn und des Herrn S.kretair Sonnlei thner vorgelesen; sie ward mit Beyfall auf- genommen und alles nach ihrem Rathe gern verändert. Sie ward aufgeführt. Ich verliess beym Anfange des dritten Akts das Haus, mit der Empfindung, dass dieses meine Arbeit nicht seyn oder ich mich mit allen obgenannten ausgezeichneten Kennern sehr geirrt haben musste. Leben Sie wohl /^ ri An den Herausgeber des Dramaturgischen Beobachters. Mein Herr! Mein gestriger Theaterabend war einer der trau- rigsten, und ich weiss nicht ob der Verfasser der un- glücklichen Valeria mehr betrübt worden seyn kann, als ich selbst. Ich kenne ihn nicht, aber so viele Spuren seines von mancher Seite misshandelten Stücks verrathen ein Talent, das ein besseres Geschick ver- dient hätte. Ich darf nur das trefliche Lied auf Wellington anführen. Was haben wir an Kriegs- liedern besseres? Ein Dichter, der dieses und vieles Andre in diesem Stücke geschrieben, kann unmöglich verdienen so empfangen zu werden! Als ich in das Haus ging, vernahm ich schon manche Animosität, und das Feld schien mir nicht allein nicht nur nicht rein von einer Gegenparthey, sondern überfüllt davon, und aus allen Aeusserungen wusste ich den Ausgang voraus; dass von der Bühne herunter aber auch mehr, als ich jemals erlebt, mitgearbeitet werden würde, um dies Schauspiel zu Grunde zu richten, hatte ich kaum er- / wartet. Warum fehlte unser treflicher Koberwein? jEr allein hätte den Lope spielen können, er allein I vermag das Phantastische dieses Charakters darzustellen. Herr Rose kann nur in ganz realen Charakteren so ausgezeichnet seyn, als wir ihn kennen, diese Rolle ist seiner ganzen Natur zuwider, und er hat sich ver- griffen, dass er sie jemals übernahm, denn heut schien Einleitung. XVII er uns'Hn allem das Gegentheil von dem, was er sagte; er hat mit dem Fall des Stücks schwer gebüsst. Ich habe, so sehr mir der Lärm des Publikums und die gehäuften Theaterfehler erlaubten, mit Anstrengung Acht gegeben, denn ich hatte ungemein viel Gutes von dem Stücke aus dem Munde geistreicher Männer und Schauspieler, die es vom Verfasser selbst vortragen hörten, vernommen, und habe viel mehr Gutes und Schönes in diesem Lustspiel gehört, als in irgend einem andern. Aber das ganze Spiel war so verwirrt, so unklar, und unsicher, alle Schauspieler ausser einigen waren, als wenn sie zum erstenmahl aufträten ; denn dieses Lustspiel gehört nicht auf unsre jetzige Bühne. Es erfodert ein ganz scharfes, bestimmtes und zier- liches Spiel, und der Soufleur darf nicht die grösste Rolle darin haben, wie hier. Wäre Herr K ober- wein in der Rolle des Lope aufgetreten, er, der in allem seinen Spiel am meisten Schärfe und Präzision hier auf der Bühne hat, das Ganze wäre stehen ge- blieben und hätte uns noch oft erfreut; denn Lo^e ist der eigentliche Mittelpunkt des Stücks, und dieser wurde so dargestellt, dass auch nicht eine Idee mehr übrig blieb. Hätte jeder so treflich gespielt, als Herr Korn, das Stück wäre eines der besten geworden. Ich schreibe Ihnen dies, damit es dem Verfasser der Valeria vor Augen kommen möge und damit er nicht etwa im ünmuth sein ausgezeichnetes Talent ganz auf- gebe. Er hat sich nur getäuscht und ist darum auch getäuscht worden. Möge es ihm ein Trost seyn können, dass das Publikum einen wohlmeinenden unter sich hatte, der dieses niederschrieb. D— n. Meinem Gefühle nach ist der zweite mit D— n unterzeichnete Artikel nicht von Brentano selbst ge- schrieben. Indessen muss er, wenigstens mittelbar, auf Brentano's Informationen beruhen, wie er denn Litteratnrdentmale 118/120. II XVIII Einleitung. natürlich nur mit seinem Einverständniss von Bernard gedruckt worden ist. Was betreffs der Theaterfehler, des Souffleurs, der „jetzigen" Bühne von D — n be- merkt wird, giebt, wie man theils schon aus der ersten Niederschrift, theils aus dem, was folgt, entnehmen kann, Brentano 's Gedanken und Worte wieder. Ich vermag daher der (von dem Herausgeber noch einmal in No. 33 wiederholten) Erklärung des Anonymus, dass er den Verfasser der Valeria nicht kenne, höchstens eine formale Bedeutung beizulegen; und ich weiss nicht, ob man wirklich, worauf ja an sich wenig an- käme, unter D — n den Dichter Deinhardstein sich denken dürfe. Liess man einen ganz Fremden schein- bar für Brentano eintreten, so wurde der Vortheil gewonnen, dass Brentano's Stück deutlicher gelobt, und Rooses Darstellung der Hauptrolle deutlicher ge- tadelt werden konnte. Diesen „unberufenen" Ver- theidiger durfte man sodann, wenn es noth that, auch wieder desavouiren. Der dritte Artikel wurde anonym mit der Ueber- schrift ,,Kurzgefasste Anweisung, ein jedes Schauspiel, es sey von welchem Werthe es wolle, auf eine unfehl- bare Art durchfallen zu lassen. . Von einem alten Praktikus" in No. 26 des Dramaturgischen Beobachters eingerückt. Die Hauptsätze, die daraus von Sauer (S. 78) mitgetheilt worden sind, weisen auf Brentano's obige Schilderungen der Lese- und Spielproben zurück. Der angegriffene Hofschauspieler Friedrich Roose sandte auf die beiden ersten Artikel eine Entgegnung ein, welche im Druck die ganze 29. Nummer des Dramaturgischen Beobachters vom 9. März 1814 ein- nimmt. Er behandelt den Anonymus D — n, als wenn er auch Brentano selber wäre. Er schreibt geschickt und ungeschickt zugleich, wie ein Mann, der nur als Ausnahme die Feder führt. Aber was er sagt, wird doch wieder dadurch für uns wichtig, dass er er- sichtlich auf Grund der Theateracten schreibt, und Einleitung. XIX darüber hinaus noch allerlei Mittheiluugen und An- deutungen macht, die uns von seinem Standorte aus einen Blick in die damaligen Wiener Theaterverhältnisse ermöglichen. Roose richtet seine Erwiderung An den Herausgeber des Dramaturgischen Beobachters. Wie sehr ich jederzeit vernünftige und gründliche Kritiken zu meiner Belehrung beachtet, so hab' ich mir es zugleich auch zum Grundsatz gemacht, einseitige und besonders anonyme Aussprüche, die von jenem Mittel und Zweck weder Spur noch Andeutung geben, mit der Ruhe zu übersehen, die dem Manne von einiger Umsicht in dem Wesen und Unwesen unserer neuern Litteratur eigen seyn muss. Gleichwohl finde ich mich durch zwey sehr auffallende Anzeigen in No. 24 des dramaturgischen Beobachters aufgefordert, einiges zu berichtigen, weil es ganz falsche Angaben betrift, mit denen Hr. C. B., der Verfasser der Valeria, und ein Hr. D — n, als Beurtheiler der Dar- stellung dieses Lustspiels auf dem k. k. Hoftheater, das von dem ganzen Hergang ununterrichtete Publikum zu täuschen suchen, und die Ehre der Regie -Mit- glieder dieses Theaters überhaupt und mich selbst als Schauspieler insbesondere auf eine ganz eigen possier- liche Art verunglimpfen möchten ; ich mache bey dieser blossen Berichtigung auf nichts Anspruch, als auf die in der ganzen zivilisirten Welt anerkannte Ge- rechtigkeit: dass man auch den Beklagten hören müsse! und bitte Sie, gegenwärtiges in eines der erstem Blätter des dramaturgischen Beobachters ge- fälligst einzurücken. I. In der Erklärung des Hrn. C. B. (Verfassers der Valeria) wie dies Lustspiel auf das k. k. Hof- theater gekommen sey, wird unter mehreren Veran- lassungen (über deren Gültigkeit schon Jedermann selbst am besten urtheilen kann) auch diese angeführt : n* XX Einleitung. dass der Herr Verfasser dieses Lustspiel in Gegenwart der Hr. Hr. Hof-Schauspieler Lange, Koch, Krüger, Roose, Koberwein und Korn, und des Hrn. Sekretär Sonnleithner vorgelesen habe, dass Valeria mit Beyfall aufgenommen und alles nach dem Rathe dieser Herrn ver- ändert worden sey, und dass der Herr Ver- fasser bey der Darstellung beym Anfang des dritten Akts das Haus mit der Empfindung verlassen habe, dass dieses seine Arbeit nicht sey oder Er sich mit allen obgenannten aus- gezeichneten Kennern sehr geirrt haben müsse. — Von dieser ganzen Angabe ist mehr nicht als das wesentlichste unrichtig. 1) Unrichtig ist, dass in dieser Vorlesung am 17. December 1813 Herr Lange gegenwärtig gewesen sey. 2) Unrichtig und unrecht ist, dass bey Erwähnung der obgenannten Herrn nicht auch der Herr Stell- vertreter der Hoftheater-Direction mit angeführt ist; und dies ist deswegen wesentlich, weil auf dessen Bescheid die Regie-Mitglieder in seinem Hause sich zu dieser Vorlesung versammelten, und weil die Theater- Direction sich* sowohl die xinnahme neuer Schauspiele als auch die Rollenbesetzung der- selben vorbehalten hat; die Mitglieder der Regie sind wohl manchmal zu Meynungen und schriftlichen Gutachten aufgefordert worden, die Direction hat aber eben so oft gegen dieselbe für die Annahme als für die Rückgabe eines Stückes entschieden und bisher in so gänzlichem Besitz ihres vorbehaltenen Rechts sich erhalten, dass nebst dieser Valeria, auch bey dem Lustspiele: gerechte Strafe — Hannibal — Kolonie etc. die Regie-Mitglieder meines Wissens weder um eine Meynung für die Annahme noch um ein Gutachten über die Besetzung der Rollen an- gegangen worden sind. 3) Unrichtig ist, dass Valeria in dieser Vorlesung Einleitung. XXI mit Beyfall aufgenommen worden sey. Ganz einstimmig konnte dieser Beyfall nicht seyn, da ich wenigstens die Vorlesung — gerade wie der Herr Verfasser die Darstellung seines Stücks schon zu Anfang des 3ten Akts verlassen musste, mit einer Empfindung — doch man muss nicht alle Empfindungen laut werden lassen! — und der Beyfall der übrigen Regie-Mit- glieder soll, wie ich nachher von diesen Herren ge- hört, darinn bestanden haben, dass sie dem Herrn Ver- fasser für die Lektüre gedankt und dabey höflich be- merkt haben: dass unter dieser Gestalt man sich nicht einen erwünschten Erfolg von der Darstellung versprechen könne. Was dann mit der Formel, die Hr. von Göthe gegen den Hrn. Ver- fasser gütig geäussert, so ziemlich eins ist, mit dem Unterschied, dass Göthe als souvrainer Intendant des Weimarschen Theaters es bey dem gütigen Dank hat bewenden und die Valeria nicht aufführen lassen; die Regie-Mitglieder in Wien aber in ihren Amtsverrich- tungen zu beschränkt sind, Sie konnten dem Herrn Verfasser nur höflich und freundschaftlich die Stellen anzeigen, die Aenderungen bedurften. — Hat Herr C. B. dies als Beyfall und Bedingung der An- nahme seines Stücks genommen, so haben diese Herrn keine Schuld über den Missverstand, da die Direction allein über die Annahme zu entscheiden hatte. Der Herr Verfasser hat sein Stück zurück- genommen und bald darauf der Direction — wie man sagt — in einer verbesserten Gestalt wieder über- reicht. — Diese Veränderungen sind nicht zur Kennt- niss der Regie gekommen — die Direktion hat es ohne weiters zur Vorstellung bestimmt, die Rollen ausschreiben lassen und dieselben wahrscheinlich nach den Wünschen und mit Einvernehmen des Herrn Ver- fassers besetzt. Dies zu meiner Rechtfertigung als Regisseur, als welcher ich nicht den mindesten Antheil an der Aufnahme dieses Lustspiels auf der Hof-Schau- XXII Einleitung. bühne haben konnte und für jede Anmuthuug mich hier förmlich verwahren mus, da ich zu billig denke, um nicht Jedem das Seinige zu zuerkennen oder da ärndtcn zu wollen, wo ich nicht gesäet habe. — II. Was die Vorwürfe und Anklage eines Hrn. D — n in dem zweyten Aufsatze der Nro. 24 des dra- maturgischen Beobachters und besonders mich als Schauspieler und meine Annahme und Darstellung der Rolle des Lope de Leon in besagter Valeria betrift, so bleibt mir — auf die Beurtheilung dieses Herrn nichts zu erwiedern, als den Hergang der Sache so wahr als einfach anzuführen und damit die Ent- scheidung des Rechts dem unbefangenen Publikum zu überlassen: In der Besetzung dieses Lustspiels Valeria war mir Anfangs die Rolle des Don Aquilar, und Herrn Heurteur jene des Lope de Leon zugetheilt. Bey der Leseprobe am 17. Jan. d. J. wurde das Stück mit dieser Besetzung gelesen, und ich lernte hier das um- gearbeitete Stück zum erstenmal kennen. Den andern Tag kam der Herr Verfasser zu mir, und ersuchte mich dringend, die Rolle des Lope de Leon statt Herrn Heurteur zu übernehmen. Ich schweige von den maucherley angeführten Ursachen, die ihn bey der frühem Besetzung dieses Stücks irre geleitet. Ich erwiederte, dass mir von der Direction die Rolle des Aquilar zugetheilt sey, und ich ohne deren Einschreiten keine andere annehmen könne, dass aber, wenn eine Veränderung in der Besetzung durchaus nöthig befunden würde, ich es für das Beste des Stücks zuträglich er- achtete, wenn die Rolle des Lope an Herrn Koberwein vßrtheilt würde. Der Herr Verfasser protestirte mit Heftigkeit gegen diesen achtungswertheu Künstler mit Ursachen, die mit jenen von Hrn. D — n zu dessen Empfehlung angeführten in direktem Widerspruch stehen. Ich blieb bey meiner Weigerung eine Rolle zu übernehmen, die andere refusirten, und die ich Einleitung. XXIII selbst für sehr schwierig erkennen musste, weil sie — leicht hingespielt — nicht verstanden würde, und — in schärfern Umrissen gezeichnet — keinen befriedi- genden Eindruck — machen könne etc. Der Herr Verfasser bestürmte mich mit Bitten und Vorstellungen, dass die Direktion mit dieser Ab- änderung vollkommen einverstanden sey, und wenn ich es erlaubte. Er mir die Rolle vorlesen wolle, und wenn ich sie so spielte, als Er mir sie vorläse, so sey nichts leichter, als mit Ihm das ganze Publikum zufrieden zu stellen, das mit Ihm die Vorstellung dieses Stücks mit Ungeduld erwarte, und welchem ich mit meiner Weigerung verantwortlich werde. Dies waren die Worte des Herrn Verfassers. — Zu dem hatte ich gehört, dass das Stück häufig in der Stadt vorgelesen worden; man hatte unter bestimmten Ausdrücken eben so ausschweifend es gelobt als getadelt : andere fällten das sonderbare Urthoil, dass es entweder sehr gefallen oder äusserst missfallen müsse. Die Direktion hatte das Stück angenommen ; ich war als Schauspieler verbunden, die mir ohne Rücksicht eines empfehlenden oder widrigen Charakters zugetheilte Rolle zu über- nehmen ; ich war als Regisseur verbunden, kein Signal der Widersetzlichkeit zu geben; meine Ueberzeugung musste der Achtung für das Publikum nachstehen, das in diesen getheilten Meinungen selbst sehen musste, um selbst zu entscheiden ; der Aufführung des Stücks durfte und konnte ich kein Hinderniss in den Weg legen. Ich hatte schon mancherley-vertrackte Burschen zur Darstellung übernehmen müssen, und das einsichts- volle Publikum hat immer den Schauspieler von dem Dichter zu unterscheiden gewusst; ich liess mich be- wegen den Lope zu übernehmen. Der Herr Verfasser las mir die Rolle nun selbst vor, und hat mich auf der Probe vor Zeugen versichert, dass ich Lope un- übertreflich, vollendet getroffen habe. Die Vorstellung erfolgte; das Publikum hat laut und einstimmig ent- XXIV Einleitung. schieden. Ich masse mir kein ürtheil über die Dich- tung selbst an — sie ist von allen kritischen Blättern, wie Hr. C. B. sagt, mit Auszeichnung beurtheilt worden. — Von meiner Darstellung habe ich das gute Bewusstseyn, genau den Winken und Be- merkungen des Herrn Verfassers gefolgt zu seyn ; ich schmeichle mir, dass der grössere und bessere Theil des Publikums meine Bemühungen erkannt und — bedauert habe. Wenn nun Herr D — n ganz allein gegen diesen auf diesem Hoftheater noch nie so er- lebten Ausspruch des Publikums auftritt, und an dem angeführten Orte mich anzuklagen sucht, „dass ich zur Zugruudrichtung dieses Stücks am meisten bey- getrageu habe, weil Herr Koberwein allein den Lope spielen könne, weil er allein das Phantastische dieses Charakters darzustellen vermöge — dass Ich nur in ganz realen Charakteren so ausgezeichnet sey, als man mich kenne, dass diese Rolle meiner ganzen Natur zuwider sey, und ich mich vergriifen habe, sie zu übernehmen, dass ich in allem das Gegentheil von dem schien, was ich sagte," so kann ich Herrn D— n versichern, dass diese seine äusserst naive Erklärung zu Gunsten des Hrn. Verfassers, „den er nicht kennt, und doch recht gut kennt", und zur sichtbaren Animosität gegen mich, den er kennt, und doch nicht recht kennt, eigentlich der Herr Verfasser näher erklären müsse, der seine Unzufriedenheit über Herrn Koberwein so laut geäussert hat, dass man sich eigentlich schämen muss, die Zufriedenheiten und Un- zufriedenheiten des Herrn C. B. und des Herrn D — n wieder zu äussern, wenn es nicht darauf ankäme zu zeigen, dass alles das weiter nichts ist, als ein armes Bemühen des Herrn D — n, seinen Freund aus der fa- talen Affaire zu ziehen, um sich bey vorkommender Gelegenheit des freundschaftlichen Gegendienstes zu versichern. — Ich aber kann meinem Schöpfer nicht genug danken, dass das Phantastische meiner Natur so Einleitung. XXV zuwider ist — und will mich gerne für dergleichen Talentmängel trösten — aber mit desto frischerm Leben an das Reale halten, das seit meiner nun bey- nahe dreyssigjährigen theatralischen Laufbahn mich für das Wahre, Gute und Schöne in allen Kunsterschei- nungen empfänglich erhalten hat und immer erhalten wird, dann bin ich sicher mit keinem B'all eines Stücks zu büssen, das nicht mein Stück ist. Friedrich Roose. Jetzt entstand die Frage, was auf diese eindrucks- volle Erwiderung geschehen könne. Darüber fand zwischen Bernard und Brentano Berathung Statt. Man war dafür, sich mit Koose selbst in keine Fehde einzulassen. Es wurde nun fingirt, dass der Ano- nymus D — n eine Antikritik gegen Roose eingesandt habe, welche von Bernard als Herausgeber motivirt abzulehnen sei. Bei scheinbarer Jgnorirung Roose's konnte man doch das Nöthige gegen ihn einfliessen lassen. Brentano entwarf nach einander zwei Schrift- stücke in diesem Sinne, welche, die Unterfertigung des Namens Bernard mit eingeschlossen, ganz von seiner Hand geschrieben sind. Das eine lautet: Ich hatte den Verfasser der Valeria aufgefordert, Ihnen für [Ihre] die wohlgemeinte Mittheilung Ihrer Empfindung bei der Aufführung der Valeria zu danken, aber er erklärte mir, dass er über diese Sache [kein] noch mehr Worte zu verlieren nichts hervorbringen könne, als eine erbärmliche Klatscherei, bei welcher am Ende niemand mehr wissen Werde, wass er denken solle (!), er könne von seiner Arbeit nichts sagen, als dass er es gut gemeint habe, und auch keineswegs zweifle, dass die Schauspieler, ja selbst das Publikum es auch recht gut gemeint hätten, wäre ihm unter diesen seine gute Meinung allein mislungen, so könnte er in der Erklärung Ihres Wohlgefallens au seiner Arbeit keinen XXVI Einleitung. besoudern Trost finden, und bedürfe überhaubt keinen. Was Sie über das Spiel Herrn Rooses sagten, war dem Verfasser keineswegs angenehm, er fürchtete, Sie möchten mit Ihrem guten Willen ihm einen schlechten Dienst gethan haben, indem Ihre falsche Ansicht von dem Talente dieses ganz ausgezeichneten Künstlers diesen leicht bewegen dürfte, in einer Vertheidigung seines Spiels Veranlassung zu sehr undelikaten Auseinander- setzungen zu geben. Er bitte Sie daher Ihre wohl- wollende Meinung für ihn künftig in Petto zu behalten, da niemand, selbst Ihnen selbst (!) nicht damit ge- dient sei. Uebrigens habe er Herrn Roose anfangs die Rolle Aquilars zugetheilt gehabt, und Herrn Heur- teur die Rolle Lopes, Herr Heurteur habe diese Rolle auf die bescheidenste und verständigste Art als seinem Darstellungskreis unangemessen abgelehnt, worauf er Herrn Roose die Rolle Lopes und die Porporinos vor- gelegt, welche Rolle der als Künstler wie als Mensch gleich trefliche Herr Korn ihm ohne alle Aufforderung zu diesem Zwecke angeboten, wenn er sie gleich schon bereits einstudiert, und Herr Roose habe die Rolle Lopes erwählt, nachdem er sie ihm vorgelesen, er zweifle also gar nicht, dass dieser gewiss sehr brav gespielt habe. Dies ist die Erklärung des Verfassers der Valeria an Sie, womit ich mich genöthigt sehe, Ihnen den zweiten Aufsatz über den nehmlicheu Gegen- stand ungedruckt zurück zu senden. Nehmen Sie zu- gleich [den guten Rath] die Bemerkung von mir, erst selbst zu erfahren, dass es hinter den Coulissen [ganz anders] alles ebenso aussieht als vornen, dass [nicht] alle Menschen, die sich vor unsern Augen edel be- tragen, edel sind, dass geschminkte Wangen auch rothe Wange sind, dass ein Schauspieler einer der edelsten Menschen auf der Welt ist, dass ein edler Mensch unfehlbar ist, und ein hochedles Publikum auch, und lassen Sie künftig Ihre Feder ruhn. Denn die Valeria war gut gemeint, schlecht gedichtet, und ganz meister- Einleitung. XXVII haft aufgeführt, wer könnte dran zweiflen, da sie gewissermassen schon mehrere Tage vorher aus- gepfiffen war. ^ , ^ ^ Bernard. Unsicher aber in der Art des Vorgehens gegen Roose stellte Brentano eigenhändig noch eine andere Fassung dieses Aufsatzes her: Der zweite von Ihnen über die Aufführung der Valeria eingeschickte Aufsatz kann nicht in diese Blätter aufgenommen werden, da durch denselben nur der bereits sehr weitläufige Prozess über dieses Schau- spiel erweitert werden könnte, umsomehr da dem Verfasser dieses Lustspiels mit Ihrer ersten Parthei- nehmuug für ihn keineswegs gedient zu sein scheint. Er hat mir nehmlich erklärt, dass er selbst keinen Beruf fühle, die Klatscherei noch breiter zu machen. Er selbst habe es gut gemeint, die Schauspieler und das Publikum gewiss auch. Ihre Meinung über Herrn Rooses Spiel hätten Sie besser in Petto behalten sollen, denn Aeusserungen in solchen Fällen könnten leicht zu Prozessen führen, welche einer Revision vorüber- gezogner Wolkenbilder oder vor vier Wochen gemachter Musik glichen, und es sei sehr lächerlich und undelikat, der Welt das, wass der Wind längst dahin geführt, in einem Brei wieder vorsetzen zu wollen. Er selbst habe in seiner kurzen Erklärung No. 24 dieser Zeitung Alles gesagt und nicht mehr und nicht weniger, als sich gebühre, da er jene Worte wiederlese, finde er nur zu erinnern, dass Herr Roose bei der Vorlesung der Valeria nicht ganz gegenwärtig gewesen sei. Ich selbst sage Ihnen zur Berichtigung Ihrer falschen An- sicht über Herrn Rooses Spiel, was ich früher durch den Verfasser wüste. Herr Roose hatte Anfangs die Rolle Aquilars, und als Herr Heurteur diese als seinem Darstellungsfach ungeeignet ablehnte, übergab der als Künstler und Mensch gleich vortrefliche Herr Korn XXVIII Einleitung. seine Rolle Porporino, wenn er sie gleich bereits mit [groser] Liebe einstudiert hatte, dem Verfasser ohne alle Aufforderung um beide Rollen Lope und Porpo- rino Herrn Roose zur Wahl vorzulegen, worauf Herr Roose die Rolle des Lope, nachdem sie ihm der Ver- fasser vorgelesen, erwählte. Wie er sie dargestellt, das liegt ausser meinem Ansichtskreise, da ich mich nie unterstehen werde, über eine Aufführung zu ur- theilen, welche mir keine schien, weil selbst die Kou- lissen wankten, Lichter ausgingen, Scenen ausblieben, manches gesprochen wurde, was ich im Manuskript des Verfassers nie gelesen, Personen zu früh und zu spät auftraten, Tag und Nacht sich verwirrten, Musik zur unrechten Zeit gemacht wurde — wer kann da mit gutem Gewissen noch urtheilen, wo sich die Bretter selbst empörten. Wäre jezt noch eine reine und un- befangne Aufführung dieses Lustspiels mit einiger Veränderung der Besetzung möglich, dann wäre ein Urtheil möglich, wie die Sache geschehen ist, kann weder dem Verfasser, noch den Schauspielern, noch dem Publikum Recht oder Unrecht geschehen. Das ürtheil des Verfasseis selbst ist und bleibt. Es war gut gemeint, ungeschickt für die jetzige Bühne ge- dichtet, aber es ist nicht aufgeführt worden. Ihnen selbst, Herr Dn., rathe ich, ehe Sie ferner urtheilen, sich erst von der Wahrheit zu überzeugen, dass hinter den Coulissen alles so aussieht wie fornen, dass ein geschminktes Angesicht rothe Wangen hat, dass ein Schauspieler, der das ganze Jahr edle Rollen spielt, nothwendig ein sehr edler Mann sein muss, und dass ein sehr edler Mann so ideal als real sei, und lassen Sie übrigens Ihre Feder künftig ruhen, auch Sie haben es gut gemeint, und drum könnte es Ihnen leicht gehn, wie allen wohlmeinenden, welche den Weg nach dem Parnass mit der Ordinairen Post über Meinungen nehmen. Bernard. Einleitung. XXIX Dies Schriftstück zeigt sogar schon nachziehende Verstärkung der Buchstaben, wie wenn es für den Satz hergerichtet werden sollte. Aber schliesslich wurde es auch nicht beliebt, und anstatt desselben erschien im Dramaturgischen Beobachter No. 30, vom 11. März 1814, die folgende „Erklärung des Verfasser^ der Valeria an den verehrten Leser in Hinsicht der Ver-1 theidigung des Herrn Roose gegen das, was dieser als un-i richtig in der kurzen Auseinandersetzung über die Art, wie dies Lustspiel auf die Bühne gekommen sey, erklärt" : Geliebter Leser! Wenn dich der grosse Prozess über die Valeria weniger langweilet als mich, so lese meine Worte, wie dieses Lustspiel entstanden, und was mich auf den Gedanken gebracht: es sey nicht so ganz schlecht, noch einmahl, und denke dir unter den Nahmen derer, die da angeführt sind, als hätten sie es gehört, bey dem Nahmen des Herrn Roose ein Stern- chen und unten dran die Note : Herr Roose ist wegen Geschäften früher weggegangen. Herr Korn hat das Stück zweymahl gehört, Herr Lange hat es bei einer Vorlesung gehört, wo Herr Roose nicht zugegen war. Haben diese Zuhörer dem Stücke keinen Beyfall ge- geben, so habe ich sie nicht verstanden. Auf alles, was Herr Roose sonst sagt, ziemt mir nicht zu ant- worten. Ist er davon tiberzeugt, so ist es seine Pflicht, es zu sagen. Ich habe gar nichts gegen seine Pflicht, jeder kann denken, was er will, und will einer denken, was er kann, so ist es auch keine Sünde; ich aber finde bey dieser Sache gar nichts zu denken, und finde selbst nicht einmahl den Beruf, verehrter Leser ! mich dir bey so armer Gelegenheit zu empfehlen, da der Gedanke: dass alle Dichter, Kritiker, Antikritiker, Schauspieler, Zuschauer, ja sogar die ganze Welt einstens sterben muss, mir weit interessanter ist, und ich mache hier für mich allen Valerians mit dem Spruche : Mensch bedenke! das Ende — 0. B. — XXX Einleitung. Damit war, da Roose schwieg, das Ende der Fehde herbeigeführt. "Wie es in solchen Dingen zu geschehen pflegt: keine Parthei hielt sich für über- wunden. Je nach der Stellung, die man einnahm, wurde die Schuld an dem Theaterskandale entweder der dramatischen Mangelhaftigkeit des Stückes, oder den Intriguen eines gewissen Theils der Schauspieler und der Zuschauer beigemessen. Brentano gedachte nun, sich durch den Druck der Valeria au das Urtheil einer unbegrenzten Oeffentlichkeit zu wenden. Wieder haben sich die Entwürfe einer Vorrede in seinem Nachlasse erhalten. Sonderbar, wie er die Veröffent- lichung zuerst als das Werk seiner Freunde, nicht als sein eignes, hinstellen möchte. Es scheint, dass der Erlös, wie üblich damals, den Kriegsinvaliden zu Gute kommen sollte. ,,Es hat (versucht Brentano zunächst) meinen Freunden gefallen, dieses auf der Bühne so eklatant durchgefallene Lustspiel den Augen des Publi- kums vorzulegen. Es soll interessant sein, das ruhig anzusehen, was man in der Unruhe auspfeift, ich habe nichts dagegen, um so mehr, da durch die Neugierde vielleicht irgend einem armen Soldaten eine gute Stunde vermittelt wird, dass er fröhlich auch sein Stückchen pfeift. Ich habe bei dieser . ." Hier hört Brentano aber auf, um eine andere Seite desselben Foliobogens mit folgenden Ausführungen zu bedecken : „Vieles Gerede nicht sowohl, als die Bitte meiner Freunde haben mich bewogen, dieses Lustspiel dem Drucke zu übergeben, sie meinten, ich sei es mir selbst schuldig, durch die öffentliche Voraugenlegung des kleinen Dramas vielleicht manches Urtheil zu mildern, was es zu meinem Schaden veranlasst habe, weil es nicht eigentlich gehört worden sei. Ich selbst fühlte keinen Beruf hiezu, so [angenehm es sein kann, mit einer Arbeit zu gefallen, so gleichgültig muss es sein, zu misfallen] wenig eitel es mich gemacht haben würde, wäre dies Lustspiel ruhig angehört worden, wie Einleitung. XXXI sehr vieles was nicht besser ist, so wenig konnte es mich erniedrigen, dass es nicht angehört und doch mit Füssen getreten wurde, wie vielem andren, was un- endlich besser war, von jeher geschehen ist, und künftig noch geschehen wird. Ich bin von manchen Seiten auf sehr undelikate Art provozirt worden, über diese Arbeit mit in die Schranken zu treten, aber ich habe unter allem, was mir über diesen Handel zu Augen und Ohren gekommen, auch nicht eine Zeile gefunden, auf die etwas vernünftiges wäre zu sagen gewesen. Eine sehr vornehme Kritik, hatte das Ganze so vor- treflich aufgefasst, dass sie den Don Lope einen liederlichen jungen Kavalier nannte. Es thut mir leid, für den Lope, dass er diesem geistreichen Schriftsteller so erschienen ist, und ich freue mich für den Kritiker, dass er eine so feinfühlige Tugend hat, in Don Lope auch nur eine Spur von Lüderlichkeit zu finden. Ich habe auf die Beschuldigung dieses Phisiognomikers Don Lope genau in Beobachtung genommen, aber er wollte sich von Liederlichkeit nichts merken lassen. Mag ihn der Kritiker selbst drauf examiniren, wie ich ihm auch selbst zu Diensten stehe, den er im grosen Verdacht hat, als wolle ich Shakespeare etwas nachmachen, ein Urtheil, welches dieser Kritiker, der schon sehr alt ist, zu Shakespeares Zeiten gewiss auch schon gesagt haben würde, wenn man anders damals seine Zeitung gelesen hätte. [Ein zweiter klagt, ich habe ihm die Rolle des Don Lope auf- gedrungen, ich habe ihm Lope und Porporino vor- gelegt, er hat Lope gewählt.] Eine zweite Kritik gegen mich habe ich in allen Punkten beantwortet, wo es anständig war. Es hilft keinem Menschen Etwas einen andern zu beschämen." Die von Brentano gemeinte „vornehme Kritik" steht anonym (nach freundlichem Bescheide Karl Glossy's) im Wiener Sammler Nr. 32, vom 24. Februar 1814, wo es heisst: „Die älteste Tochter Isidora ist in Don XXXII Einleitung. Lope, einen jungen, liederlichen Cavalier in Sevilla, verliebt." Man sieht daraus, dass bei der Aufführung der Charakter des Lope wirklich nicht zu rechter Geltung gekommen war. Der Valeria wären aber auch eher Leser, als Zuschauer, zu wünschen gewesen. Die glänzende und geistreiche Behandlung der Sprache, die bei einer gewöhn- lichen Aufführung fast immer ihre Wirkung verfehlen wird, kann für den Leser niemals ganz verloren gehen. Ich weiss , dass eine Aufführung des Ponce durch Dilettanten in einer vornehmen Geselligkeit ungemein gefallen hat. Ich besitze das Exemplar des Ponce, welches für diese Aufführung hergerichtet worden ist. Brentano hat keine zweite Aufführung seines Lustspieles erlebt, auch nie mehr für die Bühne gearbeitet. Der Plan der Herausgabe fiel schliesslich auch. Wer weiss, was da- zwischen kam. Die Valeria blieb ungedruckt. Brentano war des Wiener Lebens satt. Er sehnte sich nach Berlin zurück. Die enttäuschten Schilderungen, die er in dieser Stimmung Arnim damals machte, muss man lesen, ohne sie Wort für Wort zu glauben. Arnim fand für die Vorgänge das rechte Urtheil und für Clemens den rechten Trost, indem er, auf die Putzscene zu Beginn des Stückes anspielend, dem Freunde schrieb (S. 337); ,,Dein theatralisches Umkippen in Wien muss Dir nicht weiter zu Herzen gehn, noch vom Theater Dich zurückschrecken. Als ich hörte, dass es eine Be- arbeitung des Ponce gewesen, war mir die Sache er- klärlich. Ein Völkchen, wie die Wiener, erträgt nichts weniger, als wenn eine Geschichte einem Scherze unter- geordnet wird, und dies findet sich doch gar oft darin, wenigstens im alten Ponce, es sei denn, dass die Va- leria ihm das alles abgeputzt hat. In jedem Falle hast Du da keinen gescheidten Freund gehabt, der Dir einen ersten Auftritt mit einem Stücke, das so sehr auf gutes Spiel berechnet ist, widerrathen hat." Berlin-Friedenau, im Mai 1901. Reinhold Steig. Zur Textbehandluiig. Die Handschrift, wiewohl von Copistenhand, ist mit möglicher Treue wiedergegeben worden. Unerhebliche An- stösse wurden stillschweigend beseitigt. Aenderungen er- heischten folgende Stellen des Manuscripts, unten Seite: 41 23 berfelben jutebev .... )üieber ettt)Q§ 42 n fo (^e^e id), id) fürchte 54 19 bod) bod) burc^ 57 2t ift mir vec^t tiax 64 n Ä'ann fie fo pbfd) 79 10. 12 auf bem ®ute einsiitieffen (der Infinitiv un- construirbar ; aus Conjectur ^untte anstatt ®ute nach 8O26; der Irrthum des Copisten aus 79 13) 79 16 e§ ift loäve 85 2 luie leibte tJaleria ober X)atcvii% ©in £uft)>iel in 5 Stitfjügen. Litteratnrdenkmale 11)^1120. JJerfonen. @armiento, ein fpanifcfier Dffijter in Hmertfa §err 9?eil. tjfcitj, junger ßaüalier in ©eöilla,^ . , öerr 2Sotbe. aiibor«, ,, _,,^ . . j*rr 3)em. ©tuMta. iBfcl«nier"f^™®"''®°'^""™'°^l ^''^"- SKab. L„ ^uantttt, alte ©ouüernante btefer ^^räulein . Wab. Äriiger. 2opt be Seon | . ^ ,. . ~ .,, ^err 9?ooie. c^ ...w ., > tunoe ©aüaliere m -ijeüTlIa - ^ g^ernanb ' 5lqutlar / * " §err ^eurteur. ^orporino ^err ^orn. S^ttlcrio i^ampatto, ein 35ürger in ©eüilla . §eir Krüger. äJttleria, feine ^oc^ter 3)em. 9lbamberger. 3faBcIIa bc loö Iorrc8, (Sbelbante au§ Saragoffa Wab. ®rüntf}a(. Sustllo, i^re Xoc^ter Wab. äJforeau. ^ercj, ^Qu§^ofmeifter auf Sarmientog ®ut . ^err ^J^oufeul. 3)iener bei Sope ^^xx SBeibmann. Wiener bei ^felif |)err Seifer. 8panif(^e SWili^en. (Jaöaliere unb 2)amen. S)te Sgene ift bom erften bi§ brüten Slufgug in ©eüifla, öom britten b\§> ©nbe auf bem öiute ©armientog. ®q§ ©tücf f|3ielt in unfrer 3eit. ^rftcr ^luftritt, 35aleria. ßope. S8ürgcvUc()e Stube bei SßQlcvio; Salecia bcfd^äftigt an ßopc, öet im reid^en 5 33anto[tümc vi. äu pufecn. Sope. SBirb e§ balb ein (^nbe? man barf eud§ ?!}^äbc^en nur unter bie §änbe fonimen, fo tuirb man gleirf) ober nie fertig. ^aleria. 3c^ fönnte mein Sebtag mit jubringen, 10 bid^ 5U pu^en, adj, unb ic^ mürbe nie fertig. Sope. $u^e lieber einmal hci^ 2\d)t 35aleria. 2)u ^aft rec^t, fo fann ic^ bic^ boc^ beffer bemunbern. C mie bift bu! bu bift orbentlid^ |§u gut für ben ^att. 5 Öope. 3u gut für ben ^a(I, ju gut für micf), ju gut für bie ganje SSelt. ^aleria. 0 ßope, ic^ bin aurf) auf ber SSelt. Sope. ©o! Sa freiließ! aber erjagte mir ma§ anber§, ober noc^ beffer, mo §aft bu beinen (Spiegel? 0 S5ateria. ®er SSater ^at i^n mir 5erbrod)en, er fagte, ic^ fct)aue nur ^inein, um mic^ für bii^ ju fd^mücfen. Sope. 2)ein Spater ift ein ejemp(arifd}er Tlann, Iunb id) §alte öiel auf feine 2öa§r§eit, gute 9^a^t. (sib.) ättieiter miflntt, 25 ^aleria (oncin). 9^un ift er fort, für eine ^nbre ^b' icf) i§n gefd)mü(!t, bie mit i^m tanjt, aä) er i)at 4 ©lernend SSrentano. i, 2. 3. mir widji einmal gebanft, nod) nie mar er fo r)art, fo falt, unfel'ge Siebe, bie er mic^ gelel)rt, unb nun, nun, ha icl) i^n lieOen !ann, üerläßt er micf), mie ein Se^rer feinen (Scf)üler, unb ftößt mic^ in bie meite Söelt IjinauS — a6), er liebt mid) nii^t me^r. (ste ptt tmuemt» tie §änt)e »or 5 bie ?tu0eii.) 2)rilter auftritt. S5aIerio. ^saleria. a^oterto tritt auf imb legt i^v üon leinten t)ic §änbe üor bie ^tiigcn. S5aleria. M) Sope! ^u ^aft mic^ belauf d)t, nic^t 10 ma!)r? beine Mte reut bicf). {©te füMt rücf>»ärt§.) ^efu^! SSater! ^alerio. ®a §aben mir§, nidjt§ al§ Sope, unb lauter Sope, bu ^aft mieber gemeint, ^aleria, nimm mir beine fingen in U^i, fie finb ha^» befte (Srbftüd beiner 15 äl^Jutter, nimm fie mir in ^c^t, unb fage ben Sope. ^aleria. ^dj liebe i§n. SSalerio. (So jage ic^ euc!^ alle beibe! 5Sa(eria. Wli^ i^gen, ^-öater, ha§> ge^t nic§t! SSalerio. @§ mirb fc^on ge^en, menn id}§ jage. 20 ^aleria. 2)a§ meifs ic^ beffer, 53ater, menn idj fort märe, mer foKte bann bor eud) getjen, fteljen, grüben, mie bie liebe feiige 9}lutter? SSalerio. §eyen!inb, bu meifet alle^, gefdjminb mad^e fo etma§ ober id} jage bic§ gleid^. 25 ^aleria (t^ie mnütt varoöiienbj. (^ütt grüf3 bid), ^äter^ d^en, fie^ nid)t fo mürrifc^ brein, bu ben!ft gemi^ mieber, id) mottt auf ben ^anjboben getjen. ^alerio (fie umarmenb). Sliub, ^iub, mie fie leibt -unb lebt. — ^ber id^ bitte bic^, mad)e bic^ bon bem 30 launigten Sope Io§, id) meig, e§ ift alle§ Xdnbelei, aber bu §aft ein §er5. ^ateria a^re äRuttcr ))avobirenb). ^a, ha^ Ijab ic^, ^äterc^en, unb bu glaubft gemig, ic^ mottte gern auf ben ^anjboben ge^n. I, 3. SSaleria. ^alerio. 3^^ K teiber (^otte§ med td) ha^. 5lber ^inb, bQ§ ge§t ntc^t, ic^ mügte jerfprtngen üor Born, roenn ber itietteriüenbtfd)e §err Sope, bcr fid) ^ier roie betn Q3räutigam beträgt, bid) bort tiiie ein J^ammer^ 5 mäbct)en be^anbelte. 'l^aleria. 'öater, \>a^ mirb er gerot^ nic^t, o (a§ mic^ ge^n! ^alerio. ^orf)ter, ha^ ift nic^t anber§ mit folc^en faullen^enben jungen (Sbeüeuten, bei be§ ^ürger§ fc^önen 10 ^Xöc^tern finb fie au§ Sangeroeile unb fc^Iec!)ten 5lbfi(f)ten, mie lauter Hony soit, qui mal y pense, auf ber Stette aber, mo fie i§ren 9iang bebaupten, machen fie ein (^e* firf)t mie ein SSappen, au§ bem alle milben X^iere l^erau^fe^en. 15 ^-8aleria. ''}[d), er ift gemi^ nic^t fo, unb mär er e§ auc^, ic^ mügte it}n boc^ lieben, irf) i)ab e§ i§m ge* fd^moren. l^alerio. (Sin faubrer (Scl)mur! unb er, Ijot er auc^ gefdjmoren? 20 3?aleria. @r — ha?> mei§ id^ nicbt! 'l^aleriü. O über bie Unfd)ulb! mein .^tinb, bie Siebe^fcbttJÜre folc^er pftaftertretenber reid)en ^afenfü^e fommen mie bie öafenbraten fd)on gebrod)en auf bie §err^ fc^aftStafeln. ©efcboffen auf bet 3agb, gebrod)en in ber 25 .^üd)e, benafc^t bei l:ifc^e, ma§ übrig bleibt, friegen ^e^ biente, 6ounbe unb .^a^en. 'l^aleria. 3t)r fpred)t entfe^lid), !öater. 'M) fo ift er unmöglid), o lafet mid) auf ben ^^all. ^^alerio. ^a, märe ber gute ^orporino noc^ §ier, 30 ben mir bcr ^()antaft aud) au§ bem ^aufe getrieben, ber ginge mit un§ unb fd)(üge mobl fo einen Öaffen l)inter bie C^ren, menn er unartig gegen bid^ mürbe; ber arme Sd)elm fegelt nun nac^ ^merüa, ai^, üielleic^t fei) ic§ i^n nie mieber. 35 55aleria. ^i)x benft bod) gleid) immer ba§ ^ilrgfte, o \)ahi (^ebulb mit mir, lagt mid) auf bie 9J?a§!erabe. ßlemeng SSrentano. i, 4. agierter ^luftritt. 3)on ©armtento, maälirt als ein 9tutomate tUn__e|inefifc^eu ftoftüm tritt ouf unb fc|t ftd^ in bcn Sc^nftu^I tieim ÄornirT^Hrö^tge/ S^alerio. (Siel) ba fommt ja bie MaMtxaht felbft ju un§. 5 25alerta. 3Öa§ fte^t euc^ 5U ^ienft, fd^öne iOJaSfe? Sarmiento. Qn biefem ^^lugeitbücfe bu, fd^öneg ^nb, bie öor mir fte()enb mir i^re ^ienfte anbietet. 55aIerio. @ut geantmortet, öortrefflid) geantwortet. 10 SAhtx ma§ fd^ant i^r fo nad^ meinem äamin, fdjöne 9Ka§fe? ©armiento. 5)ort )tax\h einft ber ©priid^ I ßiit 5'reunb, ein Sein, ein gut ©eroij'fen, I ßin freuet SSeib, ein frommet Ätnb, 15 j (Sin «Sorgenflu^I, ein I^eberfüffen ' 5Xni ?^'euer meine Streute ftnb. Valerie. 5lc^ ®ott, i§r iingt meinen Sprudj — ja, ja, a(§ ba§ treue SBeib geftorben lüar, al§_ber__ekifte greunb mirf) üerüefe, ha Iöfd)t id) i^ au§ ; ba§ .^linb, 20 ber ©örgenjlu^t; ba§ gute (^emiffen, 'i>a§> ift a(te§, ma§ noc^ ha ift, unb ber ©orgenftu^l ift red^t t)ott ©orgen, um bei bem fd^önen ^^inb ein gute§ ©emiffen ju be= galten. ©armiento. Sieber S3aIerio, bu rüljrft mii^, o 25 bitte mid^ um ©tma^, aUe§, a(le§ mitt id^ eud) geben. ^al^xia. bitten, bitten! ^a mu§ ic^ bitten, haf^ mxä) mein üSater ^eute auf ben S3a(t läfjt. 8armiento. @e^e, ma^Üre bid), mein ^inb, unb bereite auc^ beinem ^ater eine Tla^U, ii)x foEt mid^ t)in= 3o begleiten. SSaleria. O golbne 90^a§!e, !luge äRa§fe! ^ater, barf id^? S^aterio. Stod^ter, fannft bu? ^aleria. Ob id) !ann! (Ste muft ab.) 35 I, 5. S^aleria. 7 OTnfter 5luftrttt. Valerie. Sarmiento. ißalevio. 2öer feib t()v nur, 9}Za§!e? t()r mügt ein alter, alter greunb fein — ja, ja — lüart i^r nic^t 5 einmal in ©aragoffa? Sarmientü. 2)a mar ic(). S^^alerio. 2)a l)aben unr§ — feib it^r nid}t, mart i^r nid)t einmal Stürmer junge ? — (Clement — n)ie ^iefe er boc^ gleid) — 10 Sarmiento. ^otala, ber bid) lehrte nüdjtern ju luerben, bin ic^ nic^t. S^alerio. J»ilota(a, .^otala! ben fennt i^r auc^ — je^t t)ah \d)§> — getüig, i^r feib be§ ^offärtigen f^ä^nbrid^g jüngerer SSruber — i§r feib gabri! — gabri! — nu, 15 nu — Sarmiento. 3tamiro, ber bie fdjöne ©c^mefter tiatte, bin ic^ nid)t. 3_^aIerio. 5(ud) ben fennt i§r, ja bie ©d)mefter, fie mar üerbammt fc^ön, nur ba§ SSärjc^en, ha§> einzige 20 Wäx^Q^tn an ber DZafe, ha^ fc^mi§ bie ganje @c^önt)eit übern Raufen. Unb ber gäf)nbric^ — ber arme gä()nbric^ — ift aud) tobt — eine SO^ine beim ©turnt öon @ara= goffa, perbaulj, fort mar bie gan^e §offartI). — ge^t i)ah id)§ — gemift i^r feib ber ßinlenbläfer — 25 Sarmiento. dolmo, ber ift ja tobt, 55alerio. .^a, ba I)ab icft mic^ geirrt — e§ ift mat)r, ber arme (Schelm! iijx feib be§ 53äcfer§ 33ruber — rid)tig, ber feib i^r gemig. Sarmiento. SDZartin, babor beiner grau D^eim, 30 bin ic^ (^ott fei ^an! auc^ nid)t, benn ber ftarb öor ga^r unb iag. Söarum rät^ft bu benn immer auf SSer^ ftorbene? ^^alerio. (j^ott meife, bie ^abenö am nöt^igften — ja, ja, e^ (eben menige biefer e^rlid}en Öeute me^r, meine 35 grau fanntet i^r alfo, na bie ift auc^ tobt, fie l)at ta^ 8 ©lernend 93rentanp. i, 5. (Sc|ddju(_i|rc§.5.^aterlanbe^ nid)t überlebt, nun fe^It norfj i^aleria unb ic^, fo ftel)t bcr ©orgenftubl leer am Jilanün, unt» ber fteinerne ^aft nu^:^ bem ®on ^mn iann fid) barauf fe^n unb "in"^"cil" geuer fdjouen — e§ mirb mir gan5 traurig, ler fc^aut bor fid) m-) 5 (Sarmiento (totrft ben mmtd ab). 35aIerio, mid) I)aft bu öergeffen? ^.^alerio. .Stimmet, nein — mein ,§err — ^on (Sarmiento, lebt i^r, feib i^r ein Ö^eift? Sarmiento. ^lomm, füt)I an meinem .^per^en, ha^ 10 i(^ ber fteinerne ^oft nid)t bin. 95a 1er io. D id) merbe närrifd) dor greube, i'^r feib ^ier, nid)t me§r in "illterifo, gleid) mufi ict) meine ^oc^ter rufen. ©armientü. 9iu^ig, rit^ig 5üter! id) bin noc^ is 1 gan§ intognito f)ier, bu mei^t, feit üier5et)n ^aljren bielt mid) meine ^ftid^t in 5Imeri!a; al§ ic^ abreifte, mar mein (^eft. 'Sarmiento. SBa§ ift au§ biefen Knaben ge- 15 Sorben? 'i^alerio. Ö)ute @ef'el(fd)after, reiten, tanken, fahren, fpielen, lieben, Sangeineile ^aben. S a r m i e n 1 0. Stabtljeiben ! — Sope mnf^ ein inunber^ Iid)e?^ ,Sl^raut gemorben fein. 20 ^isalerio. (^ott mei^ e^^, ein inunber(id}er, metter^ menbifdjer ^lerl, ber a((e Seute unterhält unb immer Sangeineite t}c\t, miliig unb nerlegen, ^art unb tno^It^ätig, in alle Söeiber oerliebt, unb falt tnie ber ^ob, ic^ tnollte er mcire, ino ber Pfeffer rcäct)ft, meiner 'i^aleria ^at er 25 aud) ben ^opf öerbrebt. ©armiento. Unb wo ift ^orporino? ; ^alerio. ^^(c^ §immel, ^a^ fällt mir rec^t auf§ §er5! .»perr, ber ift tneg, um fid) einjnfdiiffen, um euc^ aufjufudien. 30 Sarmiento. 2)a§ ift fatal, ina§ fiel bem 3un9<^it ein, marum liegt bu ifju meg? ^^alerio. (Sr ^at fid) mit 5(quilar gefcf)tagen, ber i^ ein ginbelünb uanuTeT (Sarmiento. ^en foU ber 2;eufel I)oIen, id) l)abe 35 i^n gefunben, nm^' get)t e§ ben an, ^orporino ift ein ginbeltinb. 10 ßlcmen^ Örentono. i, 6. 7. ^Orporino (loirft mit bcm Schrei 58tctorto ! feinen .^ut jur %^üv 'herein). ^l^aterio. $>immel, ba§ ift ^^?or)3ortno§ .Spiit, unb » tia ift er felbft. "^^orporino (umarmt (aarmientoj. O giiäbtcjer §erv, 0 tfjeurer, t^eurer ^^n^beluater! Sarmtento. ®u lieber guter Sunge, ja 'i>a^ bin id). lo ^^alerio. ^)(ber luie fe^rft hu ]o glücflic^ fclinett jurürfV ^orporiiiü. gd^ f erlief öorige 9kd)t in bemfelbeu Cuartier mit euci), imfre ,^lammern trennte nur eine ^rettermanb unb au§ einem (^efpräd) mit eurem ^iöe- i5 bienten, ha^ i^r führtet, ^ört id), mer i^r feib. Sarmiento. 3)a§ i)at fi^ fel)r glüdtid) getroffen. ^orporino. 5lber lieber S^alerio, wo ift benn eure Xod)ter? ^^alerio. Sie fteibet fid) an, auf ben 33atl ^u 20 gelten, unb bu foEft auc^ mit, mir ge^en alle t)in, gnäbiger §err, moKt i^r mir bie greube machen mir in meine ©arberobe ju folgen, i^r merbet ba manc^e§ mieber- fe^en, may if)r mir gefc^enft. Sarmiento. S<^ getje mit, folc^e Erinnerungen 25 erfrifc^en ba§ Seben. (®ie ge^eu afie ab.) Siebenter ^)luftritt. ®ro6cr SSorfaat tn 9lquUav§ $nu[e, Unf§ unb ie($t§ X^üren, ^intev luctc^en tnon ©ernufc^ [idf üerfornmefubcr öäfte ^ört, im .^intercjrunbe bte offne X^üre eine? unerteuc^teten ©oatel. 30 5lquilar unb Sope (treten im fc^iüarjen Sloftüm ^erau?- mit örennenben 28ad^§f adeln). 5(quilar. S)ie (^efeltfc^aft fammelt fict), mir fönnen nic^t auf geliy märten. I, 7. '^afeita. 11 2ope. 5(uf meld^er Seite fielen bie 5)amen? (S§ gtebt ein Unglücf, lüeiiu bie Manien auf meiner Seite ^inau^fommen. ^quilar. SBiefoV ber *iOionb fc^eint mieber auf ö bein ^(ut 5U tt)ir!en. 2op^. ^a, t)or einer Stunbe mar Sbbe, unb je^t !öntmt bie ?^IutI). — @ie§, id) ftanb beim heraufgehen in einem SSinfel ber treppe unb a^ Slaftanien, unb mie ic^ fo bie Senaten megfctinal^e, traf icf) eine ©ante, fie 10 fonnte mid) nic^t fe^en, unb mar bemüljt bie Schale au§ ber *oa(§!raufe 5U minben, 5(qui(ar, ha§> mar mein Untergang. 'jJtqnilar. S)a fei ru^ig, 'i^a mirft bn nid)t untere gef)en, ba finbeft bu (^runb. 15 Sope. (^runb, bu bift nid)t f(ug; am fdmnften ■S^nlfp [jnttp fie girt JHifhff)pn Ijängeu, ein ^efid)t4en in diamanten gefaxt, uub bie§ 33iib fc^mebt emig öor meinen ^ugen. Unb menn e§ mir mieber begegnet, bin id) öer- loren, unb bie arme ^l^aleria flagt o^nebieö über meine 20 <^ä(te. ^^(quilar. (Sie mit! aber felbft nidjt manu merben. Sope (ernft). ^erü'^re hivi nic^t, t)ai^ ift ibre lugenb. (ujac^iäfng.) Unb am (Snbe mol)! ha^ 33efte. ^quitar. Sa am (Snbe ber 2Öelt. S)ie Xamen, 20 Sope, fte^en ünt^, mein §au§^ofmeifter ^at fie nac^ feiner abentbeuer(i(^en (Galanterie linB eingeführt, er fagt, Unf§ fomme öom §er5en. Öope. ^om §er5en, o ha^ ift üortreffUd) gefagt, ha^ rü()rt mid) faft. — So gel)' ic^ recbt§. ^ ^tquilar (ftampft mit beut SuHe, bie 3Jtufit evtönt im 9JJitteI= iaat, ant- beu SEpreit Un!§ ftvömen bie Slaüalierc, ved^t§ bie Samen mit 5-ocfetn). ;^Ope (beim 5lnbUcf ber eriten Same). O (Gott, ba ift hd^ ^ilb! a£.t.iftBt bie Sactet .faCen.) 35 Xame. ^on Sope, euer £ic^t ift fd)ne(( üerlofc^en. Sope. ^td), ^.Mmor§ ^^adel brennt au§ bem ^ruj't^ bilb, ha% it)r tragt. (§ebt bie gacfel auf.) . 12 Siemens 33rentanD. i, 7-9. 2)atne uünbct jtc t^m nn). -Toii Sopc, iiiögc bte§ eurf) bebeutenb merben. (!I)icfc§ gefdiicfit, inöcm bic 2;an5linie ftdi feftc eiufacf) burcf)iri)Iingt imb in ben SRittelfaal öie^t;i»ope bleibt aflcin intt fcineiu üic^te fte()cn. Da fie alle l)inein finb, fc^liefu ec bic Zi\üvc.) 6 5l*ter mtvitt 2opt (onetn). ^te§ fei bebeutenb, fagte fie — unb fterfte btefc ^-arfel tnieber an. iM\, id) tierfte(}e — fie \)at \va[)x gefprüd)en. @in§ muß id) lieben, unb ic^ (iebe biefe§ ^ilb, ein .§er5 ift uninberbar, ha^ ßeben ift ein i(v Sotto, i(f) ^abe meine 3a(}l ne^ogen, man t'nnn nid)t mel^r t^un auf ber ©rbe aU gen^innen, a(§ nerlieren, e§ ift petDagt. — Stid, ba naf)en 9J?a§fen. 9kuutcr '^luftritt, SSalerio unb ^orporino, modftrt, führen 3)on Sarniiento Herein. 15 ^aleria beßteitct nc- Sope. SBaleria (für ftd)). (^ott, ba ift er, ad) er tanjet nic^t. (Saut äu aope.) ^rf) ne^me mir bie ^^reiljeit, lüertfter 9iitter, euc^ ben 2öal)rfager anjutünbigeu, ben mein S3ater aufj^^ina mitgebrad}t, unb ber, menn er tnd) and) fagte, 20- wie fe^r il)r geliebt unb üerefjrt feib, eud) bocf) nie e§ fagen mirb, mie ein $)er5, ha^ id) — ha§> id) im 33ufen trage. Sope. ^a^f QSalerio fju ssateria). 2öeg, [©r^ji-^f'-i • bu mad)ft fc^one (5i)efd)ic^ten, bu annoncirft bit^fdoft '(Sennor, fo 26 eud) gelüftet, meinen 2öa()rfager auf bie ^]>robe 5U ftetten, er ift fo äc^t d)inefifc^ ai§ bic befte c^inefifdje S5:ufd)e unb a(y ein nie getnmtener gaifert^ee, £ope. 9^un, mein .S^err $)?anbarinifd}er J^alejLber, la^t fe§en, ob i^r ein rid)tige§ ^bertaJ3männd)en fütirt, so unb ob ifir un^t, ma§ einem .^linbe in meinem SO^onate geboren bei)orftet)t. (Sagt mir, mer ift bie ®ame, bie id) liebe, benn ich mei^ e§ nic^t. 1, 9. 10. 'Valetta. 13 oarmiento. 28cr ftrf) au§ Öangeiueile iet)nr, 3)Ht offnem ^Hcaul imd) ®et)iifud)t galant, Unb melancf)ülifrf)4uftig Iact)t, Xen Xag üerfcölnft, bie 9?ad)t burd^raad^t, 3)em ift ber f^rauen f)olb öicfc^lec^t 33ie biv, bu Xräumev, niemals rec^t. Sope. 33ortreff(ic§ — gaiij ma^r, boc^ ba§ tüirb anber§ werben. 10 Sehntet %i\^vxit ä>OriC|e. 5(qut(av (au§ bem 5öaUfaolej. 5(quitar. @ie^ ba, gjZa^fen -zL-M^-S^g^"^-J^op^ mitten jinter i ^en. Öope. (Sei ru§ig, ein vortrefflicher SSa^rfager. {gn 15 ©armtento.) 9tun fagt, mein ^^-reunb, mer ift bie ®ame ^ier auf bem ^atit, bie euc^ ^u einem Sügner machen tann, mer ift bie 5}ame, bie bie in meiner §anb erlofc^ne gacfelJtoürS entgünbet iyai. ^^^orporino (ju ^ßnterten). ^ieb a(f)t, nun tannft bu 20 bie bofe Söelt !ennen lernen. 33aleria. £a(3 mic^. («cgieng oortretenb.) 8armiento. Srf) jaö^ e§ nic^t, fie !önnte barüber erröt^en. Sope. (Srröt^en! £) §immel, märe fie unter eud), 25 märe ba§ geliebte Urbilb meinet S^erjenS — 3Saleria (äu t^m tvetenb). gc^ bin e§, lieber Sope! 51quilar. ®a§ 3timmd)en follt ic^ fennenl ®a§ finb (^onfibenjen o§ne (^leicl)en! Sope. §immel! 8ie mären e§, o meine ^amel 30 SSalerio (ju ^orpotino). (5ül)re fie nad) öau§ — fü^re fie nacl) §au» — ^orporino. Slomm, fomm,^^rajiofa! — Sope. 9^ein, ^ier o^ne 59Za§fe meg ^^"nein nimmer- mel)r ! 14 (JlcmenS Srentono. i, lo. ii. 3,^ a t c nci (emiovwti, !^ope ! Sope. 5(rf) ^ott — mie im idj bumm, bu bift c^, !i.^alcria — 3^/ liebet Stinb, üerjeil), bid) l)aO icf) Hid)t gemeint. 95ateria (fe^r aeic^omt). Ä()t! s ^^orport^o. Siel), mie bir e§ ift, fo \mv mir oft bei bir. SBalerio. -^er Spaß ift üerborben , fomm nncf) $)au)e, .Slinb, fiel) xf)n nn, fiel) ift b£g nid)t ein ®efid)t mie^ein Pajjpen, fo mie icf) gefagt? — Sebet lüofi;' meine lo §errn! ^aleria. ^f)x ^abt mir fe^r mel) get^an, ^^on $3ope! (SSaterlo, 3SaIeiio, ^orportno gelten ob.) Alfter mx^xiit 5lqui(ar. Sope. SarmientD. is ^Iquilar. Xa^ mar eine fe^r ungrajiöfe @efrf)irf)te mit ber (^rajiofa SSaleria, hu macf)ft ^eute lanter Sßunber üon Unarten, erft läßt bu bie 2)amen allein tanken, bann öertretbft bu bie 99^^a§!en. Sope. S)u ^aft beinah rec^t, aber ic^ fann mir nic^t 20 Reifen, ba|Jki±caiLiat micl^ nun_jinmaI-4aj04.JöexbJüi8t, — ■ S(^ muß eurf) rec^t furios öorfommen. ^err Jting tmc^ Öaj f)ij Xing^^fd^ifu, benn fo tjeißen bie e;(}ine(en imnterT ote änb?fyrffl9t mir, mie ic^ eudj öoffömme, i(f) meiß, in S§ina lebt man ftar! nad) bem Sineal, unb mein 25 Junior bemegt fid§ etrna^ 5irf5acf mie ber ^ü^. Sarmiento. ! (ie giebt ein unentfc6tebne§ ^ugenbleben, I gin älüifdien 2:t)ätii:ifett unb ^^aul^eit ftreben, I iöalb fliegt eg auf, balb legt c§ trag fidi nieber, 80 2)ann be'^nt e§ fid), bann fät)rt§ äufammen mieber 3nm ©Uten ober ©c^Iedöten ift bie ^Ba§I, ?(m Äteii^ireg ftanb aud) öertuleg einmal 1 2)ocö foll uor Sdilcdnem ^tebe eud) beiüa^ren, I ^^x lebt in beii mornridicn ^legeljafjren. ^ 86 I. 11 12. ÜSaleria. 1J{quiIar. ,§errUrf)! 2opt (eritft). O uortrefflid) — t^r §abt nüd) red)t gerülirt, ja öor (Srf)led)ten! fofi bie Siebe mtd) bema^ren — inni, nun ift e§ mein (Srnft. 5 :,^ttJöIfter ^luftrttt. S^orige. Xon geliy. ^IquiUir. SßiÜfommen gelij! Sarmiento (tor nc^). ®ott, @ott, mein So^n! Öope. SSiKfommen, iriüfommen ?5e%, in ben 10 ^le^elja^ren! """" gelTj. ©Uten ^benb! •iUquilar. SBa§ mac§t bie alte Xuenna ^uoit"^? ßo^e. Unb if)re Sta^e? ^:!lquilar. Unb i^r ÜMfrod? 15 Sope. Unb i(ire gantange? '^Jlquitar. Unb it)re !örille? 2o:pe. Unb öor altem, tior altem it)re (äleUeiv beine fc^önen Sct)mefterny 5*eti;r. € ftnrmt nic^t fo in mid), e§ finb ber 20 (S)efüt)te \o mancherlei, bie mir l)ier entgegen fommen. Sope. SSir empfinben ^ier teiber lauter (Einerlei. £ fe^e bic^ ! er^ä^te üon beinen ^c^ineftern. geliy. ^erjeilit, eble 99^a§!e, ben ^DM^mill meiner (^reunbe. 25 Sarmiento. Stört eud) nic^t an mir, id) merbe gern ha^ Sob ebler Xanten t»on il)rem ^^ruber l}ören, ic^ raerbe babei an meine eigenen ^inber benfen. geliy. Sagt g-reunbe, ift meine (beliebte ÖU5il(a fc^on f)ier? 30 Sope. Xa§ mirb bir nid)t e^er gejagt, bi§ bu mir äfiboren irie in einem Stedbriefe bejd)rieben; b'enn "fie^, id) lebe iiad) ben 'Xu§fprüd)en biefeS berühmten äöa^r^^ fagere in ben ü^^geljaljren, id) ftebe mie §er!ule§ am Sc^eibemeg, brei (^üttinuen um^mic^ ^er, erften^ ^aleria,. 15 (IIemen§ Brentano. i, 12. bann ein untnbcvid)önc§ ''^.^ortrait [)i€v unter ben Manien, nnb luiu bcinc 3d)iucftov Sfibora, bie ki) immer au§ i^reunbjdjnft für bid) i^elieOt, of}ne [ie ju fennen — er= 5ä(j(e, erjdl^le uon iljr! benn id) Ijalie ntd}t met)r lange 3eit 5ur SSa^l! ' 5 geliy. ^(^ muß nur, fonft läf^t hu mir feine Oiu^e! @ie Jft fanft, ftiHj, fpröbe, freunbtid), fromm inie ein ii^amm, unb foK bod) fdjon einmal in ber fcc^e gelacht ^aben ! löope. Ununberftet)Iic^ ! 10 ^eliy. @ie (ä§t bid^ grüben, l)at micf) fe^r nac^ bir ausgefragt. l'ope. 5lnne§ Portrait, bn 5iel)ft ben für^eren! i^elij. UnF aÜe§ ba§ bei einer ©eftalt, einer (5)efta(t! 15 Sope. (^efc^minbe, 0 hk (i)eftalt, bie (^eftalt. geüy. Sa^ füll id) eud) auf bie (Seele binben, benn fie fürchtet, il)r l)ättet feinen SOtutl). 30 5fquilar. Steinen W\xi{}, pfui taufenb, ^-elij-, ent^ fü^re fie, unb bringe fie uüeber jurüd, mie neulich ^on . Julian, ber neulid) ofjue Drbre ()inritt unb '^^^}L.^^^^^^y-^^^y. feine filbernen Si:rümpeten ftal)l, fie aber ^ur ©träfe / ^^^"^ feiner gnfuborbination mieber biutragen mu^te. @r tt)at 35 e§ am l)ellen Xag unb tie^ fo munter barauf blafen, bafj fid) il)m ein ganjeS ^üet 9i'eiter ergab. Litteralurdenkmale 118/120. 2 18 ßlemenS Sventnno. i, 12. 13. Sope. So, entführe fie, bringe fie juvücf, unb ()ole biv ein gan5c^ ^üet — id^ fpiele eine **^nrt§ie )!ß\Mi mit unb geminne bir alle Briefe ab. (^elij. 3I)r feib gan^^ unflug. — (Sntfü^ren! ad}, ic^ mi^d^te [ie gerne retten, aber ein einfacher SSeg muft 5 e§ fein. ©armiento. (£ine ©tricfleiter ift gen:)iJ5 ber ein- fad^fte 2Öeg. Sope. Dlein, eine .*pü^nerteiter ift nod^ einfad^er. geliy. M), fie ift fo fanft, fo fdjiDad). — 10 Sope. (Sben i^re (Sanftmutf), i^re 8d)Uiäc^e faffe red^t in§ ?Inge, id) garantire bir, fie mirb bann fo ftart, fo mitb a(§ jebe, unb ift fie gar ju fd)Umd}, fo reite Courier mit i^r ^er, benn 'Oa^ foH (2d)Unnbiüd)tige fc^on oft fouriert l)aben. 15 (Sarmiento. @ntfc^lie§et eud), e§ nat)t fid) fc^on ber Stag, eure (beliebte entartet eud) morgen 9lbenb, ic^ ^aht ha^' ?Ohinige getl}an unb empfehle mid) — aber er- laubt, 'oa^ iä) eud) umarme, i()r i)aht an ber 2-ippe einen 3ug öon eurem ^ater! (umarmt i^u.) 20 geliy. SJleinen ^ater fennt if)r, meinen S3ater? (Sarmiento. (Sr ift mein befter greunb, id) ^ahe manche ®efct)äfte öor i^n, er gebeutet eud) haih 5U fe^en. ^elij. O ha^ ift ^errlid), nun nertraue id^ eud) gan^, icft reife auf ber ©teile meine ^raut 5U fudien — 25 mo treffe ic^ eud) bei meiner ÜJüd!el)r? Sarmiento. 3d^ fud^e eud^ auf eurem fcte §eim, lebet mo^l! gelij, ^quilar. Sebet tüo^l, 5)on DKerfabo. (Sarmiento (gc^t a&). so ^retje^nter 5tuftritt. £ope. geliy. 5tquilar. Sope. 5)a§ ift ein gewaltiger Mann jum (inU führen, id) bin nur fro§, ha^ er fein (Stier ift, er träre I, 13. u. SSalerta. 19 im Staube unb cntfüt)vte (Europa — aber geliy, mm itoc^ eine C^emiffen^frage über ^lij^oren. ?5elty. SSte, tannft bu norf) immer nic^t ru^en? benfe, baJ3 icf) jet^t üie( §u tl)un f)abe. 5 Süpe. ^ie ^-rage ift gerabe ipegen bem 9iul)en, fannft \ bu mir mo^( fctgeu, une 3)ouua ^[ibora 5U jcl[)(afeu pflegt? ' ^-etij'. iocih i(f) je fold) eiueu T()oreu gefe^eu. ^Xquitar. Sie luirb fc^tafeu mie alle 93tenf(j§eu mit \ gefc^toffeuen *:}(ugeu, uub uic^t irie bu uub bie .*pafen mit 10 offeueu. Öüpe. 3d) ^olfs ntid) uid)t abU'teifeu, ic^ triti, i^ mu§ e^^ lüiffeu. 5eliy. D Cuatgeift, fie pflegt grab au^^geftrecft auf \ ber liufeu Seite mit gefaüeueu §äubeu gu xni)tn uub 5^ ^ 15 trdumeu üon (^ott uub ber Seit. ' ^^ ^ Sope. 33ortreffIic^, gute Ü?adf)t ^^eliy, idi ge{)e uub au^ lege mid) red)tö uub tröume aud) bergleidjeu. (er wui a6, b man l^ört bie SRufif in ber Olebenftuöe.) D me'^, ba fpieleu fie ■ beu Ue(irau§, \)a tritt mir mieber \)ci^ uertuitufd^te ^ilb^ 20 üor bie 5lugeu. ^Iquilar. Mouim %d\x, lafs uu§ beu (e|teu %an}^ ^ mittaujeu, morgeu 5lbeub taujeft bu auf ber Stridleiter. ^ f;^ Sope. ^a£> ift ein 5lugibrud, ber eiueu "betualj an§ Sc^mebeu eriuuert, Stric! uub gelter. 25 56H;r. Saubere ^rma!^uuugeu ! ^ber ic^ !anu je^t nic^t tau^eu, id) mill g(eid) auf ber Stelle tüeg. SlÄi U)0^(! (nb.) , 5tqui(ar. C^tücf uub ^eil! — 9iuu Sope, fomm uub i^wyi mit! 30 Sope. 3d), ueiu, ueiu, ic^ fürd}te "^o^^ Portrait! .__ *^qui(ar. -5)u bift ein uueutfd)iebuer ^^or. (a6 in ben Sonäfonl.) 3Sierje^ntcr ^luftritt, Sope (auein.) Sc^ou graut ber ^ag, ma§ fo(I ic^ T«^/^ 85 5(rmer t§uu ? foü ic^ mie 3^onua ^fibora ru^eii^j'oll, id^ c^^w 20 Cnenicn^ üörentcmo. i, u. ii, i. 2. bie/Xuneu auf ha^:^ ^^ruftOitb tücnben? ic() ftelje ba, ein S^iiib mit l)o(len Rauben, ad) einei? iniif? icl) büc() luo^l fallen Inffen, bas^ anbere befto tnnigev ju faffeti. ^-oit '^in jum Xaii5, im ©lanj ber ^crjen t)evfct)mel5' id) Oeibe Sieb in meinem /iper^en. (ab tu bcn ©aar.) 5 @nbe be§ elften ^(uf^ug^. X Stocitev 2tiif3ug. iiJaleno^ SSol^nung, 93Zorgcnbänimerung. ©rftcr ^luftritt. S5a(erta (alleln, tvttt auf mit einem 2id)t, bei?} fte auf ben Stfc^ 10 fteat). ^d) fann nidjt ruf)en, id) meine immer, Sope müfite fommen unb mid) um ^erjeifjung bitten ; mie t()öridjt, mie fann er um biefe @tunbe fommen, wo faum bie er fte n ©trauten ber ^D'^orgenrötlje am §immel! 5td), mie traurig ha^ ßid^t in ben ^ag ()inein brennt, e§ ift baffelbe Sielet, is ha^ er mir geftern fo !att 5U putzen befallt, al§ ic^ i()m freunb= (id) raar, unb je^t, je^t nürb e§ Xag — ja ein %aQ Uor meinen klugen, ber mic!^ fann meinen mad)en. ^er ^ater (jat rec^t, id) bin ju meit gegangen, 2o\)t liebte mic^ nie, nnb id) wiU mid) räd)en, act) bie Siebe einer 93?utter ju 20 il^rem ^^inbe foü bittrer fein, at§ meine d^cidjt. '^od) ttjer fömmt? 0 follte er e§ fein! — S)u arme§ §er§, totid) t^öri(^te§ §offen, unb hod), e§ märe mögüd) — ha^ §au§ mar offen biefe 9iad)t — (e§ ^oc^t) er f)ai fein gut ®ett?iffen — !omm nur l)erein, lieber Sope, aber id) 25 bin böfe auf bi^! 3tt)citcr ^(uftritt. SSorige. ^^orporino. ^CLrp_orino (in untform). @ei nidjt böfe auf mid), t>a\i id) Sope nidjt~nn7 II, 2. 3Sa(erta. 21 ^alerta. ^id) bu bift e§, icl) mu§ mtc^ fd)ämen. ^orportno. ©cf)äme bid^ nid^t öor mir, liebe S5a(eria, id) fenne bein ^erj ! id) fann, id) rnitt bic^ nid)t befrf)ämen, ba§ lonnte Sope rvoiji. Dieid) mir bie §anb, 5 id) lüiK bid) um @tU)n§ bitten. 55aleria (reicht x^m bie §anb). ^^orporino. ^uliebftmic§ir)o§(je^tmc^t,mc]^ttt)at)r? !öa(eria (entfc^uibtgenb äörtitc^.) S^fct uoct) iiic^t, Qd§ nein! ^orporino. 5(d) nein! ad) nein! unb Sope, tiebt 10 bid) SopeV Spulerin. SBielleic^t Jiiä)t. me(}r ! ^orporino. @r liebte bid) nie! ^^a finb mir nun freilid) beibe übel baran, aber mir finb mie (^efc^mifter erlogen, mir fennen un§, mir motten un§ l)elfen. ©ie^, 15 ic^ mitt Sope überatt auffud)en unb if)m erlabten, mie lieben^imürbig bu bift, rebe bu mir bn§ ^oxt ein menig bei bir. S^aleria. ^u bift fel)r gut, lieber ^orporino! ^orporino. 3)u §aft e§ freiließ bequemer bei bir, 20 al§ ic^ bei if)m, aber ic^ mitt e§ hod) öerfuc^en, menn bu mir einen J^lug für meine 9[JJüf]e geben mittft. ^aleria. ^uter ^orporino, aber f)aüe Söort. ^orporino. D id) mödjte fo lange ^u§ ^ölten^ 25 ba^ ic^ 5U1U Söort galten ju fpat fdme. isalcria. 2Öü daft bu benn bie fd)öne Uniform lier? ^orporino. ®er ©betmann, ber geftern un§ ; maSürt auf ben ^^att begleitete, ^at mid) 5U feinem ■; ^^(biubanten gemadjt. (^efatte ii^ bir fo nic^t beffer? ■ ! no ^aleria. 3a, menn Sope nid)t märe — ^orporino. ^er ^erbammte! Seb mo§I, ict) ge!^e unb briuQe^ i^n um. SSatefiär ^ann, ^orporino, bringftbu^jbn um mic^, unb ha§> ift gegen atte 5lbrebe. 35 ^orporino. @§ ^itft nid§t§, ein Siebt mu§ ic^ au§b(afen, etma^i muß fterben, id) bin ganj friegerifd^ geftimmt. (erjtöft ba§ sic^t au§.) J5a§ geUe bir, Sope. 22 ßlemeu§ Brentano. ii, 2.-4. 5^alerta. 3l^a§ treibft bu? ba§ Stc^t, ha^ Sid)t ]^ätteft bu nid^t au^Iöfc^en foKen, ac^ e§ tft ba^ :^ic^t, bei metd^eni fid^ 3)on Sope cjeftevn aiicjefleibet. ^orpovino. @ott fei ^anf, fo luottte id) benn, bag c§ einen gan§ aparten 5(berglau6en über ein foIc^e§ 5 Siebe§lid)tcl)en gäbe. C ^.^aleria! fief), ber f)elle %a(\ kucktet jum genfter ^erein. 2)er 5J?orQen[tent, g(ei(^ luie ein ^elb, SStK un§ beu Xag uertünben, Söer treu unb e^rlirf) ©lauben ^ält, 10 3)ev lüirb fein 2tebd)en finben. ^aleria. 2)u bift ja red)t poetifd) getuorben, feit bu (Solbat bift. — -^ ^orporino. 3d) muB bir fagen, e$ ift mir immer fo etma§ in ber Seele gelegen, aber id) fonnte bor Siebe is 5u bir nid)t baju fommen. §eute Dkc^t aber tjaht ic^ red^t an mein ^aterlanb unb ben~^rleg ünl) bid) geba~d)t, unb ha fjabe i^ ha^ Qkh berfertigt, \>a^ id) bir Ijier gebe, ber S)?orgentüinb me^te fo frifc!^ jnm genfter [)erein, unb tc^ bin Doli Wiuti) unb Hoffnung, lie§ c§ !^eut beinem 20 ^ater bor, ben tüirb e§ freuen. ^aleria (fte ftecft ba? sieb äu fic^.) ^a§ tpitt id), bu bift gan^Jiermanbelt. Dritter ^luftritt. ©armiento. ä^orige. 25 ©armiento. Sieber ^orporino, jünbe mir ein tt)enig_2id^an, i(^ mufs biefe S3riefe fiegeln. $orporino. £ bon §er5en mit taufenb greuben. ©iel), ^aleria, mie fid) aHc§ trifft, ic^ mu| ba§ Siebe$:= üd)t4eu njjeber onftecfen, hai-' bebeutet (^(üd für mid^. (a&.i 30 agierter 5(uftritt. i*^'l ©armiento (tnbem er ftegeit). 9hm ^ört meinen ^^ian, une ^Xllen jn Reifen. Sope gefädt mir, er fann ein \)in- 10 trefflicl^er d^lann werben, feine ^^agbieberei mac^t i^n hod) nod) melanc^oüfd). ®r fcf)eint eine Steigung ^u meiner Xocl)ter ^fibora ju Ijaben, unb fie (olt i()m burd) hk ^efc^reiOnngen meinet @o^ne§ aud) bereite geiuogen fein, ^iefe 53erlnnbnng tt)äre mir lieb, unb ^deria mürbe 15 ganj babnrd) geseilt, benn fie fi^eint mir me{)r in i^re Siebe aU in i)Dn Sope berliebt 5U fein, ber o§nebie§ fid) in einer 2eibenfd)aft, mo e§ i^m nid]t fo (eic^t geboten mirb, gänjtid) üermanbeln mirb. *i)^orporino. 0 liebfter (Sennor, i^r fpredit mai)r, 20 ganj öortrefflid) unb mafjr. ^aterio. !^ü^a\ bn§ ift Söaffer auf beine ^JJlüljkl Slber, jDou (Sarmiento, mie moüt ibr bo^ 9lUe§ nn= orbnen ? iimllte id] ade boppelten C^Mieber nieber- rennen, unb a(§ (jätte ic^ me()r ßeute gelähmt a(§ ba§ 10 3ip|?erlein unb bie (Slepfjontiafi^ ; meine §änbe will ic^ §ufammenfneifen lüie 5(berla^fc^nepper, unb aU ^dtte ic^ me^r ©pannabern ^ufammengefc^rumpft al§ ein gabrüant tum ^trmBruftfennen. 3a ic^ iperbe au?^)e^en inie ^^eriaf, bei beffen ^^abrüation fiebrig ge]d)mürne ^(pot^efer auf 15 bem ?9tavfiböplan ,yi '^Ncncbig Derfammelt gemefen finb," f ^ unb iperbc einen ^^Jiing am ^nnger führen trie einen (^rab* ftein \o gro^ — ©armientü. 9hm, bu f)aft e§ gut Uor. ^u aber, ^Isaleriü, reijeft fogleid) al§ mein fnnftiger §au§§Dfmeifter 20 nad) meinem (^ut, unb it)r empfangt bie jungen ^oerrn bort unb nedt fie gef)örig. 33aterio. 3^r l^ergeßt aber meine ^odbterJSalerial Sarmiento. ®u I)aft rec^t, QUter ! ^ aber taffe fie immer 5mei ^age §ier adein, bonn !ann fie ^^orporino 25 ab()oIen. ^orporino. C mären bie §mei ^age erft l)erum! Sarmiento. @ie merben (jernm fein, e^e mir e^ benfen, bie 3eit ift unenb(id) fc^ned, unb bar um moden mir rüel, Diel in ber ^ürje t^un. 30 ^^alerio. , ^^(ber ^ope, 5(qni(ar merben mid) fennen^ ba ic^ nun fc^on feit jeljn gaf^ren if)re (^efc^äfte füljre. ©armiento. Gi, ge§e i^nen au§ bem 2öeg, unb treffen fie bic^ bod), fo 5eige i^nen biefen meinen 53e^ ftadung^brief al?> mein §au§I)ofmeifter uor. @d)ned rufte 35 bic^, padt hiv^ 9?ött}ige ein. 35 a ( e r i 0. ^id), ha ynii^tc i^JSahxia einparfen. ^Hber ic^ ge^orcbe eud^ blinbüngS. 26 Giemen^ lörentano. n, 7.-9. ©avmieuto. 9hin fui-t, jcbev tl)ue rafd) t>a$ Seine, ^orpLU-ino befteHe bie Briefe mit reitenbeit 33oten, id) Qtf)t bie jumien 5lbent()eurer 511 bi§poniveit, auf meinem ^ute fe(;en mir un$ inieber. ^orporino. ^? if torin I ba^ unrb ein hiftic^er g-elb^ 5 ^Ug ! (9Ute ab.) ^^tcr 5luftritt. I^Ope (allctn, legt einen SvoiterOvief, ben er gefefen, oitf hen Zx^Aj). %n bem alten ^al^nlofen ^itular^^jtbmiral ^at fid) ber %o\> aud) feinen ^^a^n au^gebiffen. ^d) bin Uniüerfalerbe, 10 man fann bod) entfe^ücf) reid) merben auf ber SBelt, luenn alle Seute ftürben unb man müfjte aKeo erben, unb umrc gan^ allein ! ®a§ ift ein ©ebanfe, ber einen ÖJei,^^a(§ 5um S^erfc^inenber machen fönnte! — 9tun bin id) ber le^te meinet (Stammet unb fu berliebt, baß, braudite ic^ nic^t 15 eine (beliebte ha^n, id) mie ber Stammbalter unten an meinem Stammbaum ein gan^e^ neue§ Ö)efd)Ied}t ber l^eon au§ meinem .Sperren Ümnte umdifen laffen. ^dj ftecfe junfd^en jtiiei Seibenfc^aften mie ein (Sd)attenrif3 jroifiiien ben §mei .klingen einer Sc^eere. (Sine Sdjraube, bie hk 20 klingen tierbinbet, ein g-utteral bar über, fo mirb ey eine tragbare (Sc^eere. ^d) armer l^ope, hn eble§ freie§ üiofj, tpirft in ber Sdjeere ge^en, mirft einen ganjen gamilien* !arren nadjfcbteppen. 9leuuter ^üiftritt. 25 Sope. Sarmiento. 5tquilar. Sopc. SöiUfommen, Sennor, it)r feib ber günftigfte SübiDinb, if}r t)abt bie fct)(affen Seget be§ 5)ün g-elii' erfüllet, ha^ er bereite ausgelaufen ift, t>a^ golbne 58lie^ 5U erobern. 9^un l)elft aud) mir, mad^t mein ^aperfdjiff so flott, ha^ auf ber Saubbant be» ä^i^eifel^ feft fi^et, unb beffen .Slompag aii^ lauter Öangertneile fid) im .^Ireife II, 9.-11. S5alei'ia. 27 :^evumbve^t. ^rf) üefiiibe tnid) uiat)r§afttg in ber Sage eines dratenben ^urteltauberg, einen Spieß am §er5en unb 5ti)ei g-ener nni mic!^! 'jM^quilar. 80 f)aft bn §üffnnng, enbltc^ genießbar 5 ju iDerben ! ßope. Cber gar ju üerbrennen! ^rum, irem füll nun bie gebratne ^aube tn§ 93^aul fliegen? Sd) tiaht foeben bie S)ame fragen (äffen, men ha-i ^orträTf üor- ftede, ha^^ fie f)eute S^adjt getragen; aber er ifl nod) nid)t 10 5urüc!. 8armiento. S)er anbre (^egenftanb eurer 2kb^ ift alfü J'-önna Jyftbora, be§ ^on ^clij 8d)iiiefter. (Schubert mir biefe 5)ame. Sope. ©Ott fei ^an!, I)abe id) fie nie gefeljen, fonft 15 märe id) gan^ Verloren. ?lber felit, e§ finb jel^t meine fritifdjen Xage, in jmeimal öierunbjmauäig ©tunben niufj ic^ eine grau ^aben, fonft ^ahz iä) feine. Sf^ ^'^^ tiefer ©ebnfud^t fo mübe, ha^ id) Hör 9[Rübig!eit öergeffe, fie mir au6 bem ^'opf 5U fc^tagen, unb 'i>a§> DKH^igfte öer- 20 fäume. (füngelt.) äeftnter 5luftritt. Wiener. ^^ 0 r i g e. Sope. Söirb ber SO^a^Ier unb ber @d)neiber balb f ommen V 25 2) i euer, ^aterio mirb beibe fenben. (ab.) Alfter ^(uftritt. Vorige, o()ne 2)iener. ^^quilar. SSa§ §aft bu mit biefen S^ünftlern ijor? 2 0 p e. 2^ dte ^2(bmira(, 2^^^^ (^rofsol^eim, ift ge- 30 figrben, id) merbe nur ^^uer' mad)en taffen, unb ber 9[Ral)ler foU mir meine Öeliebte mahlen, mie ic^. fie mir 28 (Xlemeng SBvcntaito. ii, n. 12. Sarmiento. ^a§ mirb ein umnbertic^e§ ^:|5ortrait iDerbeiT. ^ope. ^a, ja, baf ^^ortrnit unb Sfibora burd) einanber. C^ott fei mir gnabiq, ba !onimt bie ^^otfd)aft. äwölfter 5(uftritt, 5 ^ 0 V i g c. Wiener. Wiener (bviniit ein 95taet). 2opt. ^'ert! lüävft bu md)t fo lange auggeb (leben, \>ai icf) feine 3cit J«e()v ^aOe bid) 5U prügeln, ic^ Ü)'ciiQ: e§. 5^iener {a&). 10 lUipe. ^e^t entjdjeibet e§ fid), 0 tretet ^u tnir, id) fönnte in OIinniad]t fnlten. (ev liefi.) „'^ai-> 33ilb, bn§ ic^ trug, Heß mir 2)ünnn ^ujiUa bei if)rer 5(breife jurüd, iretd)e e§ bon S)on getiy §otte, e§ ift ba§ 53ilb" — nll:= mäd)tiger §imme(! — „^[iboren» bon ©armiento !" 2öef), 15 tt)e§, bie Sc^eere gef)t 5U — e§ ift mit mir borbei, ber, id) muß euc^ atte füffen, ha^^ Üeben ()at ein anbre§ (5)e= 1ld)t befommen. icv nmnrmt 9((|ui[or unb Savmieuto in au?gelaffener greube.) 5(quilar. ^s^j gratuüre, greife 5U, bie ^^art§ie ift 20 bortrefflic^! Sarmiento. ^fJun bat euer Kompaß einen ^-^.^ol, fteuert mutf)ig brauf Io§. Sope. O fd)mer§lic^ mar mir ha§> ©eftirn ber 3tt)iUinge, unb rei5enb gel}t mir nun bie Jungfrau auf. 25 Sarmiento. Üaßt eurem SBanfelmut^ nun feine 3eit mel^r, fort, fort nad) bem SSorgebirg ber guten .^Öffnung, mit aüen Segeln fort, fo merbet i^r bie neue Sföelt entbeden. 53Zorgen gebe aud) idi unter 8egcl, ^4^orporino begleitet mid), ec^ mirb eud) lieb fein, menn er so weg fömmt. £ope. Sieb, nein, 0 nein — bie arme f leine $8a(eria ! 9(quilar. 2öte fällt bir bie jeBt ein? II, 12. 13. SSoIeriQ. 29 Sope. ©ie liebte mid) fef)iv tc() citaubte, ^orponna fönnte fie tvofteu, nun tDir^ fle gan^ Derinffen fein. — gd) bin ganj tüunberbav, gan5 lieränbert. (Sarmiento. ©c^mer^t eud) unci(iicMid)e Siebe, ]o ö öerbient i^r ber Siebe ^lürf. Sope. ®ut, ja, 0 id) üerbiene e§ cj^^ife — ^«^^nt i!^r ? 5(ber mn§ fonnte id) nnr fo Innge an anbre Sente benfen, l^elft mir, rat()et mir, mie füll ic!^ nur ju meiner f(DfterI)aft üerjperrten (l^eliebten fommen. SBart, e§ fät^rt 10 mir lüie ?^euer burc^ bie (Seele, ()errüd)er ©ebanfe, icl^ ftede ha^ ©c^Iog in ^ranb, ic^ ftür^e l)inein, id) trage fie au§ ben 3'iatnnien, unb fort, fort mit i^r in ben Söalb, nieberfnie ic^ t)or ifjr auf ben b(üt)enben Diafen unb bete fie an, ad) unb fie Uerjei^t mir. 15 ©armiento. DIein, §err, fie öergei^t eud) nid)t. Sope. 9äc^tV S)a§ märe fatal! ^Iquitar. 2)u bift ein ^lavxl Sope. ®ie Siebe folt ifire 5Zarren fjaben. Sc^ meig feine anbere~lgiilfe, ad) unb c^ preffirt gemaltig. 20 ^ommt, !ommt in§ greie, ratfjet mir auf bem 8pa5ier* gang, aber bort f)inau§, nad) (Sonnenaufgang bin, mo fie lüo^nt, ta^t un§ ge^en. ©armiento. 3c^ begleite eud). 5(quilar. S)u mirft bie Suft in ein ä)(eer öon 25 Seufzern öerroanbetn. (arre ab.) iißalevioS 2öof)mincs. SSalerio (aneiu). gc^ bin mie ein !leine§ .^'inb, ha^ aüe§ t)erfprid)t, menn e§ bitten f)ört, aber lüenn e§ enblid) 30 ben bunten 2^anb I)ingeben foK, fängt e§ an 5U meinen. 5)a§ Keine §au§ I}ier fotl tc^ berlaffen, ad) e§ ift ganj mit mir jufammen geii)ad}fen, mie ein (Sd)nec!ent)au§, unb id^ glaube, id) merbe anber^mo !ein SSort 5U reben miffen. so ©lernend ©renlano. ii, i4. 33 a 1 c r i n. 53 o I e r i o. . ^iNaleria. ^ater, wa^ fe()It euci], i()v i-;cl)t fo un= ru()ig im i^önfe ()erum, fud)t i^r etmn^ ? nienn i()r nicijt ruijt, fanu id) aud) iiidjt jufriebcn (ein. klommt, fe^t 5 eu^, id^ mitt eud) (Stma§ üodcfen, ha^ eud) geung er= freuen fott! ^^alevio (regt bte ^mb auf feinen yetinitu^l). 5(c^ biejen treuen Sorgent^eiler, and) biefen! 3SaIeria. 3{)r feib fo bang, (o geheim, o verbergt lo mir nichts. ^alerio. ^tomm, fel^e bic^ ^u mir ^er, meine liebe S3aleria, auf beinen. Scf)emel. jfie_ fe^t ft^ jn feinen güfjen.) SSaleria. ^äterd^en, nun fpri(|! 3?aterio. ^enfft bn nod) ber langen 5lbenbe, al§ is unfer ßanb juerft üon bem geinbe nberfc^memmt mürbe, \)a fafeen mir oft ^ufammen, unb ^or|)orino, unb if)r er- weitertet meine trüben ^lirfe mit ©efang unb @ebet! 5(dj bu marft boc^ immer mein (^lüd altein. ^aieria. (5i, lieber Spater, ic^ mi(t ei? auc^ fünftig 20 allein bleiben, cy mirb alle§ mieber gut merben, feljt ic^ i)aht ^orporino ]d)Dn fo öiel lieber -^ o er ift ein bor- trefflid^er 3nnge, er Ijat ein munber^übfclje^ Sieb gemacht. ^alerio. (^in i!ieb'?! ^aleria. 3a, unb jmar auf unfern allerbeften 25 greunb, auf ben Sorb SSellington. ^alerio. £) \>a^ lie§ mir üor, ha^ ift ein red)ter ©^renmann; unb id) bete alle Stage t>or i^n, aber lie§ ^übfc^ flar unb ru^ig unb beutlid), unb mad) mir nic^t fold^e garen üor, bie i^r l^eut 5U Xage beflamiren nennt. 30 S?a(eria. 3<^ fann§ and) nidjt leiben, e§ Hingt entfe^Iid) ^offärtig. .'oört, ic^ mill rec^t öernünftig lefen. Spanier, ben "öed^er tränket, Stofeet an im §o^en Xon, 3)ofe e§ fitnget, öaß e§ glänzet 36 fjür ben f}oi)en 3Settington. i 10 15 "Bedinctton, bie fikUen tünen ■^Sogenb bid) an^ ^Uliioii, llnb öi^pamcn, bicf) <^u frönen, JreiBet ^orbecrliQine fc^on. 3ÖQ§ mir in beni §er,^en tragen |)o^e§ ^ort ^Sictovia! Öaft bu au§ bein ^einb nefd)Iagen Siegenb 5et ^ittorin. Unb bnnn lafet uns jnbefnb trinfen ^'iir ber 33riiber Tieilge (Sd)nar, 9?immer mirb bie (Sdimelle [infen, It'tinipfen luir am ^au^altar. 9?tmmer auf be§ §erful§ ©äulen ^-öaut fid^ fvember ^-^errfd^aft 2;^ron, 3Sor ®ibraltar§ g-ek^ bem ftcilen, ®tef)t ber ^at>ib SSeHington. ^od) fd)on auf ben ^^l^renöen Sud)t ber Sd)Ieubrer feinen Stein, Unb fein g^einb bleibt uor i^m fielen, 20 'Sd)einet gleid^ ber ©egner ffein. 9Iber groii tft nid)t, mer üiele 5Sie ein .l'erye^ überfd^ifft, (^voB ift, raer ^u ^^eil'gem Qide ^\t gerechtem 5föurfe 'trifft. 25 ®ro& ift ni(^t, mer breit unb lange @d)atten in bie 2öelt :§inftreut, Sßor ber ©onne Untergänge SKäd^fl ber Sd)atten allezeit. ©e'^t, mie ^o^ua begehrte 30 Gtnft ber ©onne Stiüeftonb, Öat ber $elb mit frommen ©d^merte Spaniens Sonne aud§ gebannt. Unb mie einft bie dauern fanfen 3Sor ^ofaunen ®ibeon§, 85 Se^n mir alle SSeften monfen 5Sor bem Sieg§fd^att ^Beülngtong. S2 C£(einen^ 33rentQTio. ii, u 2;riufet, finget, ^od) \oü leben 3)aüib, ^üfun, Wibeon, llnb bie '»Pyrenäen Ijeben S^ir ein S)enfmQr)(, ^Selltngton. '-l^alerio. il^ortrefflid), üovtreffücl) — aber fiel), ha^ 5 ift nod) fc^Iimnier, bn§ §ör id) morgen aud) nid)t me()v. ^aleria (mt auf). @t, mnrum nid)t, id) lefe bir e§ morgen tüieber. SBie feib if)r nur! 33alerio (fte^t). ^^(c^ bu marft fonft immer mein <^Iüc! allein, unb nun IjaOe id) mein (^lüd aud) felbft lo gemad)t. ©ief), id) bin §aui5^ofmeifter an} bem @d)(offe 2armiento^> geworben, [)eute muß ic^ fd)on f)in unb fann bid) nid)t g(eid) mitne()men. 55ateria. §ier foEt iljr weg, iDir foKcn (}ier lueg? %d) 3.^ater, fönnen mir nid)t fjier bleiben ? unb idj foK is «Eein bleiben je^t ? — 3Sann foll id) eud) nad)fommen, IBater? ^alerio. ^orporino f)oIt bid) in 5mei Slagen, aber ^ilf mir einpacfen. @§ ift ja unfer (^IncÜ ^aleria. Unfer (^lüd! uiofjnt e§ nidjt ijkx? so ^aierio. 9?ein — unb fie^, e§ ift and) beffer, 3)on Sope ^at bid) fo in§ ©erebe gebrad)t ! (er mt ^^n Softer I§erelii, bcr üor ber 2;^üre ftcl^t.) ^aleria. S)er bumme Sloffer i)'t mir red)t jutniber! ^^alerio. 3)u I)aft redjt, id) glaubte auc^, id) l)ätte 25 fein (Sinpacfen me^r nötl^ig aB mein eignet (^ingeparft= werben in ben engften Koffer 5ur emigen Ükife, ac^ in fo einen leeren Koffer fann man gewaltig öiel Ijinein^ beuten, bi§ er öott ift, unb am ^nbe bleibt boc^ nod^ Iplal^ für einen felbft. — d}nn aber f)abe id) aEe§ nber= so legt, ma§ icl) mitnehme, Dor allem alle (Srinnerung^s Mc!d)en, meine ^rautfleiber, bie §emben, bie mir bie "Butter mad)te, bie Traufen uon bir, benn id) will bort gemifferma^en nidjt bort, fonbern immer in biefen |)emben unb ^traufen fteden, bann frieg id) fein §eimme^. — ®ie ss Kleiber unb (Sachen ber SOZutter fc^enle id) bir nun alle, unb bu fann)~t in beiner Cginfamfeit alle bie alten |)auben, II, 14.-16. SSoferiQ. 33 ^^alTatine, ^(nbrtanneti unb gantangen ber Siei^e nac^ anlegen nnb Dor bem (Spiegel mit ^erumfpajieren, bieU Iei(i)t 5ergreut_ bic§ ha^. ^aletia. ^M) lieber ^ater, feib nidjt fo freunblic^, 5 ha§> marf)t mic^ immer trauriger, ^ommt, f^elft mir nun eure (Sarf)en orbnen ! (Oeibe ab.) S-üttfje^ttter ^luftritt. ^OrpOrinO (arrcin, legt einen luetten diod auf ben ©tu^t). Sope f)at einen dJlaf)kx unb einen ©c^neiber beftellt, beibeS 10 mid idt) jein, er foK mid) nic^t fennen. Unter bem 5ln= meffcn mid id) i^m Valerien loben unb il)n babei ein menig quälen, (äi, ©ennor, tüeldje feine 33eine, uierbe ic^ fagen, rec!)t üon ber feinften (Sorte, alle ^pL^^Dgcboljrnen .•perren §aben foldje, ndmlic^ mie bie ©törc^e! (iM^rent 15 tiefen Söorten warf er feine Uniform an bie @rbe, entblößte feinen Segen, beffen Sd^ärfe er neugierig an ber §anb ^jrobirte ; ba er ficfi toertteiben lüitt, prt er «aferien fommen.) 33erbammt, man überrafcl)t mid). — Sßart. ((fr legt iiä) in ben Koffer nnb jie^t ben 5:ecfel ju.) 20 53aleria. ^orporino (im Koffer). S5aleria (3ie:^t einen Sorb mit SSäfc^c unb Kleiber l^erein). S)er SBater meinte immer, ii^ arbeite nid^t, mie tt)irb er fic^ munbern, menn er bie öiele jc^öne 2Bä]d}e finbet, bie id) it)m l)eimlic^ genäht ^aht. — 5ld), liia§ ift ha§>? ^or= 25 porinoS bloßer ®egen, (ein 9tod §ier an ber ©rbe — (fie öffnet, «poi^orino rü^rt fic^ nic^t) 0 $)immel, ^OrpOriuO, 0 erfc^red mic^ nid^t — ac^ $)immel! bift bu tobt, o ^or^ porino — a^ er ri;^rt fic^ nic^t — ac^ er ift t)ielleid)t tobt, Ü^ott, uia§ ift ha^ öor eine Söelt! 30 ^orporino. ga, megen ber SSelt flieg ic^ auc^ in ben Koffer, fomm liebe ^aleria, öerlaffe bie böfe Söelt, Litteraturdenkmale 118/120, 3 34 eicmenS Brentano. ii, le. fomm in ben guten ^loffer ober ertuede niirf) lüenigftensi mit einem ^Tußjjon ben Tobten. Malerin." Wder "feFavtig ! ^orporino aiJi-tngt ticmus). (So, nun bin ic^ üh^ bem ^rabe erftanben, mnn fann nic^t artiger, (ci- sicr^t ben SSerflclbuiig^vocf qii.) S^aleria (fmet »or bem Äoffcr uub pncft). ^lOer lüa§ folt nur bie tolle !i^er!Ieibung ? ^orporino. £ope f}at einen 93tn()Ier beftedt, bn meißt, ic^ fann ein npenig mahlen, ©cmijs mill er ein lo i^rauenjimmer ma()len laffen. ^ateria. So? meißt bu nid)t men? ^orporino. (Sr \jat anc^ ben (Sdjneiber beftellt, ber luerbe id) and) fein, ba merbe idj il)n unterm ^In- meffen au^forfdjen unb itjm immer t>on bir er5af}(en. i» Malerin. 5Iber jprid) nid^t, ha^ er etma glaubt, kf) ^ötte eine Siebfdjaft mit bem Sdjneiberburfc^en. ^^orporino. ^el)üte ber §immet! meifst bu, bafi id) morgen berreife, ^^aleria? ^aleria. 5(d), id) u^erbe ganj adein bleiben, e§ 20 t^ut mir red)t leib — lieber ^^orporino, icf) bin bir red)t gut, ic^ Ijätte nie gebadet, baß bu fo )d)one S^ (eiber macl)cn fönnteft; aber fage mir bod), tnegen mem finb aüe bie plö^lid)en ^InftaltenV ^orporino. £ ^alevia, luenn bu fo freunblid) bift, 25 fann id) nid)t§ nerfc^meigen.' ©ie^, lOopc ift in ®onna ^fibora üerliebt, er unb 5(quilar merben öerfleibet nac^ ©armientoS @ut ge()en, ^^alerio unb id) fie bort empfangen, um fie Dor tollen (5treid)cn ^u l)üten. ^cmx ber frcmbe (Sbelmann, mein greunb — so ^aleria. D fage, mer ift ha^ eigentlich? ^orporino. ^igentlid), eigentlich! Xon ©armiento felbft, ber alle§ bic§ öeranftaltet, nun i^ai^ ic^ aüe& au§= gefc^mälU, nur öerratl) mid) nid)t unb gieb mir meinen So^n. SBaleria. Sieber guter ^orporino! (fte mnnvmt ujn.) ^orporino. Sebe n)ol)lI II, 16.-19. S3aleria, 35 SSnIeria. O 5ie^e mir ben fcljireren Koffer ^tnaii^. ^orportno. 31 d) tdgft bu boc^ barin, xd) trüge i^ii fo leirf)t, fo fc^tüer, at§ mein §er§. Seb tro^l! (er äie^t bcn Soffev ^tnau§.) 5 Siebzehnter 5hiftritt, 33aleria (nuein). 3(lle§ ba§ bre()t fic^ um micf), mic^ f)at man allein üergeffen, fo mU ii) bann baS ?[)Zeinigc allein t^un; 5(IIe§ mill id) öergeffen unb mid) nm aÜe (jerum bre^en, unb fie foHen mid) öermifjen, luenn fie 10 mid) l)aben. (ab.) 5l^t3e^ttter %n^ix\it (So^eS ©tubc.) Sope aifein, bann 2)iener. ÖDpe (tritt ein). ^Sortreffüc^, ber öanbel fei gemagt, 15 aU ^ilger gelju mir Ijin, menn nur ber ©djueiber fdme, flat^bcr ^rauerfleibcu inuß er iniv ^ßilgcrtleiber.. maxien. Xicner. Sennor, ber :9Jiat}lcr unb ber 'Sd)neiber. Sope. S)en SO^a^Ier braud) id) nic^t, ber ©d)neiber mag fommen. 20 !5)iener. ©iner adein, ha^ ge^t nid)t, fie finb an einanbcr gemadifen, fie finb ganj einig unb ein§. l'ope. ©0 \(i^ ben §ermap(jrobiten §ereintreten. 2)iener (ab). 91euttje^nter ^tuftritt. 25 ßope. ^orporino. ^OrpOrinO (im Srfineiberrocf mit einer «ßerücfe, Tlaü^c, goben om ermet ftecfen, Speere, ^tnfef, «ßotette in ber §Qnb, ©taffetci iinh ettc ^ unterm 5lrm. sperbeugt fi^ unb [teUt feine Sotten tn Drbnung). Sope. D bu ^meibeutige ^Illianjfunl^t gefddft mir. 30 g^r feib ein ^tegenbocr, Dem man"eineh~^infei inofuUrt l^at, entmeber meil i^r in ber 9}?aI)Ier!unft nur ^örfe 3* 36 ©lernend SSrentano. ii, 19. madieii föniit, ober lueil il)r tu ber (Sd)ueibertunft ein ^infel feib. 3^r feib ein Wann, lüie eine ©abel mit 5tt)ei 3i"^^ttf Qut n^fP^tten, n)ie fommt i()r 5U biefer ßtüeieinitjung, fc^neiberifdjer ^Jtal^Ier ober ma^lerild}er ©(^neiber ! 0 ^orporino. 3c^ merfte al§ 9JZa()(er, baß bte 9)^en}(^en immer me'^r 5U 9töcfen mürben, ba ergriff ic^ bie @d)neiberei, i'^r glaubt uid)t, mie ha^ (}itft, ha^^ Gcfidjte runb uub ha§> platte crt^aben 5U mnd)en. Unb ba ha§' (^efü^l bei einem gefü^IüoKen (Sdjueiber eOenfo nou htn 10 gingerfpi^en na6) beut öer§en ftrömt, mie bei einem ge^ fü^lboöen SJia^Ier bon bem ^erjen nad) ben gingerfl^i^en, fo meffe \rmgenb). SMu, ha ftef)en meine fünfte am 33erg, ein Portrait, grobau^g^irMt auf.-ber linfen (Seite, fd^lummernb, mit gefaltenen Rauben unb träumen "imb"^Trgeln — ha?^ ift gegen alle Siegeln ber 5lnatomie ! 20 Sope. 3)a§ le^te geijört nic^t baju — meift ^er — ^Jia§ ift fie nid)t — boc^ tna» ift ha^, ha^^iih gleicht tealerien^belloS ^^er^a^. ^orporino. ^^ f)aht getreu nad} meiner (SÜe nad}* gefc^rieben raie itjr biftirtet, tagt un§ aEe§ tüiebertjolen. 25 Sope. 9?ein, nein — meffet mir ^ilgerfleiber an, e§ ärgert mid^, ha^ iijx grab biefe getroffen. "^rporinTT-rntii?): @§ wunbert mid), ha^ i^r fo ungern uon S3a(eria fprec^en (jort, fonft pflegen bie galanten §errn if]r boc^ nid)t gram ju fein. 30 Sope. Sf)r feib fe^r bermeffen! ^Orporino (fc^etnbat nic^t ßcrfte^enb). (i§< SOZaut. ^OVpOrinO (fic^ erfc^recft ftelteub). D id) lüOlltC CUd^ jerftreuen, bamit attc§ iiouchalanter fi^^e. Sope. Berftreuen, geboppelter ^ieb, aik 5(bern 5 treibft bu mir auf. — g-ort, fort — ober id) reiße biti^ in 5inei «Stüden unb fc^lage beu 3d)neiber mit bem ma^Ux 5u tobt. — '■ "~ T^orporino. ^a§ tüäre gefä^rlid), öerjei^t, menn man ^ilgerüeiber anmißt, Oerüfirt man teic^tlid) ha^ 10 ©eraiffen. (ab.) Sttanpöftcr 5üiftritt. Sope, aaetn. Sope (nac^ bem 33t(be fe^citb.) S5erbammt, ber 8d}e{m ^at ha^ Silb nur ^erau^gemafc^en, e§ mar mit SBaffer* 15 färbe gebedt. D SSaleria^ bu bift boc^ ein fd^öne» jierlic^e^ SSefen — aber nie mitl id} bir Ü^ec^enfcl^aft über meine Untreue geben, benn nur beine (rlire, bcine 3^^}^ ^jabe ic^ öerlaffen muffen. 0 e§ ift bodj etiuaS ^eilige» um bie i}aune, ein jogenaiinter (i;§ara!terl)elb ^ätte bid^ ber- 20 fii^rt, ber .Sjumorift ncv(äf3t bid}, um bid) Unfc^ulbige nie äu üergeffen. — '^hi^ ift bie§, bie Unterfdjrift — Porporino pinxit — 0 bu ©c^elm, er mar bie falfd^e 5)ublone, bie mic^ betrogen — er rübrt fid) in feiner Siebe — aud^ id^, aud^ id^ — fort 5U Sfiboren! (aß.) 25 @nbe be§ gtüeiten 5(uf5ug§. iii, 1. 2. S^atena. 39 Duittet? :Huf3ug. (Sine ?lrt (S^planate üor ©armientoS Sanbliau^, luefc^e^ überm %f)oxe einen ^-öalfon ^at. ©rfter 5luftritt, 5 35 a 1 e r i a , artetn. (tritt tüanöernb aii^ SJJo^rm öerfletbet mit Saute uiib einem 33ünbe[ auf, [ie tc^ttt fid^ an einen 33aum.) ^c§, lüie fc^eK iüar id) ^ier, e§ mar al§ Verfolge man micl), tüenn td) über einen 33acf) fc^ritt iinb mein 10 fdjtnarjeS ^i(b fal), trieb e§ mic^ mit ©etüalt öortt)ärt§, al§ triebe micf) ein böfer Ö)eift. 5(ber fo ift§ nic^t, nein )ü ift e§ nid)t, id) r)abe alleS lueige nad) innen gebref)t — man !ann mtd) nur noc^ am öer5en fennen. (fie fie^t in hcn 2afi^eni))teget.) gc^ bin bod) nidit fjäfjücl^er, unb 15 fomme mir jc^öner bor; bie Siebe madjt all'e§ fdjöner. Sope, auc^ bid) lüirb fie fc^öner machen. — 5lber aud) ^orporino ift fi^öner getnorben. Sope, ic^ lüerbe beine (beliebte ]ef)en, unb lüenn ifjr §er5 bon G)olb ift, ftefjle id) e§ lüie ein ^lab^ unb bringe e§ bir — .Sjerrje mein 20 ^ater! Sttietter 3luftritt. Q5aIerio. ^aleria. ^alerio. Sßer plaubert ha — ^aleria. (Sin arme§ 9Jto^ren!inb fud)et ^ienft in 25 biefem @d)lo§. ddhim borige §errfd)aft, eine ©belbame, berftie§ mic^, njeil fie glaubte, id) fte^e iljr bei i^rem Sieb^aber int Sic^t. ^alerio. ^u bift freiließ fc^marj genug, eine •iJtdtagSbame in @ct)atten ju fteden. Xu gefättft mir gut, 30 bu ipdrft mir ein angenehmer bunüer §intergrunb meiner 9J^e(and)o(ie. ge^t aber berfteHe bid) ein tuenig, e§ tt)irb 40 SIemen§ 33rentano. m, 2.-4. ein 2eid)en5ug ^ier au§ bem §aufe fommen, iDenn ev Vorüber ift, bringe ic^ bic^ fjinein, bu fcf)üne Strauer. ^aleria. 3ft jemanb ^ier geftorOen? S^aterio. 9^ein, e§ ift nur jemanb t)ter fe^r alt getrorben, e§ ift eine alte Xame, bie öerreift, unb ifjr s grober §an§^ofmeifter, ber fie begleitet; menn fie fort finb, bin id) mit ben jtnei lieblic^ften ?^räulein§ allein, unb bei benen fannft bu bid) leidjt einfc^tt)är§en. — 8tiü, ic^ ^öre bie ®Iode — öerftecfe bic^. («aiem gc^t bei scito DvxiUx m^tvxit 10 SSorige. ^onna Quanna (öon smei Wienern im Xrogfcffet ^erauSfletroflen im abcntl^cucracfiftcn alten ^offoftüm). ^ere^ (cttooS betrunfen, pit tl^r ben ©onnenfd^irm über ben ffojjf). ^uanna (gegen sBoierio). ^Imi, l)at er einen £abftorf im D^lüden, fann er fi(^ nidjt beugen? 8inb bie ^D^^aul^ 15 tljiere am ^nhe ber @§p(anate? ift bie Senfte geräudjert? ift ha§> Sliffen, tnorauf meine £'a|e §u ru^en fömmt, mit ^atbrian gefüttt? unb mein (Si^polfter mit Saöenbel? 55aterio. OTe§ ju @uer $errlidjfeit ©ienften öon eurem untert^änigen ^^ned)t, welcher jet^t bero traurigem 20 5(bfc^eiben conbolirt unb bann bie 2;;^ore fd)Iie§en mirb in biefem §aufe ber Trauer unb ber 3)unfel§eit. (er ßer= beugt fid^, ftöfet an ^crefe, beffen ©d^irm über Snanna nteberfinfet.) Suanna. ©§ marb mir foeben ganj bunfel au§ Xrauer öor ben klugen. $erel^, finb meine ^oufinen auf 25 bem ^alfon, meiner Slbreife bie ^flidjt finblidjen 33ei(eibg 5u entrid)ten? ^ere^. ©oeben erfcbeinen bie tugenb^aften grau- lein auf bem ^alfon, ben STribut ber märmften ipoc^^ ad)tung ju joden. 30 agierter 5(uftrilt, SSorige. äJlelanie, Sfibora (auf bem sBaUon). 3uanna. @e|t mir meine ^rauerbritte auf, Sträger, menbet mic^ nac^ ber 3(nfid)t be§ ©c^Ioffe§. (mon mt bte§.. i III, 4. SSalena. 41 Bios! 3fibora, mie galten ©ie fid) tt)ieber, jo o§ne alle ^n'anbe^^ci in ber ®egentt)art meiner ^bn)efen§eit — @ie njerben einen ööcfer t)aben, lüie ein S)romebarin§, tüenn ic^ 5nvücffe^re, bn Sie je^t j(^on anfangen, au§ ben g-ugen 5 aüer abiirf)en ©rajie ju fommen — nnb Sie, SQ^elanie, iiiie faffen Sie ha§< ^^rdnentuc^ mit beiben Ränften mie ein ^i§fa^er ben .§Dnigtopf. 3ft 'i)a^ eine ^ranrigfeit, eine ^onbolenj x^on Stanbe? Sie mürben eine impitoljaOIe 9toüe bei bem 5(bfterben einer Königin grau ©rogmutter 10 ^JJajeftät fpielen. — So! — ^a§ läßt fic^ fe^en — fjaben Sie nic^t Dergeffen, mie Sie bie ßeit bi§ ^ur 3(n!unft bero interimiflifd^en neuen Gouvernante ju- jubringen §aben? Sfibora, SJJelanie. ÜZein, mertl;e Sennora! 15 3 u an na. ^ein? fd)lecf)tuieg nein? mit mem rebea Sie, ^aben Sie einen S)ienftboten üor fid)? Sfibora, 9Ke(anie (fic^ tief neigenb). (Suer §errtid)!eit erlauben ju ©naben, mir !^aben bero meife Se^ren in getreuem 9(nben!en. 20 3uanna. ©o empfehle ic^ Sie bann in ben Srf)ut^ be§ 5(((er§öct)ften. ^la^ einer Stunbe laffen Sie S^re Trauer getinbe abnehmen; gegen 5lbenb fönnen Sie fic^ berfeiben mieber, bod) mit mäßiger Impetuosite, etmay überladen. 5lud) ermahne i(i§ @ie nod}maI§, 25 § 0 (^ ipanifct) babei ju flagen, benn erhabne Sentiment» f ollen in jubümen (^ypreffionen au§gebrüc!t merben, bieje§ ift ha§> gunbament einer mor^loerftanbnen (Stiquette unb jiüilen Sitteus^^olitique! — Seben Sie mo^I — 93tar)c^ (man trägt fte ob). 30 ^fibora, 3}k(anie (fic^ nctgenb, etJMS bie .^änbe ringenb).. D Sie, 33ortreffIict)fte, öertaffen un§. guanna an ber ©cene.) Scf)armant, fi^armant, öoK D^obleffe, retire mu! 3fibora, SJielanie (treten surücf, erfd^etnen aber gtetc^ loieber). 35 ^alerio (äu ssoteria). Sd)ne(t fomm IjerDor, auf ben fc^mülen ^punbStag, bu liebliche erquicfenbe 9^ad}t, unb lorf mit ben Sautenflängen bie jc^önen S)amen an§ genfter. 42 ßlemcnS S3rentaiio. iii, 4. 5. S8alerta (nimpert nuf bev Saute). Sjtbora, 93?e(anie (cn'c^einen cm g-enfter). SSaleria. £) Ö)ott, tuie ift gfibora fd)ön, 0 \d) trete mit greuben jurürf. 99? el ante. 2SeIcl)e artige SDZoijrin, 0 tnnje 9Jiäbd)en. 0 Sfibora. ^Rein, finge lieber, bu bift gemiB in übe t)on ber Ü^eife. !ÖaIeria. gel) Unit fingen; aber !ommt boclj ein tiienig !^ernnter in ben ®Linnenfc!)ein. 99?elanie. ©e^en iuir, ^fibora! 10 Sfibora. SSenn bn e§ magen tüittft, fo gefje, id} fürcf)te, bie neue (Sjouliernante fönnte 5Ürnen un§ nnten 5u finben. Mtlanie. ^d) fann bem Suften nic§t tüieberftetjen, einmal Dor ber X^üre ju fein, ([ie täitft 00m miton.) 10 ^aleria ([ingt jur Saute). I SBenn bie Sonne tueggegangen, ' ^ömnit bie 5)unfel^eit l)cran, 9lbenbvot() f)Qt gotbne SSnngen Hnb bie 'kaä)t ijat 2;rauef an. 20 Seit bie Siebe tueggegangen, ^nöin id) nun ein IJJo^renfinb, Unb bie rof^en, frifc^en SSangen S)un!el unb Verloren ftnb. g^ünftcr auftritt. 25 33orige. Sfi^ota (o6en). 9Jtelanie (unten). SOklanie. ©ie^ bo Xnn id), aber tnie fommft bu (jierf;er, unb roie ^eigt 't>ü? ^oleria. S<^ ^etge (gtammetta, ic^ i)aht feine i^Ieltern unb feine §errfd)afF^ o^neftnet mic^ in eure 30 S)ienfte, id) merbe eud) getreu fein, inie euer (Sdjatten. SSaleriü. Qa netjtnet ben fleinen_^ib,er|prud) auf, fie ^at feine (SÜern unb ift a(fo eine fditnone SBaife. -Sie 6eifet Jjtamme unb mii euer Sd^atteu fem; ic^ ijabt III, 5. 6. ^^alerta. 43 fd)on mit iijx ge]prod)en, fie jc^eint mir }o gut al§ fd^umrj 511 fein. — ^"" Sfibora. 2Öa§ fannft bu benn, gtammetta? Malerin. (Singen, tanken, nätjen, fticten, altc§, atte§ 5 !ann icf). 9}le(anie. Söir fönnen aber feinen 2oi)n geben. Sfibora. Sßir moHen alle§ mit bir tljeilen. ^aleria (tor ftc^). ^d^^aud^^ S^on^Öope! — (inut) ^an!, r)er5Uc^en S^ant! 10 älJetanie. 9Jun finge bein Sieb au»! SSateria. 23eil bte S^ac^t muß tief öerfc^iueigeix 5(ne Sci^mer^en, alle ßufl, 9Jiüffen 9}lonb iinb Sterne geigen 15 ?Ba§ if)r luofinet in bev 33nift. ®o bie Sippen bir f>erfd)iüeigen ^eine^3 ^erjeng ftiüe ©üit, ?[IZüifen S31i(l unb X^ränen ,^eit]en, 3öie bie Siebe nimmer ru^t! i 20 ^fibora. £) 3JJelanie, gefc^tninbe Ijeraut, bie neue 2ante !i3mmt, ic^ ^öre bie 53tauttf)iere läuten. 9?imm ?^tammetta gleid) mit, al§ märe fie immer bei un§ gemefen. 90^elanie. ^omm, fomm, liebe glammetta! ^aleria. D mie feib if}r gütig, (mit ajjetanie ab.) 25 SSalerio. 2)ie üeine Scfjtiiarje gefällt mir ungemein, icft mill fie mir abrid)ten, fie mu§ mid) tröften, bi§ ic^ meine S^aleria mieber ^abe. Sci^fter ^luftritt. Sfabella, ^orporino, 5^alerio. 30 ^ 0 r p 0 r i n 0 (als 2(v5t tjon bei- Dteife f ömmt mit Sfaöeaen au§ bev e§))lanatc). SSalerio. SSiUfommen, millfommen, ©ennora, e§ erfreut mid) eure gefunbe 51n!unft. — 3fabella. 31jr feib geiui^ Valerie, Pon bem mir 3)on ©armiento erjä^lte. 44 ©lernend ©rentano. iii, c. 7. ^alerio. 3u bienen, (Sennora! ^ffllJella. So triff et bann, \>a^ ic^ öon bem ganzen $Iane (Sarmietito§ genau unterrichtet bin, fobalb id) meinet greunbe^ Slöc^ter umarmt ^ahe, laffe id) eurf) fogen, iüa§ in unfrer 3ntrigue üor allem §u ttjun ift. 5 ^alerio. 2üU icf) bie Sennora ^inauf begleiten? Sfabella. 5)e§ bebarf e§ nict)t, id) freue mid) bie guten 50Mbd)en, bie id) al§ ^inber gefannt, red)t ()eimlid) 5U überrafc^en; unb i^r unb ^orporino merbet eud^ auc^ mand)e§ 5U fagen ^ben. 5(uf SBieberfefjen. (ab tn§ ©c^ioi) 10 ■ 8iekntcr 5luftrttt. ^aterio. ^orporino. $orporino. 9cun n:)ie ge^t e§ bem §au§§ofmetfter? ^ ^alerio. ^6:) ^abt fein §au§ unb §of al§ ju ©eöitta, unb baran ben! id) ben ganjen ^ag. 1» $orporino. Unb id), ber Seibarjt, ^ah^ feinen anbern Seib at§ meinen eignen, an tt)eld)en id^ auc^ ben gan5en Xog benfe, auger an bie Derbammte ^erücfe, bie mir biel ß'opfbre^en^ foftet. @§ ift aber orbentüd^ rec^t melandjoUfc^ ^ier, nic^t tüai)x $8a(erio, fo red)t ftill. 20 ^alerio. (£ine gute §au§^altung, aUe§ an feiner (Steüe, im $)aufe pfeifen bie §au§mäufe, I)ier pfeifen bie gelbmäufe. 9Zimm nur beine ^erüde in 5(c^t, ha% bie §au§mäufe bir fein SOfläufe^auS barauS machen. ^or porin 0. 3a e§ mag (jier woi)i ^eif^en, uienn 25 bie ^a^e nid)t ju §aufe ift, tanjen bie 9J?äufe auf ben 2:;ifd)en ^erum, ba^» §au§ fc^eint feit 5)on (Sarmiento^ 5lbtt»efen^eit rec^t öermilbert; maS ha§> @ra§ ^ier im ß^arten fo ^oc^ fte^t. ^alerio. §eute 9^ad)t fonnte id) gar nid)t fc^Iafen, so id) badete immer nac^ (Seüiüa, e§ pfiff ba eine )Cion ben üielen SRäufen fo tiertraulid), grabe lüie bie in meiner Kammer ju Seöiüa, e§ mar al§ fei fie mitgezogen, id) mar red^t gerührt. ui, 7.-9. 33aleria. 45 ^^orporiuo. 5(c^ irf) !enne fie retfjt ipol)! — bie unrb je^t auc^ redjt allem fein. S5aterio. ^^akrta ^övt fie nun, bai^te i^ immer. ^^or|)orino. C bie ^ört je^t Slir(i)eumäiife — ^abe o id) e§ euc§ beim md)t gefagt, bn§ §au§ iicit fie tierfc^I offen, unb ift 5u eurer ^afe in§ meige ^'lofter. ^alerio. ^raö, ba§ ^at fie gut gemad)t, fd^au ma^ 'i)a^ ^inb auf (£-^re ^ält. — 51ber fiel), ha fömmt bie artige Üeine 9[)?of)rin, hk U)ir foeben in S)ienft genommen. 10 %^kt mi^xxtt Vorige. 53a(eria. 'ilUlIeria (fömmt mit einem SBittet). ^orporino. ^er ^rief in beiner §anb ift lueig auf fdiraarj, unb er felOft fc^warj auf \im\i 15 ^aleria. §ier, §err §au§§ofmeifter, t)on 5)onna Sfabella. ^alerio (tieft). „2)on 2üp^ imb 5(quilar werben, ha e§ bereits bämmert, baih anfommen, ^orporino foÜ im ®ebüfd)e [jerumftreic^en, um fie gel}örig ju empfangen; 20 ifjr ^a(erio aber tommt ju mir Ijerauf, um nodj mand)e§ 5u öerabreben. '' Söo^Ian, t^ue i)a§> 5)eine, ^orporino. (ab iu§ Sc^toB.) ^orporino. Qd) ge^e auf ben 5tnftanb, bu fc^öne ^Dämmerung [jaft mic| barauf beorbert. (ab in bie scene.) 25 9leunter ^lluftritt. 33aleria, affein. 0 (^ott, id) tt)ei§, ßope ift für eine anbere, ic^ fnt)(e, bag id) i^n Don gan5er «Seele Sf^boren gönne, unb bodj poc^t mein .^erj, balb ift er Ijier, o tüie lieben^mürbig ift ^fibora, mie fing, tüie tief fü()(enb, mie 30 mar fie gerührt, at§ id^ if)r oben ha^^ ^er^ättniß Sope§ mit mir er5äf)lte, at§> fei e» bie (^efc^idjte einer meiner S'reunbinnen. % 46 eiemenö Brentano. in, lo. geinter %\\\init 3fiborn. ^^aleria. Sfiboro. glammetta! 53 at er in. Wtm gnäbigeS gräulein! Sfiborn. 3Sa§ bu mir oben Don SBoIeria erjä^Iteft, 5 )^ai mid^ fo luimberlid^ gerührt — icf) imife bid) nucl) um etuia§ fragen, ^age, liebte n)o§l ;Bope ^aleria jemolg uijr!Udi? ^ ^ateria. (Sie glaubte e§ feft, ja fie marb burcl) i5n_ßari4J2£nruuibelt, fie iuar, elje fie if^n !annte, geringer, lo unb braudjte »weniger im ^erjen nnb im lieben. Slber nun ifL.|i£ jpieber gan^ mie Höriger, unb aufrieben, ticmt audj_j|r l)abtlllmi^^£a^ic gan,\ uermanbelt. ^fibora. Wtm trüber muf] 5U öiel t>on mir gefpro^en ()aben, benn id) fal) i§n nie. 1» SJ^aleria. ^aleria jagte mir^ euer 33ilb [ei in feine ^ruft, mie ein gun!en in ein ^unftfeuer geloireiT, unb taufenb fd)öne glammen loberten au§ i§r empor, ble alle^atle, euren ^f^amen in iljren Ijellen 3iigen f reiften. Sftbora. 2)ie arme gute Malerin! uia§ fotC bo§ 20 ©piel mit mir? 2)a§ einige %t\xtx ®otte§ freist unb fprü^et nid)t, e§ mar früher al§ bie ^l({&)i unb 50g al§ ©onn unb 93ionb unb Stern am neu erfdjaffnen §immel l^in. SS al er in. S)od) 'ba bie SBelt aw^ ber ßiebe l^erüor^ 25 flieg, mar \ia 'b(\^ %z\\tx nid)t einem ^unftfeuer ju t)er- gleid)en, \>({^ fid) in feiner fd)önen Drbnung in bie Planeten entjünbete? 55fibora. 2)od§ nie Derlofd^ — Malerin. SSifet \\)x \>(^^ ^\\i>t ber äöelt, mißt i^r 30 bn§ ßnbe öon Sope§ Siebe ju m&\? ^aleria mirb glücf- licl), menn i^r '^d^^ liebt. Sfibora. Söer bift bu 9Jiü§ren!inb? mir ift, al§ märeft bu eine ^fiuberin, al§ märe id) in einem 33runnen eingefc^lummert unb eine D^tjmp^e fage mir munberfame 35 3:räume in§ D^r. SSor menig ©tunben mar idi nod) III, 10.-12. SSaleria. 47 allein, unb — itiib jel^t betuegt firf) eine frembe Sßelt in mir. Malerin. Söenn man tiertraut öon lieben fingen rebet, fo trägt oft t>a^ ©efpräd) mie ein ge^eime§ britte§ 5 Seben bie ©eelen munberbar empor, ein fprecf)enber ift nie allein, e§ lebt ha^^ Söort, unb 5tt)et, bie reben, finl> immer fcl)on 5U brei, ber beften S^% brum^ift bie britte immej£_ein§ ,^u t)iel. ~^ Sfibora. 9^ein, niemals merb ic^Sope lieben, ber 10 S5alerien getäufc^t — inle !ann er aud^ je ]^ier()er ge^^ lalT^nr^— acl) i^_ mollte, ic^ tnäre hn S?aleria — an geliy mill ic^ [^reiben, er fod mir nie me^r üon il)m reben — aucl) id^ mit nie meljr an xijn benfen, mag iö) mo^l 5U oft getl;nn; ic^ bin 8d)nlb an Willem. 15 Sßaleria. 3^r feib e§ nic^t, feib nicljt 2cf)ulb an eurer 5lnmut^, unb gope ift nic^t @cl)ulb an feiner Siebe. Alfter mi^xxtt 33 0 r i g e. ^ a l e r i 0. 55alerio. SDonna Qfabelta erfncl^t eucl) l)inauf* 20 5ufommen unb einige 9)?ufifaUen, hk fie eucl) mitgebracht, mit eurer @c^mefter 511 probireu. — ^fibora. Sebe moljl, glammetta! 2)u bift mir fe^iV fe^r lieb! 33aleria. C ba|3 ic^ e§ uerbienen tonnte. 23 3fibora (ge^t ab). ättiijlftcr 5lttftritt. S5alerio. ^aleria. S3alerio. S)u fleine 8il^ouette,__bleibft mol)l nocl> ein menig bei mir, benn fi'el^, jel^t Tfi mein Se^nfuc^tS^ 30 ftünbd)en, je^t mu§ ic^ mit jemanb plaubern. 3^aleria. 9hd) mem feljnt if}r euci^ benn? ^alerio. ^Seif^t hu mo^l, mie bie Silhouetten entftanben finb? fiel), ein Sieb^aber unb eine (^i^eliebte 48 ©lerneng Jörentauo. ' m, 12. 13. logen ^la(tii^ beifammen unb follteii 5tb)cf)ieb nehmen, 'Oa tüar ber ÖieM^aber traurig, ha}^ i^m feine Ö^etieOte foUte geraubt werben, o^ne fie nochmals ju fe()en. ^a tjielt 1)(mor eine %add hinter i()r §aupt, ha^^ i{)x Schatten an bie 3öanb fiel, unb er 5eicl)nete htn Debatten nacf) unb 5 ergLi|5te fid) in ber ^Ibtnefenijeit an beut Debatten. 33a(eria. ^a§ ift fe^r artig, aber meffen ©djatten? rig foH ic^ für euc^ fein? SSalerio. 2)er @d}atten meiner lieben Xodjter ^aleria, bei ben meifjen 9connen in 3ebit(a. 10 ^aleria. (£i ber bin ic^ t)on §^^'5^"/ '^^^ ^^'"'^^ ic^, fie §at mir eine ©uppe an ber -^Nf orte gereicht. 35alerio. (Sine ©uppe? 3)ie luar geluig redjt gut, fie giebt 'Om Firmen immer ha^» befte; aber roar bie (Suppe nid)t ein n^enig öerfaljen? benn fie^, fie ift ein i5 bi^djen öerliebt. S3aleria. @ie mar freiließ ein bi^c^en üerfat^cn, ober bIo§ Don ^§ränen, bie fie über eure ^Ibtnefenljeit tjergoffen, mie fie mir fagte — ^alerio. Sagte fie ha^, ©ngel, fagte fie ba^3? ja 20 fie ift aud) mein ein5ige» auf (Srben. ^aleria. Söenn id) einen fo järtlic^en S3ater ()ätte, id^ lief il)m nad), burd) bie ganje SBelt. 53alerio. Sßenn ^aleria ha^^ je^t tl)äte, märe e§ freilid) nidjt orbentlid),- aber mir ganj augerorbentlid) lieb. 25 ^rcije^nter 5(uftritt. 55 0 r i g e. ^ 0 r p 0 r i n o. ^orporino. ^oxt, fort, fie fommen, fie merben fic^ für üermuubete ^J^Ulger ausgeben, id) fdjleid) immer um fie ber, Sope mirb mit jebem Sdiritte nä^er, aud; so unfluger, er §ijrt unb fieljt nid^t, mau töunte i()n mit §änben greifen, mie einen ^luer^a^n in ber Q3al5. ^Iquilar ift immer l)unbert Schritte 'hinter i^m brein. Tladji eud^ fort, ic^ merbe iljnen Ijier al§ ^Irjt entgegenfommen. {ab, nuf ite nnbre Seite be§ ©artend.) 85 III, 14.-16. SSalerta. 49 aL^ieraeJntcr 5(uftrttt. ^^alerio, ^aleria. 53aIerio. ^omm, ^inb, td^ mu§ auf meinen Soften, ^^alerta. Sagt mid^ ^ier, ic^ öerftecfe nttc^, o lagt 5 mid^ ben §anbel mit anfe^en! Valerie. 2l6er nimm bid) in 3((i)t, nii^t 5U plaubern. ^ünfae^ntct 5luftritt. 3?aleria (aaein). ©r na^t, er nafjt, icf) ^öre feine 10 Sdjritte, Q^ateria, beine Siebe fte^t am ©i^eibemeg, noc^= einmal i^n umarmen, unb bann lob motjl, o ba§ ift meine Üiad^e, 0 mie ift fie füg, 0 füge 9fJact)e, 0 üergifte mid) nid)t! (fic tritt auf bie rinfc Seite be§ Xf)eater§.) 15 Sope. ^aleria. Sope. ®a bin ic^ armer ^ilger nun, mie arm; ha^ §au§, ba§ ben (^egenftanb meiner ©elübbe umfagt, gldnjt mid) mit gelten genftern, itiie mit brennenben Sternen, an; 0 bie ganje Sßett ber Siebe liegt 5U meinen 20 gügen! 0 .^fü^ß^cal ^aleria (^ouj taut). £) ©ott, er ift e§, ber lang erfe^nte! 2o)j)Q. Wan f priest, man nennt mid) einen lang erfe^nten — unfelige^ Söort — mic^ !ann man nid)t 25 ermarten — id) nannte i^ren Dramen — entfe|Iid)er Ö^ebanfe, fie lauert ^ier — erwartet einen anbern! 0 Sfibora! S5aleria. (Sr ift§, er nennt ben 9tamen ber (beliebten. 30 ßope. O §immet! fie ift e§, fie liebt fd^on, fie ermartet einen anbern, 0 §Dtte! Litteraturdenlcmale 118/120. 4 50 ©femenS 33rentano. m, le.-is. 35 al er ia (lauter), beliebter, tuein (beliebter, trete nö^er! Sope (na^t t^r). 2öer füllte foIc()em fü^en 9^uf nic^t folgen. S5alerta (umarmt i^n). D lieber, etnjig lieber, t!^eurer 5 Sope. O tt)är id} ber, ben bii in beinen ^rmen glaubft. 58aleria. Mmäd^tger §immel, inef) id§ bin be^ trogen — laßt mid^! 10 2ope. 33etrogen ja, Don bem, ber bicf) umarmen foUte. ^aleria. Sagt mid^, lagt mic^ — fo mU ic^ euc^ üerjei^en. Sope. Um biefen ^rei§ lebt nio^l. (er im fie.) ^aleria (fue^t tn§ ©c^iob, 06). 15 SicBje^ntcr ^luftritt» £ope (attein). ©in (Schürfe ift ber, bem biefer ^ug gegolten, ein @cl)ur!e, ben bu bier ermartet ^aft. 9^ie foüft bu i§n lebenb mel^r umarmen, ^alt, er fönnte na§en, ic^ mill i^m tpenigften§ fein gi^l ^ier ftecfen; ja er na^t. 20 2ope, 5lquilar. Öope mit t^n an). Qitf), bu !ommft 5U fpät jum Sieben, 5um Sterben eben recl)t. — ^quilar. ^ift bu toll, icl) glaube, bu raiHft mid} 25 mirflid^ öerttjunben. ßope. ^erbammt, bu bift e§, ^(quilar — 0 ic^ bin rafenb. — ^quilar. ^ei @Ott, ha§> fe^ ic^. — (©cfang uub Samen« f^ict im (Schlöffe.) 30 Sope. D mie gerfc^neiben biefe ^öne mir ha§> ©er^. — III, 18. 19. SSalerta. 5X ^(quilar. ^ie d)lii]it tft fe^r angenehm — fei fein ^laxx, ma(i)e ha^ mx ^eremfommen — bie Öeute ge^n fonft fc^tafen. — Sope. Schlafen — o fie trirb §eute nic^t fc^Iafen, 5 grab au^geftrecft auf ber Itnfeti (Seite mit gefaltenen §änben, tüad^en ruirb fie, tüeinen lüirb fie. — 5(quilar. SSemt bu bie gange D^Zac^t ^ier folc^eu l^drm ju machen gebenfft, tüirb fie freiließ nic^t fd^Iafen fönneu. 5Iber e§ mag ge§en mk e§ mU, id^Jange meine 10 5Sern:)anb(ung§::9^olle an. — §ilfe! Öilfe! Sope (t^it brängenbj. (Stitte, fütte, ber SSerrätljer ua^t. 9lcuttje^nter ^tuftritt. 35orige, ^$ or porin o. ^orporino (fömmt »on bcr regten ©artenfeite). 15 Sope mit t^n on). 3ie§, Schürfe, bu fömmft gu fpät, mein mu§ fein, tt)a§ bir gehörte! ^orporino. §i(fe, ^örber! 5t quitar (reifet sope aurücf). Unfinniger StRenfc^ — ^tt ein — ma§ treibft bul 20 ^orporino. Qc^ bin ber %x^t be§ ©d^Ioffe^, ic§ fomme öom 35otanifiren, aber ^ier erft finbe ic^ ha^ ma^re ^raut ©algenmännlein, i^r raodt mir nehmen, tt)a§ mir gehört, baran gmeifte id) nic^t — ^ier ^erum giebt e§ burc^ t)erlaufene§ ©efinbet ber feinblicljeu Gruppen 25 berlei Sieb^aber genug. ^quilar. ^M) mein .öerr, üerjei^t meinem greunb, mir finb ^^ilger, mir mürben ^ier ausgeraubt, ic^ üer^ munbet, gemährt un§ ein £bba^, mein f^-reunb ^at euc^ für htn ^§äter gehalten. 80 Sope. ^^ergei^t, bafür i)ah^ ict) eud) geljalten. — ^orporino. ^^x feib beibe fe^r fct)nell im §aÜen, bod) banfe id^ euc!) me^r bafür, al§ i§m, benn hättet il)r i^n nid)t gehalten, fo ^ätte i^ ben %oh bation. S)oc^ märtet; id^ (äffe eud§ hereinbringen, (aß in§ sc^iofe.) 52 ©tentenä 33rentano. iii, 20. 21. Stuansiöfter ^luftritt. Vorige, o^ne ^orportno. 2op^. 2)a§ 8c^tcffa( ^ai alle§ gut geiuenbet, ad^ 5tquilar, it)a§ f)üh id) erfahren. 5lquilar. 5)u l)aft bid) in ein (^emä^Ibe öerliebt 5 unb bift nun auf jeben ©d^atten eiferfü(f)tig! 3c^ ^abe aber auc^ maS fe§r bumme§ erfahren, e§ ift ein %x^i int (Sc^Io^, ber inirb nun immer nac^ meiner SSunbe je^en iüoEen, bie ic^ ni(f|t ijahe. Sope. @e^e i^m eine golbne dritte auf, ]o fie^t 10 er fie nid^t. ^Iquilar. 2)a§ 9äc^tfe^en ift feine ^unft, e§ tnäre eine ^unft, fie mit allen ^la^brillen ber Sßelt ju feigen. @inuttbjtt)anaigfter ^luftritt, Vorige, ^Orporino, xmb Präger mit XxaQ^^xt unb gacfeln. 15 ^orporino. 2öo ift eure Söunbe, mein §err? 5{quitar. 9)^ eine Söunbe, meine SBunbe — fie ift — Sope. 3n ber redeten Seite. ^orporino. ©0 gebe (^ott, ha^ i^r linf§ feib, melcl)e§ aud^ n^o^l fc^eint, njeil i^r nic^t uii^t, ha^ eure 20 SSunbe red^t^ ift. Xräger, legt i^n auf bie ^al)re! 5lquilar. ^uf bie 33a^re? 3d) ^offe, fo toeit bin ic^ noc^ nidl)t. ^orporino. gort, fort, inir tüollen^ mit (^ott fc^on fo n?eit bringen. 25 2^räger (legen i^n barauf). Slquilar. € Sope, ic^ tüerbe be§ Teufels! ^orporino, ^ommt Beit, fommt ^aÜ). — Sope. Ütu^ig ^^ernanb, tnenn id^ nur je be§ (Sngel§ Ujerbe; bu bift ein tt)a§re§ ^ilb be§ 2eben§, ein 30 feftlid^ ^leib, ha^ fpäter tragbar iüirb, unb enblid^ ah^ getragen. — ^ — ^~ III, 21. IV, 1. SSalertQ. 53 ^orporino. gort Seute, tragt i|ti ah, ic^ ^ätte in ber 3eit eine geftung unb nEe metne ©d^ulben Qb= tragen moUen, f o langf am f eib i^r. ' tttle iah tn§ Scftlofe). (Snbe be§ britten ^Uifgufig. Vicvtev 2tuf3ug. Sopeg unb SlquilarS ©tube. ^rftcr 5luftritt. 3(qnilar, gfabella unb Sope. 10 9tqutlar (nt^t ouf einem altöätetif^en Slranfenftii^I, ein grope§ ^eberbett auf i^m). 3 f a b e 11 a (ft^t neben il^m). S o p e (fij^t traurig auf ber anbem ©eite «nb fc^aut an ben ©oben). 5(qnilar. '^Mm ^erpfüi^tung gegen eure ©üte, ©ennora, ift fo grog, ha^ fie unter ber 3iit§at biefe§ 15 ungeljeuren geberbetteö beinah erlieget. Qa meine große Sc^ulb gegen euct), noc^ Oelaftet burd^ biefen ^fü^I, beängftigt mic^ bermagen, ha% fic^ ber Xxud öom ^erjen bereite gegen ben 9J^agen 5U 5ie§en f(i)eint. — ^fabeUa. (Sure SSunbe mirb fic^ mit ber §i(fe 20 (^otte§ boc^ nict)t inflantmiren? ^quilar. 3c§ glaube, mit .§ilfe eine§ S^ocj^e§ tnirb fie nic^t affamiren. Sfabella. S^r ^abt leiber ju öiel gegeffen. 5lquilar. (Sin ganjeS (Si — 25 ^fabella. (Sin gan§e§ (Si, ein ^albe§ iDäre genug gemefen, i^r ^oltet^ euc^ für hungriger al§ i§r feib — Stquilor. ^cf) bin eigentlict) fo !^ungrig, ^a^ icf) mic^ gar nid)t me^r ^Iten fann, ic^ merbe auffte!§en. 3 f a b e 1 1 d.' ' S^o~ tnerbe irf) bie gräulein, bie eud^ 30 befuctjen foKen, jurüdroeifen. (mtü ab.) 54 (Jlemeng Brentano. iv, i. 2. Sope (^ött fie). 0 bleibt, «Sennora, bleibt! ^quilar. Um biefen ^rei§ bleibe ic^ an^ galantem junger liegen. ^weitet 5luftrttt. 35orige, Sft^oi^a, 9J?eIanie. 5 ?{ q U i I a r (loin auf). ^ f a b e 11 a (Mit i^n suvücf). S 0 p e (ger^t Sfiboi-o entgegen unb fü^t i^r bte |)anb). 5lqnilar. £) la^t mid^ meine ^füd^t gegen bie ®amen erfüllen! Sfabella. 9}ieine gränlein§, entjc^ulbiget ben 10 ^ranfen. 3fibora )ora 1 ^anie J Sope (äu sfibora). € n)üf3tet i^r, tt)er ^ier ber ^xänffte tüäre! 3 f ab eil a uu cojje). ^iein §err, jerftreut euc^, i^r 15 tperbet un§ fonft auc^ nod^ fran!. — ä^elanie im gtquiror). 3^t befinbet eud) etma§ beffer! 5(quilar. SBenn gleicl) fe^r hungrig, boc^ burc^ eure gütige (Gegenwart fe^r gerührt! 20 Sfibora (ju 2ope). Sft bie SBunbe eure§ greunbe§ bebeutenb? Sope. £) bie meinige ift töbtlic^, feit id) in euren Firmen lag, fo glüc!lic§, fo unglücflid)! Sfibora. S^r rafet! o 8ennora, biefer dJlamx ift 25 öon 8innen. Sfabella. 2öo§ ift? S)er ©c^recf öieEeii^t, ein gieber! Sope (fa&t sfiboren). D fcl)meigt, ifjr §abt öer5ie^en, um meiner Siebe millen fi^meigt. — 30 Sfibora. Unüerfc^ämter, la^t mic^, lagt mid^! Sfabella (i^r äuvufenb). Um Öotte^roiUen, ben ^Irjt, ben ^Irjt! IV, 3. 4. SSaferta. 55 2)nttcr auftritt, Vorige, o^ue ^fibora. Sope. £) fUeI)t mtc§ nic^t, i|r feib bie ^ranf^ett, feib ber ^rjt. (loia nod^.) 5 3fab eil a ma m). Sope. £) la^t mic§, lafst, {§r üerfte^t mtd§ atfe nii^t! 5tqutlar abringt auf), (^ott fei 2)an!, nun ^aO i(^ Suft! 10 Sjabella. Mtiank, t)aU ben ^leffirten. §Ufe, §i(fe! ä)^elanie (fafet i^n fc^üc^tem). Um ^otteSroitten, ta^t euc^ galten, tdjjielt noc^ nie einen 93^ann! 5lquilar. £) e^ ift leidet, öerfuc^t e§, jc^öneg 15 gräulein! Sope (toor [i(5). ®rab au§geftrec!t auf ber linfen 8eUe, 0 ßngel, ic^ birröertören! "Sfabella. 3[c^ tüeld^e ^^antafien, a^ menn ber Slrjt boc^ !äme. 20 SO^elanie. S)er meine ift gan^ rufjig, ic^ la§ i^n to§. 5(quilar. 2)ann mirb er ein lofer S^ogel. (umarmt fte.) 9}lelanie. §immel, er mirb amS) närrifcf). (tauft a5.) ^Iquilar (läuft uac^, oO). 25 Sfööei^Li. §ilfe, §iife, ber ^leffirte entfpringt in Ü^aferei. (ab.) Vierter 5(uftritt, Sope (attem). D lauft 5um (^udu! alte. 3" i§^ altein :^at alle Bierbe fic^ geraenbet, mie unter bem ge- 30 meinen Raufen fct)euen SSilbe§ ein tüeiger §irf(^ mit golbenem ^emei§, ben eine gute gee beli^o^nt, ein§ertritt, fo ragt an ftiller (^rö§e fie empor. Unb tvtl) mir, einen 5lnbern liebt fie — al§ micl), unb nennt mid^ einen ^^oren! 56 ©lemeng iörentano. iv, 5. &. ^fünfter ^luftritt. Sope, ^OrpOrinO unb mel^ve !Diener (brinßen 9lquitor 0cbun]?£ii.) Slqutlar. So^t mid^ Io§, ober id) breche eud^ ^rm unb S3eine. 5 ßope. Sd) bitte eud), §err 2)o!tor, lafst i^n 1ü§. ^orporiito. Söir motten i^n immer noc^ etiüafjn getnuibciicr Diebe fprec^en laffen, feine uno[ebunbene äiebe fönnte feljr grob profaifd) au^fatten; er p^antafirt, raitt un§ 5lrm unb ^ein bred^en, unb fann fid) nic^t rühren. 10 ge^t lüerbe ic^ bie äöunbe unterjuc^en. (legt otient^euerric^e Snrtrutneitte auf bem Xlfc^ au§.) Söottt i()r ru^ig fein, fo lofs ic^ euc^ Io§. 5(quilar. 5luf meine (^§re, aber la^t bie ßeute abtreten. 15 ^orporino. (^e^t ^inau§; aber auf ben erften $fiff iommt mir 5U §iife. Wiener (ab). Scc^fter 5luftntt, SS 0 r i g e , o^ne 2)iener. 20 5(qui(ar. S^r merbet mic§ fe^r öerbinben, lüenn i^r mic^ nid)t öerbinbet, fur§ unb gut, mac^t mir bie §änbe frei. '^ $orporino. S)at)or fott mid^ (^ott bewahren, fo lange i§r fo fpred)t. 25 5lqui(ar. (So bin ic^ bann 5um §ungertob öer* bammt. D ßope, £ope, bie^golbne dritte. ^orporinp. ©olbne dritte! Sope (ää^it ®eib ouf). 9J?ein greunb ift nic^t tier= raunbet, fd)afft i5tn"5u ejlen, oerfte^t i(}r? so ^orporino. ^Inx fortgefahren, i^ t}ab^ einen garten ä'opf! — ^ "" Sope. 9Jun! IV, 6. 7. iBaleria. 57 ^orportno. 55er(iert bie ©ebulb ttid^t, id§ fag e§- unc^^er auf einmal. ^quilar. 3^r feib bummer, al§ mir reid§ fiub. — öope. S)ie SSuube fei gan^ uubebeuteub, trerbet 5 i^r fagen. ^orporino. ipabt i^r feine (^rünbe me^r, eure ^'eutlid)!eit ift fef)rrecLL — 5(quilar. ^oTTauter Üieajen. ©ine gute WHd^U 5eit fei bie befle §ilfe, merbet i^r fagen. 10 ^orporino. (^anj tro^I, i^r ^abt mir§ eingeprägt. — (ftecft bQ§ ®etb^ut.) Uub fo fei benn meine (^irurgifc£)e Operation, ha^ ic^ eud) entbinbe^.^ (btnbet t^n io§.) Waii)t guten ©ebrauc^ öon ber "^ret^eit. (ab.) Siebenter 5l«flrttt» 15 Vorige, o^nc ^orporino. Stquilar. 2Sa§ Reifen mir bie freien §änbe, Sope^ ic^ bin gefeffelt, n?ie bu, irf) bin üerliebt. Sope (heftig). 3n it)en, in^ÜUi^tö? fpri^, fpric^. ^quilar. (Si ba behüte mic^ ©ott öor, ba§ ^ie^e 20 bem ^ob in ben 9tad)en taufen — nein in SJ^elanie, aber bie (Smpfinbung ift mir uic^t red)t flar, erlläre mir ben 3uftanb ber Söerüebt^eit ein tt)enig! id§ tritt bei bir lernen. Sope. C lieber greunb, menn bu noc^ lernen 25 npiaft, fo liebft bu nic^t, menn hn nic^t alle» meifet unb a(Ie§ üergeffen §aft, fo liebft bu nic^t. ^]t bir ni(|t, al§ bätteft bu in bie Sonne gefd^aut, feit bu fie gefe^n, ift öor beinen ^ugen nid)t ein fc^immernber glecf, i^r S^ilb,. ha^ mit beinem ^^ituge, roie e§ fic^ fe§nfüc^tig 5um §immet 30 ^ebt, ober öer^meifelnb an bie ®rbe finft, §in unb ^er fliegt, nie üon bir meic^enb, unb nie boct) erreicht. SSeigt bu nic^t a(Ie§, U)a§ fie mit bir fprac§, bie nie mit bir fprac^, bangt bir nict)t, fie ^u üerlieren, bie bu nie unb emig boc^ befeffen — ^]t e§ nid)t fo mit bir, fD 35 liebft bu nict)t. 58 (SIemeng 33rentanD. iv, 7. 8. 5lquilar. 3c§ iDeig niä^t — aber ic^ glaube, ber $imger meinet 9}kgen§ frigt mir bie järtüc^en ©einütp== betiiegungen am .^erjen meg, unb mein ^erj, \vd(i)e§> leicht 5u üerfü^ren ift, folgt bem böfen ^etfpiel be§ 3[)kgen§ unb liebt mirflid) 9?lelanie jum ^ufeffen, i^ 5 fann nid)t anber§ fagen al§ ic^ §abe fie freßÜeb, ad) tt)äre fie in eineJPaftete öerjaubert, icf) moHte fie ertöfen, lüie ein ^^onquiyote. mttt 5luftritt. SSorige, S5aleria. lo ^aleria (bringt eine «ßoftete). §ier bie Verlangte ^^Irjnei au§ ber §au§apot^e!e, auf einmal 5U nehmen. Slquilar. §immel, meiere 3aiiberei, lebe ic^ in einem geenmärc^en, ^ahc id) ben 2öünfd)e(§ut be§ gortunat, ober bie (Seröiette Stifc^i^en bede bid) — tüo^Ian, fo is fd)tt)ar5 bu bift, unb märe bie haftete au§ ber Slüd)e $Iut0§, f)aht taufenb ®an!. (er fe^t ftc^ unterbeffcn unh i&t.) Sope. @lüdlid)e§ 9[Rcibd)en, mt beneibe ic§ bic^, bu barfft ber ©chatten ber Ueben§tt)ürbigen Sfibora fein. — ^alerta. 3a, fie ^at mir a(Ie§ Sid)t geraubt! 20 51 q ui ( a r. D, o rt)e5;föd§ t^uduf ift ba§ ? ein (^olbftüd in ber haftete? — ic^ i)abt mir faft einen 3a§n au§gebiffen. S3aleria» @§ fd^eint ©olbtinftur in ber ^rjnei au§ ^Iuto§ ^-üc^e! 2ope. (Sage, fdimarje ^otin, liebt Sf^bora fd)on? 25 ^qutlar. S)er Sleufel, au, ic^ bin ein 9}Ziba§ njorben, bie gan5e haftete ift gefpidt mit (^olb, tüie für einen @ei§§al§ zubereitet. Sag SJiäbd^en, mei§t bu mo^l, ob 9J?elanie nod) ein freiem §er§ ^at? ic^ erlaube bir auc^ ^ier in meinem ©olbbergmer! ju arbeiten. . so ^aleria. Ob bie S)amen bereite i^r ^er^ öerloren, tüeig ic^ nic^t, aber i^r, i§r fc^eint mir beibe gut öerliebt, unb rat§e eud), eure (^efü^te fc^riftüc^ au§§ubrüden; benn tnünblid^ f}abt i§r e§ ein menig toU getrau, fc^reibt, ic^ ^ole bie 33riefe ab. (ab.) 35 IV, 9. 10. SSaleria. 59 9lcuntcr 5luftritt. 55ortge, o^ne 5Saleria. 2o\)t. Sa, ja, wix motten fd^reiOen, ac^ \vk tütCC lA fc^reiben. 5 ^Iquilar. 5)a§ @o(b in ber haftete foK mo^I ein ^onnette§ 3lImo)en fein, man I)ält un§ für arme ©c^elme, fcf)öne 9D?tIbt^ätig!ett, f(^Ied)te g-reier^^^l^peften. Sope. ^ir reicht man ^llmofen, ac^ unb \va§> mir gemorben, läugnet man mir ab. 10 ^quilar. 9Zun lä^t micf) ber SOcagen §u Söort fommen, unb id^ frage bic^,_^iinauc^fte()Ud}er S^ntmerer,- ma§ ift bir bann befonber§ geiuorbenV ^u fü§rft feit geftern getüaltig große Dtofinen in ber Xafd^e, icl} ^aht eben nic^t gemerft, ha^ man bid^ befonber» begünfligt. 15 Sope. C 3fibora Ijielt mic^ in i^ren Firmen, fie ^ielt mic§ für t§ren Sieb^aber, ben fie geftern, al§ mir anfamen, im ^unfein öor bem (Schlöffe erwartete, ict) nannte fe^nfüc^tig i^ren DZamen, fie umarmte mic^, er- fannte midt), unb f(o^! 20 5lqui(ar. 2)a^ ift freiließ ein beben!(idt)e§ erfte§ Rendez-vous, aber marte, ic^ milt Reifen — je^t fort unb bie Briefe gefcf)rieben, unb ^ente ^benb gelauert, §at bie (Snne einen ?5veunb, fo ift bie anbere auc^ nid^t o^e — mir ge^en auf ben ^Inftanb. — 25 ^ope. Söenn e§ gleicf) ein menig gegen ben ^nflanb ift — id^ bin babei. — 3e^t !omm in§ ^abinet ju fc^reiben. (betbe ab.) äc^tttcr 5luftritt. e&planate. 30 Sfibora, SD^elanie. Sfibora, (S§ ift etma§ fe^r eble^ unb bod^ fe^r unt)erfc^ämte§ in bem betragen ber fremben §errn, mie fömmt nur ber eine auf bie rafenbe S^ee, oon mir um= armt morben §u fein? 60 ©lemenS ^örentano. iv, lo. ii. SO^elante. gc^ glaube immer, beiner miig burd) uugtücflidje Siebe meIan(i)otifd) fein, unb meiner begleitet il)n, um il)n ju jerftreuen. 3fibora. 5)einer? ajJeinerV ^u fpric^ft tme Uou Sc^oog^uuben. 5 Mtlanit. Sf^ lüeig ja i^re 9^amen nic^t. 3fibüra. gc^ inoüte, fie mären fort, unb bod) bnuert mic^ meiner. $0?elanie. @ie^ ha\ jupf bid) bei ber 9lafe, bu fagft and) meiner. 3ld^ ha^ beiner unb meiner liegt boc^ 10 gemaltig in ber ^atux. 5Xber mir moUen lünftig meinen Suan feigen, ha fönnen mir ungeftört bon il)nen reben. :bora. Unb ber, ben bu meinen nennft, beigtSarlo^. Alfter ^luftritt. Vorige. S^aleria. 15 SBaleria. 33i!toria, ki) f)aht alle§ ^erau§, ber eure, Sfibora — 3fibora. 8age ®arlo§. ^aleria. 5llfo dnrlo^ ift burd} ^offnung^lofe Siebe melanc^olifc^, unb finbet in feinem SÖa^nfinn eud) feiner 2» Ungetreuen fo a§nlic^, ha^ er feine gange 2eibenfd)aft auf euc§ gemenbet, 0 feib i§m freunblic^, milb, fo fönnt i^r i§n feilen, ber gall ift gar eingig unb romantifc^. Sfibora (»or ftdi). ^)lber fe^r gefä§rlid§. (raut.) ^c^ mill e§ tl)un, fo er nid)t ^eftig mirb. 2^ 99?elanie. §at meiner, moUt ic^ fagen ^uan, nic^t auc§ fo eine ^ranf^eit, bie ic^ feilen fönnte? ^aleria. ^ielleic^t, üielleid^t — left biefe Briefe — 9l)ielanie. 2lc^ ber ift fc^mer, gefdjminb 3fiboro, öffne: ia% mic^ nic^t im @tid), ber meine ift Doli (^olb so unb offen — Sfibora (:^at fc^on aegieng gelefen). SÖa§ ift \)a§>, fd)On mieber bie abfc^euüc^e ^errüdt^eit, er ^abt mid) umarmt. äurüd mit bem S3riefe. (®iebt ben Srtef an «olerta.) IV, 11.-13. üßoleria. 61 9J?etatiie. 3urüc! mit btefem an 10 fi{f)er ? gelif. ®onna 3uanna fc^Iäft mit ben «Sc^meftern hinten ^inau§, afle§ ru^t, !omm! Sujitla. 2)a Hingt etma^ ju meinen gügen. i^eliy. Rapiere, Q3riefe mit @elb — einen an mid^ 15 erhielt id^ im SSalbe, !omm, morgen frü^ lefen mir 3lIIe§. (beibc ab in§ ©d^IoBO dtnuttbjttianjiöftcr 5(nfttitt. 3)ie ©tube Sope§ unb ^^Iquilar^. (5§ ift bunfel. Sope (oirein, tritt auf), ^quilar ift naif) ber @tuBe ber 20 faubern gräulein, id^ i)äW e§ nidtjt gefonnt — nid)t§ intereffirt micf) me^r auf @rben — icf) bin in @i§ ge= taudt)t— fo finb bie SBeiber. — 3d} büge fd^mer um biet), ^aleria. — (er ge^t auf unb ob.) 3d^ ge^e 5ur ^rmee — id^ miK fterben. (ftö^t an einen ©tul^I, hjirft i^n weg.) ^er= 25 flucht, mer tritt mir in ben 2ßeg, ha^ mar bie Siebe — Sope, mie bift bu! id^ miti mein Xeftament mad^en — (fc^iägt cic^t.) SSie bie gunfen fprü^en, mit mir ift e§ au§ — fein 2idt)t jünbet fid^ an mir — ba liegt ha§> %Q)ia^ ment be§ 5tbmirat§, ha milt ic^ bie gormein abfegen, (ge^t so nac^ bem Kabinett.) geuer fdjlageu mit! ic^ auf Hjgpanien^ geinbejig fein ©ta^I unb (Stein me§r arflmr ift. (ob in§ Sabinett.") IV, 22. 23. SSateria. 67 Sttjciuttbjttianaiöfter luftritt. %tlix, unb Quinta. gelii; (fü^rt suäiiia iicmn). §ier tft meine @tube, gletd§ §ier neben im ^'abinett fte^t ein Oiu^ebett, ha fannft bu 5 fd)(afen. ^rf) miH gleic^ ju meinen ©^meftern. Suji Ua. 0 tüarte bi§ SOZorgen, laffe mid^ erft ait§^ ruf)n, fd^one meiner Verlegenheit, bu §aft mic^ entführt, ic^ ji^äme mic^ öor i^nen. geliy. 3c^ ge^e gteic^, id) fann nic^t Reifen. 10 Su^illa. ®u bift üerbrüglic^ ! gelij. 3d§ bin ^Ib toll, burc^ ba§ n)a§ toix unten im ©arten gehört. Sujilla. 90^an fprac§ jc^Iec^t üon beinen ©d^rtjeflern. gelij. Hnb barüber t)erfd)tafe ic^ feine ^a^t, tomm, 15 i(^ bringe bic^ inS Kabinett. 2u§iUn. Sld) §alt — e§ ift S^ntanb brinn — man fprid)t — Sic^t fällt burc^ ha^ 8d§lüffellDd§. gelij. §orc^! Sujilla. 2)reitaufe_nb 2)upIonen an Valerio, t)ier^ 20 taufenb für $orporino ^ur 5tu§ftattung — e§ ift ein ©terbenber, man macl)t ein ^eftament. geliy. mix fte^t berlßerftanb ftitt! Sugilla. §orcl) — er f priest — o ^P^o^^fi — 0 3l"i^o^*flf tt)o bift bu, 0 mein füge§ Seben. 25 Seliy. §ölle, fo mär' e§ ma^r! ^reiunbjwanpofter liiftritt. ^quilar, Vorige. 5lquilar. 0 greunb, ma§ ^aft bu üerfäumt, bie SJfäbc^en finb allerliebft! 30 geüj. Verfluchter S^renräuber, §ie^! Su^illa. £) *c)immel, galtet, galtet ein. gelij. SSa§ 2;eufet ift ha§> — Sic^t — £ic|t — ]§erau§, §err ^eftamentariuS. (tritt bie spre ein.) 5* 68 ©lemenS lörentano. iv, 24. v, 1. 2. Sl^tcruttbjttiattstöftcr 5tuftritt. S^orige, Sope (mit sic^t). 5(quilar. lim (^otteStüttten ! getij unb Susitta, irf) grotuüre! geltj. 3^r, i^r feib ^iev, 9Jienfd)en, tt)a§ ^abt t^r 5 angeftettt ? 2 0 p e. O (^otte§ ©egen über bid^, unb glud^ über un§, mir ^aben beinen eblen (Sd^meftern unred^t get^ait. @nbe be§ öterten ^ufjugg. cSünfteu lluf3ug. ^o ©gplanote. irfter 5tuftritt, ©armiento auetn. ©armtento aommt »on ber rechten ©ette). 2)ie§ ift mein §au§, ha§> öiele ^a^re id§ nic^t fa^, unb noc^ grüßt 15 freunblid§ mir bie 8d^tt)albe öor bem 2)ac^! O nieber möd^te i^ fnien, bie (Srbe füffen, fie ift noc^ grün, nodt) gaflfrei ift bie§§QU§, un]d)utbig meine ^inber unb gefunb. — O &ott, mie bau! ic^ bir, mein ^aterlanb fanb ic^ öer- ^eert üom milben ^rieg — bo^ gute ©eifter ^aben meine 20 ©d^mette mir gefd^ü^t. Smiitv 5luftritt. ^onna Sfabella, ©armiento. Sfö^C^^Ö (Ut ctnjQ tn ber 2»itte be§ öorigen 3KonoIog§ aufgetreten unb ]^at eine 9io[e gebvod^en). ©armieutO, UUfre Df^ofeu b(Ü!^en nod^ ! 25 8armiento. ö)ott grüge bid^, üebe§ Seben ! Sfabella. Unb bid^ auc^! @ief), maS ber Ütofenfloc!, ben ic^ bort mit bir pftauäte, aU id^ nad) bem ^obe beiner (Gattin h^x bir mar, fo fd^ön unb reid§ öoll ^lüt^en ^ngt. V, 2. 3. SJaleria. 69 (Sarmiento. (Sr läutet ben ^riump^ unfrer Siebe ein. 5lber fag mir, mie fte^en unfere §cinbel? Sfabeila. geliy ift ^^eute 9^arf)t mit meiner S^iid^te angefommen. ^orporino ^at bie Briefe boc^ befteKt? ö ©armiento. Sa, fobdb er Q5aterien geholt, !ömmt er 5U mir bort unten in ha§> ^orf, icf) ^aht fc^on eine fd^öne 3«^^ tüd^tiger Seute unter ben SSaffen, ftjeld^e mic^ mit ben jungen §errn 5ur 5lrmee begleiten follen. ^orporino tüirb '^ier^er fommen, al§ berfolge er Sujilla 10 al§ feine ^raut. SfabeUa. Wit beinen Stöc^tern tt)erbe ic^ mic^ fc^einbar ()inn)eg begeben muffen, bie §errn greier merben gar ju ungeflüm, fie hielten ^eute 9M(^t gelij für einen 9^ebenbu^ler unb mai^ten einen ^ä§Iict)en (Speftafel, a6:) 15 id^ mottte, alle§ märe erft Vorüber. ©armiento. Siebe Seele, alle§ mu^ fo fein, je größer bie S5ertt)irrung, befto befter. Sollen mir beibe allein bafte^, tüie bie armen Sünber, f)abt ic^ bic§ nic^t aud^^ einft entführt, finb mir nid^t ^eimlid^^^gttraitt, id§ 20 miE nid^t beff er unb nid)t fd^led^ter aU bie meinigen er^ fd^einen, mir motten feiner einen Stein auf ben anbern merfen — bann finb mir alle öergnügt in fd^nlbiger Unfd^ulb. Sfabeila. O bu liftiger lieber ^^i^eunb, fomm, 25 fterfe bie Ü^ofe auf beinen §ut — unb nimm_ben_gu§ be§ treuften 9D^unbe§. Sarmiento. Siebe Sfül'ella — Sfabeila. §immel — iä) pre beine Xöc^ter, bie id^ ^erbeftellt ^ah^ — treten mir bei Seite — ha fannft 30 bu fie fe§en. (öeibe ab.) dritter m^vxit Sftbora, 9}Jelanie. 9}Zelanie. C Sc^mefter, ma§ \)ab^ ic^ gefe§en — Sfibora. j^ie ^ouüernante! id^ traue meinen. 35 klugen faum. 70 dlemeng Srentano. v, 8. 9)ZeIanie. Sie umarmte einen fremben 9)Mnn! Sfibora. 2)a§ erflärt mir aUe§, \m^ mx feit i§rer 5ln!unft ^ier erlebt, hk ungemeffene greil^eit, bie fie un§ lägt, bie abfd)eulid)e Sjene mit bem fred^en ^nan ^eute 9Zac^t. 5 Melanit, ^u bilbeft bir entfel^Iic^ öiel brauf ein, 't>a^ b^iner nid^t babei mar — Sfibora. Sd^on mieber ben fatalen 5(u»bruc! meiner, ic^ milt nid^t§ miffen öon i^m. "~^ ^' älZelanie. Ueber ben ^u§bruc! beiner flage nid^t, 10 l^ötten mir i^nen geftern nid^t bie Dramen ^'ar(o§ unb 3uan gegeben, fo märe aKe§ gut. Sfibora. S"^ fenne bid^ gar nidt)t me§r, bu bift red)t frei gemorben. SDZetanie. 5(d§ frei, nein, ha% bin ic^ nic£)t gemorben 15 — ac^! Sfibora. 2öa§ feufjeft bu? ä)ZeIanie. 3d^ fage e§ nicl^t e^er, bi§ bu aud§ feufjeft. 3fibora. 2)a fannft bu lange märten! — 51^! ^Zelanie. ^a ^aben mir§ — je^t mu§ idt)§ fagen 20 — aä), i^ liebe i^n, ha§> fpric^t fidC) ganj f urio§, menn man e§ mir gefagt, e§ ül^eit einen auf ben Sippen, man mug Iacf)en — id^ liebe i^n, ba^a^a! id^ liebe i§n, 0 3fibora, fage e§ boc^ auc^ einmal. Sfibora. Sft e§ benn fo Ieidt)t? 25 SJ^elanie. 5ld§ ganj entfe^tii^ leicijt, ic^ !ann gar nic^t begreifen, mie ic^ je^t erft brauf gefommen bin. Sfibora. Tliv !ommt e§ fd^merer öor — unb boct) mug idt) e§ fagen — act) id§ liebe i^n — 0 ©ott, mid^ mad^t e§ meinen. 30 SOietanie. SSeinen? Sfibora. D er liebt mid^ nic^t, e§ ift nur fein SSa^nfinn, unb mie mar gelij -^eute !alt unb I;art gegen un§, er fprad^ Don (Sittenlofigfeit — 95ZeIanie. (Er ^at aud^ noc^ Urfac^e ben ©itten:= 35 prebiger §u mad^en, er bringt eine ©ntfü^rte bei S^lac^t unb 9?ebel. V, 3. 4. SSalerta. 71 Sfibora. (grJLein 99Zamt! SJletanie. S)ie beiben gremben finb auc§ Wänmx, aä) iPenn Suan iDolIte, ic^ lk% mic^ gleic^ entführen, gtngft bu tro^l mit? 5 Sftbora. StiU, SfabeKa — 93ZeIanie. 2öir laffeu un§ nid^t merlen, tt)a§ mx \df)tn\ mtxkx %n^nit 95orige, 3fabella. 10 ^fabella. SJieine ^inber, tt)tr muffen gteid^ öer- reifen — 3fibora. (So plö^lic^, tt)ir ^aben ni(i)t» in Orbnung. 93^e(anie. @o über öalS unb ^opf, ba§ ift un= möglich ! 15 Sf'i^eUa. SBenn meine 9JJutter mir fagte: üer- reifen — fo maren bie «Sc^eKen ber SJlauIt^iere mir genug 5lu§rüflung, ja ic^ märe gern ^n gn^e mitgelaufen — unb i^r moKt eu(^ noc§ gieren, ba ha§> ©reignig mit eurem 53ruber, ha bie ^§orf)eit ber gremben e§ eurer @^re 20 not^menbig machen, menigflen§ furge S^it abmefenb ju fein? ^d) mag eucC) fe^r gut f(f)einen, aber über (S§re ^alt ic^ ftreng. 93^elanie. O bie Äpeurf)lerinn! Sfibora. Unfre @^re, 2)onna ^fabetla, mir fennen fiel 25 ^faöeUa. @in fe^r !ü^ne§ SSort, ma§ ift benn ^xt — 9Kelanie. Sie ift bie 3w(^t öon innen mie bon au§en, meiere in ber (£infam!eit fo ergaben ift, at§ — Sfabella. ©d^meigen — (für fic^) fie l^aben mid^ 30 belaufest. (laut) 3^ ^e^fe mo^I, marum i^r eud^ giert, i^r feib üerliebt. SO^elanie. 3^r aber feib e§ roo^l nici^t? — Sfabella. 2öa§ ift ba§? mie rebeft bu? ic^ merfe, eure Seibenfc^aft mad^t eu^ fo !ü^. — 9^un aber fort, 35 gleid^ auf ber Stelle mit mir fort. — 72 dfemeng Srentano. v, 4. 5. 3fibora. 9JJit eud)? — nun fo ^aimx luir mo§( einen 93egletter? 3fa()e((Q. ©inen Begleiter! (für ftc^) fie §aben mic^ belaufest! (laut) 2öa§ meineft bu bamit? gfibora. O Der5ei^t, irf) frf)änte micl). — 5 Sf ab eil a. 2Ba§ §abt i^r nur, jiert \i)x euc^ — al)a id) mer!e — o bn§ bofe (^einiffen! ^abt ifjr nod) nie einen 33ruber, einen greunb umarmt? i^r ^abet mic^ belaujd)t. soviel a nie. 9Zun, einen greunb ^aben mir noc§ nie lo belaufest, aber — gfabeüa. S^r möd)tet e§ üon fersen gern t^un — fo fotgt mir benn getroft, i^r foKt balb ben beften greunb umarmen, ben i^r auf (^rben ^abt — mir öer^ reifen nid^t — i(i) moltte eucE) nur erfc^recfen — !ommt, is mir rooHen ^'rönje tuinben unb Ü^ofen pftücfen 5U bem frf)önften geft. Sfibora. O liebe ^föbetta, nun folgen mir mit greuben! SJJelanie. ^a mit taufenb greuben! (alte bret rechts ab.) 20 g^ünfter 5(uftritt. ©rofeer aSorfoal, in Un mehrere Spren aufarantentreffcn. geliy, unb SujiUa. geliy. 5)ie neue (^ouöernante meiner ©djmeftern ift unfer ®(ü(f, fie fennt beine 5D?utter, fie miß beine 25 5(u§fö^nung übernehmen. 5lber id) bin bei alle bem in ber größten SSerlegen^eit mit meinen (Sc^meftern, au§ htn gefunbenen Briefen fe§e id), ha^ f]kv fatate §änbel öor- gefallen, unb bod) jiemt mir ha^ ^rebigen in meiner Sage gar nid^t. — so 2u§illa. 2öei§t bu ma§? [teile i^nen bie gremben fogleid) aU beine greunbe öor, fo löft fid) atteg fc^nett! gelif. ^a§ ift freilid) h'c[§> ^ür^efte. (fiingeit.) V, 6. 7. SSaferia. 73 ^cc^ftcr auftritt, 55ortge, 5^iener. geüj. dJleim Sc^treftern! Wiener, ^ie gräulein finb Joeben mit ber ©üuüer* 5 nante abgereift. g'elij. @o rufe bie fremben §errn ^ier^er. Wiener. 51 d^ bie finb foeben au^ bem §aufe §inau§= gerannt, ai§> ob iljnen ber ^opf brennte. S*^ brai^te ha^ ^rü^ftücf unb melbete bie 5lbrei(e ber 5)amen, ha fu()ren 10 fie mit 9^a!eten au§ ben gebern, gerrten fic^ um if)re Kleiber, rannten mid^ mit fammt ber ©(i)o!olabe um, unb liefen unter bem 5lu§ruf : „(Sin^olen, um ^erjei^ung bitten" auf unb baoon. 3ömmerf(^abe um bie f(i)önen §errn, ha^ ey nirfjt ganj juft mit i§nen ift. — 15 Seitj- ®o ift e§ bann ju fpät. Unb nun mill ic^ fogteic^ ju meinem greunbe, bem 5)ec^ant, reiten, bamit mir f^on getraut finb, e^e bu eingeholt bift. — Sujilla. 0 fe§re balb, ict) bin in taufenb tngften! 20 geliy. 3d) reite, ma§ ba§ ^ferb üerträgt! 2eb it)o§l! fi^nett, ^urfct)e, ^inab unb gefattelt! (ab mit bem 3)tener.) Siebenter auftritt« Su^iUa (otrein). 5)a§ (Sntfü^rtmerben ift eine fe^r munberüc^e (Sa(^e, e§ lieft fi^ fe^r fc^ön in ^Romanen 25 baüon, aber felbft t^e i(^ e§ mein'Sebtag nidjt mieber. — ©0 oft ic^ in ben ©piegel fe§e, erfc^recfe id^, a(y märe ict) fct)on eingeholt. ^^T^Denh bie (^ouoernante nur etma§ bei meiner ^ante auSrid^tet, bie Xante ift gut, aber in ber testen |]eit mar fie ftet§ fo gefc^äftig unb fagte immer, 30 balb merbe fie mir einen SO'^ann geben, ber fo gut fei al^ 3)on gelij. — O (^ott, ict) ^öre fommen — bieüeic^t finb§ fd^on bie Verfolger — ic^ merbe mid) jufammen nehmen. 74 ©(entenS S3rentano. v, s.-io. %^Ux 5l«ftritt» Sujina, ^ateria, S5alerto. SSalerio. 90^etne 2)ame, enbüdf) ftnbe id) ©ie. 2 u 5t IIa. allein §err, id^ emarte, (Sie tüerben bie 1K(^tung itidjt öerle^en, tt)eld[)e Sie meinem ^efcl)led)t unb 5 (Staube fd^ulbig finb. SSalerio. Sd) fomme nur, 8ie gegen alle fernere <5)einalt unb 5lnfprüd^e in (Sd^u^ 5U nehmen. Su§iIIa. 3)ie§ ift ein 5lmt, ha^ xd) 3§nen nid)t ban!e, unb id^ njerbe !eine§ttieg§ gljre 33efe^Ie anerfeunen. 10 SSalerio (äu «orem). SSa§ ift ha^? fie fc^eint miber i^ren SSilleu entführt, (su suäiiia.) Sc^ fann 3^nen nidjt Reifen, i&) mu§ bie Q3efeI)Ie Si)x^x greunbe öoEjie^en, unb id^ bitte (Sie, ^ier in ben SSaffenjaal ju treten. 2u§iIIa. Sd) bin in S^rer (bemalt, aber ic^ t^ue 15 e§ gegen meinen SßiHen. (ab inbtegroBeaÄitteltprcbe^^intergrunbeS.) 9lcunter %n^xiit Valerie, SSaleria. S5aleria. 2)a§ ift munberbar, fie fdjeint inirflid) gegen i^ren SSillen ^ier. 20 S3aIeriD. Sei e§, mie e§ tnolle, fie mug t>tn ^u^- gang abwarten. Se^t, lieber fdjtDarjer ^Ibjutant, fte^e ein wenig ^ier auf ber Söac^e. Sd£) !ann e§ nid^t me^r aushalten, id^ mug ein iüenig nad)fpüren, ob ^aleria nid)t balb fömmt, id^ ^alte e§ nidt)t länger au§ ül)ne fie. (ab.) 25 geinter 5(uftritt. S^aleria (airetn). ^uf SSieberfeljen! — ®er arme ^ater, mie foll ic^ i§m nur alle feine 3lngft unb «Sorge um mid^ bergüten, tDarte, ha^ ift ^errli^ — id^ mitt i^n über^ rafc^en, bie ^oc^jeitfteiber ber SOlutter, bie er mir gefc^enft, 30 ^abt id) bei mir, bie gie^ id^ an, unb feine §oc^§eit§= V, 10.-12. SSaleria. 75 fleiber ^at er au(^ bei fic^, ha mug ftdf) ^orporino ^ineiit= ftecfen, foBalb ber !ömmt, unb ]o faKen mx i^m §u gü§eu unb älle§ tft gut. — (^efd^mhibe fort, a(Ie§ öorbereitet, unb bod^ auc^ Ijier nicf)t§ üerfäumt; man mirb in Siebet- 5 §änbetu bod^ glei^ fo gefct)n)inb mie ein 2)ieb. (ab.) dlfter ^(uftritt. SfabeUa, Sfibora, 9}eelanie, bann öusilla. (eommen mit asiumcngetüinbcn nnb einer ga^ne nnb mehreren ©c^ärpen.) 9)^ et ante. Söa§ foKen nur bie ga^ne, bie @(i)ärpen? 10 Sjabella. S^r jodet balb Öeute fe^en, bie i§r gern bamit befc^enft, fommt, wir tüoHen bie alte 2öaffen== fammer eure§ S3ater§ rec^t feftlic^ au^fc^müifen. (wm öffnen.) Sßa§ ift ba§ — e§ ^ält brinnen ^emanb 5u! ipom.) ^:>luf, auf! 15 ßujilla. @o lange ic^ öermag, öffne id) nid^t — SQ^etanie. 5(d) 5)on gelij' beliebte mirb brinnen fein. Sfabella. 5lufget§an, Su^illa, mir finb gutegreunbe! SujiUa. Scf) öffne nic§t, ^ante, bi§ Sie berjeitjen! Sfibora. Xante — e§ ift 3^re Dächte. — 20 Sfabella. 93e^nte, in ber 5lngft lauten alte ©timmen mie bie Stimmen einer Xante — öffnen Sie, i(i) fage S^nen, Sie fotten 3^re Xante ni^t in mir er= fennen, nur bie greunbin, bie S^nen bie SSer^ei^ung ber Xante bringt. 25 Sujitla. ^n ®otte§ Dramen, (fie öffnet.) 511 le (hinein, ab). Sope, 5lquilar. ^Iquilar (^ofttg eintretenb). SSerbammt, ha^ mir fie so nirgenb§ fanben. — Sope. Saffe e§ un§ für ein @lücf anfe§en, fo braud)en mir un§ nic^t §u fd)ämen. 76 ©lernend örentono. v, 12. 13. 5tquitar. 5)eiue elenbe ©ebulb, bie fe^It mir noc^, um mid^ ganj rafenb ju machen. Sope. 5)u ^aft aUe§ öerborbeu, bu ^aft bic^ l)eutc 9Jad}t niebrtg unb ehrenrührig betragen. 31quitar. 2)a§ finb Sßorte, X^or, auf bie maus feinen §anbfd)u^ niebermirft. — Sope. 3(i) ^ebe i^n nid^t auf, ic^ bin irie ade anbre Sjienfdjen nun, id^ ^abe feine (Seljnfud^t mel;r, mein Seben in ben eignen 53oben l^in^upflanjen, bem erflen beften gebe id^ e§ ^in, unb mein SSaterlanb ift haf erfte unb befle! 9^ic|t bu — idf) ge^e jur 5(rmee! ~~Hquitar imn'm- ^a§ ift erbauüd), ^aft hu fct)on einen treuen §unb gefauft, ber fid) auf bem (^rabe be§ legten £ope be Seon§ §u Slobe hungert! £ope. 5)en §unb, id) tnerb i^n ^aben, um hk auf 15 ba§ SJiaul 5u fd^tagen, bie t)on greunbfd)aft fprad^en — ber le^te Sope be Seon bin ic^ burc^ bid), unb einfam miE ic^ fterben, ja gang einfam, oljue greunb, in ber (Sd^aar be§ beften ^ameraben — Stquilar. D ^amerabfc^aft eine§ feigen, feierüd^en 20 Starren! Sope. gnfamer SO^enfd^, 0 @ott, 0 3fibora, marum ^at biefer Xijox bid) mir geraubt, (erjie^t, fie festen.) Slquilar. 33raü, brat), fo mirb un§ beiben mieber mO^l. 25 ^reiae^ttter 5(uftrttt, 35orige, ^aleria. ^aleria^ftürat mm^n fio. _0_^immel galtet, l^altet ein ! — ^quilar. SSeg, falfdt)e, elenbe Briefträgerin — 30 Sope. 90^äbc^en, trete jurücf — SSateria. (£§ Ia§ id) mid) burc^bo^ren, al§ euc§ ein £eib§ ant^un, 0 fjabt griebe, menbet eure SBaffen jum fott id§ 5 t^un, giamntetta! ^aleria. @e^t ^inab üor ba§ ^^or, galtet ben erften Anlauf ab. ^quilar. @ut, auf 2Sieberfe!^en ! ßope. 5tuf SSieberfe^en! 5lquilar! SBir fönnen 10 beibe bei bem §anbel fterben ! ' 5lquilar. ^a§ meig ic^! Sope. SSir waren immer greunbe — 5lquilar. 3a, ja! S)u gute§, tPeid^eS, munber- bare§ Öerj. (fte umarmen )id^, Siquilar ge^t ab.) 15 SSierje^ttter 5luftrttt. ^aleria, Sope. ^aleria. 3^r ^abt ben fc^merflen 8tanb, ^ier in ber 8tube befinbet fid) Su^itta. Sope. Sf^ur über meinen ßeib foll man ju i^r. 20 9Zun ^öre mic^, ic^ mug bir etma§ nod) Vertrauen. Qn ©eöitta lebt ein öor trefflichem SOMbc^en ^aieria be Jaam- pa^eo bei iljrem SSater S5alerio, einem eblen rec^tfd^affenen Bürger, ic^ ^abe gegen beibe eine große @4ulb abju^ tragen, ic^ ^aht im Uebermut^e ber ^ugenb, in ber 25 S5erfü^rung be§ SD^üBiggangS bem armen ^inbe meine flatternbe Saune al§ Siebe öorgelogen fie '^at mir nur 5u fe^r geglaubt, icl) babe i§r .§er5 t)on ^^orporino, einem trefflid^en Jüngling, abgezogen, ic^ ^aht bem ganjen §aufe feine 9lu^e genommen, unb Ijabe e§ bann öer- 30 laffen — ha§> t^uen Slaufenbe — boc^ ic^ — ic^ !ann mit ber (Smpfinbung ni(^t fterben — foÜte i^ fallen ^ier im ©treit — fo ge^e nac^ «Seöilla — bitte hk Seute für mic^ um SSerjeiliung — giej Valerien biefeS Xeftament — maS ift — bu meinft — 78 eiemeng ^Brentano. v, u. i5. S5aleria. (S§ rül)rt mic^ innig, boc^ maS ift biey — ha'o SteftQinent ift burd)ftodien — i^r trugt e§ auf ber ^ruft — o (^ott, feib i()r üermunbet? 2opt. SSie — auc^ mein 2öamm§ ift burc^ftoc^eu — 0 liebet, gute§ .^inb, bu ()aft mir ha§> lieben erl)alteu, 5 al§ bu meinen Gegner jurüd^ielteft — tt)ie lo§ne id) bir! ^aleria. ^urd) t>a§> SSertrauen, 'i)a§> t§r mir gefc^enft, bin ic^ belohnt — bod) ftift — id^ ^öre rafc^e (Schritte. Sope. Man nal)t — id) ()bre Söaffen flirren — tritt jurüd! lo gfünfael^nter 5(uftritt, 95orige, ^orporino unb ©olbaten. ^OrpOrinO (in uniform, burd) einen Schnurrbart entftetlt). Sope (i^m entgegen tretenb). @tet)t, tt?a» ift euer ^ege^r, 't>a^ it)V fo ungezogen in ein frembe§ §au§ tretet. is ^orporino. Ungezogen i^r fetbft, ic^ fomme mit gezogener Minge, meine Q3raut ^er — mo ift meine S3raut — £ope (entblößt ben 2)egen). 3^^ fd^möre eud), mir Idolen beibe feine Bräute ^ier. ^orporino. SSerbammter Sope — nein i feine felbft öerloren, fann nid)t länger lügen — Valerien mill ic^ — mo ift S3aleria — wo ^aft bu fie, SSerfü^rer? ic§ bin ^orporino. ^aleria (tritt i^eröor). C galtet, galtet — 20 Süp^e Outr[tJett_S)e£en iüeg). ^C^ meife uic^t, WO fie ift, burc^bo^re mic|. $or porin 0. ^^x mifet md)t — 0 i§r lügt — ^omjj^JQut!... S^aleria. 3<^ öitte euc^, ru§t lieber greunb, fe^t 30 biefe§ 2)ofument gab mir ®on Sope für Valerien: folgt mir, ic^ mill fie mit euc^ fuc^en. ^orporino. SSo^lan! (gu ben sotboten.) 33efe^t bie X^üre, niemanb_la|t ^ier ^inau§, alle§ ^erein. (ab mit «otctlen). ~ 35 V, 16. 17. SSoIeria. 79^ Sc^jefttiter ^luftritt. ^tqutlar mit S)onna Suanna. Slqutlar (ganj aufeer fic^). 2öa§ fotten biefe^erlS ^ter^ bift bu gefangen — td^ bringe biefe 2)ame ^ier — fte 5 ift ganj au^er ficlf)! Sope. ^eru^ige bid^, alle§ fte§t gut — Suanna {aum im. €> 2)to§, tt)el(^e ©cenen, tt)eld)e S^eriDirrung, a(Ie§ üoll ^itfurreftion, tt)o finb bie gräuletn^ fein (Empfang, feine Vorbereitung, mein SSetter S)on 10 (garmiento auf bem fünfte einzutreffen — ^Iquilar. SSa§, tüa§> fagt i^r — ßope. 5)on (garmiento auf bem fünfte einzutreffen — guanna. (Er ift fct)on auf ber kränze be§ fct§, gleicf) lüirb man alte (Dioden läuten — aber tüelc^er- 15 Embarras, mer prdfentirt euc^, tt)a§ feib i§r, ^abt i^r, lüollt i^r, mac^t i^r — o S)io§, e§ ift al§ tüäre ber jüngfte Xag, prdfentirt boc^ 8tü§(e! — Sope (^räfentirt t^r ben stu^i). Sagt eud^ uteber, ©ennora;. unfre 55er(egen^eit ift größer al§ bie eure. 20 3lquitar. Verbammt, ha fömmt ber alte §err in- eine fc^öne (Suppe! Sope. ^(^ bin be§ Xobe§ — e§ na^t jemanb. Siebzehnter ^uttritt. geüy, Vorige. 25 SeHj- S^fct gilt^, je^t gilt§, e§ fömmt mein Vater. — Suanna. ^c^ eher Cousin, tt)a§ ^aht i^r angeftettt, ic^ bin mie aug ben SSoIfen in eine ^Iffembtee, mie au& einer ^(ffemblee in eine Verfct)mörung gefallen. 51quilar. gelij, ma§ ift ju t§un, mx fte^ in 30 g(eict)er 9^ot§. geliy. SJiir §aben bie Vauern, al§ id^ nac§ bem ^rebiger ritt, meinet Vater§ 5Infunft gemelbet — id^, bin carriere umgefe^rt — (Sott mag mirb er 5U meiner (Entfü§rung§gefd£)id^te fagen. — 80 GJemenS Brentano. v, 17.-19. Suanna. ©ntfü^rung — Cousin — aber C^ott — Xüo ift meine ^a^t ^ingeJoiumen — a^ meine ^xpzx- ta^t — i^r §errn — ([ie fte^t auf) ift mir im Getümmel entsprungen. — geliy. 2Ö0 ift SujiKa? 5 £ope. §ier in bem SSaffenfaale §at fid) bie ®nt^ führte öor ben S5erfolgern Verborgen. 3 u an na. §ier — ^ier, in meiner 9Zä§e — bie ^ntfü^rte — horreur — e§ tt)irb mir nid^t mo^t — ad) meine ^a|e — tnenn ic^ nur meinen Chätre mieber 10 friege — id^ öertaffe fie — iä) fann bero 3>ermirrungen nic^t t^eilen — id^ bin nnfd^nlbig — ic^ gel^e ju 33ette. (öerbcugt [irfi unb gcl^t ab.) ^((^tjcjttter 5luftritt, SSorige, o^ne Sua^^^ß- i5 5lquilar. ge% tnaS ift §u t^un? geliy. 3c^ meig e§ nid^t, ber, öerbammte ©ennor bei 9Ker!abo ift an altem 8c^ulb. Süpe. ^ie 2öal)r^eit fagen mirb ha§> ^efte fein. — Slquitar. ©titt man fömmt, (^eräufc^l 20 geliy. (Bx mirb e§ fein, id) üerge^e! 9leuttjejnter 5luftritt. SSorige, (SarmientO (mtt einer ©c^aat ©oltaten). Sope. ©Ott fei S)ant ber ^Ikrfabo! ?^eliy. ©ennor, ^elft, i^r ^abt mid^ gur (Sntfü^rung 25 »erführt, unb mein ^ater ift auf bem fünfte 5U fommen. Sope. SBir ^aben ^ier eine böfe äRa^ferabe gefpielt. 5tquilar. ^a, burd^ euren 9tat^ — unb bei ®ott — mx finb fing gemorben, i^r fommt ^ier nid)t meg, ober i^r jie^t ben tarren au§ bem ^'ot§, n)o t^r itp so bineingefü^rt. — (er jie^t.) Sope. 35rat), ja, ja, fo t^ut i^r — (hW). V, 19.-21. SSalerta. 81 gelty. So tl)ut il)r (äie^t). ©armiento. ®i fo t§ut i§r — ic§ ftnbe euc^ ja nan§ öertranbelt, ganj öoll 99^ut§ — unb fo~Td|)fre gungen tjerbienen iuoI)(, ha^ man irrten burc^^ilft — \o 5 :^Liret beim, irf) Ijabe auf ^efe^l 8nvmtento§ btefe braben 55afaUen bon t()m unter bte SSaffen gebracht, um .fie 5ur ^rmee in bte ^^^^^enäen ju . fiUjren, ne^mt alle bie Uni- form, merbet Cffijiere bei ber ©d^aar — fo fteljt i§r unter bem ©d^u^e ber ga^ne, unb er n)irb m(i) nod) banfen. 10 Sope. S5ortreff(ic^, id) bin babci. — gelij. (Sin Ijerrü^er ^luSmeg — aud) id) — ! ^quilar. 9Jleiuetl}atben — e§ ift toll, tpir rnngen ouf^bie greierei unb fommen in bie SSerbung. 8armiento. ©o tüar ic^ bann euer greimerber! 15 ©mpfangt bie Uniformen, tretet ah unb !el)rt in biefen (Sljrenfleibern ll)ieber. (fie em^jfangen Leiber Don einem ©olbaten nnb gelten ob.) 3^<^ttaiöfter 5luftritt. S a r m i e n 1 0 , ^ a ( e r i o. 20 ^alerio. 0 §err, . fc^on Ijier, ad) ic^ bin in ber größten 33angig!eit — ha^ ^ateria nic^t fömmt. — (Sarmiento. 5luc^ ^orporino fefjlt — er tüirb fic^ berfpätet §aben — fei rul)ig — fie fommen gelr)i§, aber mo ift 3fabella, rt)o finb meine ^öd^ter — 25 S5alerio. 5lud§ noc^ nid)t jurüd. — ©armiento. Üufer ©pag mirb fc^eitern, aber er muß je^! 5u (Snbe ge^en. — ©inunbattjanpöfter ^lluftritt. Vorige, 2)iener. 30 Wiener. .Sjier, §err ^-Balerio, eine neue Slammer^ frau, meiere bei ^onna Suanua ift, gab mir ha^ killet für euc^! Wtteraturdenlcmale 118/120. 6 82 Giemen^ ©rentano. v, 21.-23. Ü^alcrio (lieft). Qdoü, "Otadjvifljt üon 'iWeiicu. — „3ennov, feib (311115 ruijig über eure l:ocr}tci', fic ift I)eil unb gefutib, unb H)x iuerbet fic in fiu*5ei ;]ett feigen." — Sarmientu. 9iun, fo ift a((e^ gut — 3ej3t gcl)et l)iuab — ta^t bte (^tocfeii ai^ieljcu — erljcdt ein 5 5veubenge)ct)rei über meine ^^Infunft. !^aleiio, 3)iener {öei)on nio. ätueiiinb^anjigfter 5tnftrttl. 10 Sarmientü. 33ortreff(tci^, meine .S^evru, ©avmiento iinvb erfreut fein, eu(^ fo 5U feljen. 2fjei(et cnd} in bie Gruppen ein. (er fteut fie.) " (S)rauf(cn grcuöenflefc^rci, fernes eskläut) ^DÜ (uoii auf5cn). ^iüat uiifer gnäbiger §err, öiöat 15 Ijüc^ unfer gnäbiger §err! geliy. (Sott! mein «ater! Üope. 2öa§ lüirb e§ Serben! ^Iquitar. 3c^ fte§e auf ^'ol)(en! Sariniento. S^u^ig meine §errn, ii^ ge^e il)m 20 entgegen, (er gc^t at».) (3)raii|icn üiüat nö^er.) gelij-, 55^mmel, id^ Ijatte micf) nic()t, ict) mu^, ic^ mufe \f)n umarmen. (gegen Uc Xijüvc.) ^rciiinb^iurtii^ififtcr 5(nftritt. 25 S3Drige, SarmientO im iiiiUtärifc^cu aJJantel, einen ftatoiiHevie^ ^c(m ouf mit $8aIerio nnb Wienern. gelii* (umarmt t^n). D ^^Qter, mein ^ater! Sarmientü. SSiEfomm, SÖirtfomm mein 3e(ij, 0 mel(i)e freubige UeOerrafcI}ung, hid) in bcm C^f^renf leibe 30 Deines fießrei(§.en ^ater(anbe§ ju feljen. V, 23. 24. ^aUxxa. 83 geüi'. 5(d) ntlef bie[e§ jabt iJ^i felOft buic^ euren greiiub bei ^\lfer!abo getf)nn. — (Sarmiento (mt bcn manta faiienj. S)uv(^ biefen? 3 e 1 1 i'. §iinmel ! " 5 l'ope^. ^^iir feib eö felbft! ^tqutiar. £) meiere @d)(nu§eU! (Stirmtento. 3a ic^ bin e§, bin Sarmiento — unb fomit ift ja a((e§ gut — aber gelti', tno tft betne ^raut? iL^ope. SiijiUa — ift l)ier in bem Söaffenfaale — 10 (er öffnet.) %i^ bie ?^a'äulein, o meld^er ^itnblic!! (man fielet öfübeffa, Snätüa, Sftbora, tWcfante ölutfd^en mit t^httvlanben gefd^miicftcn 2i>affentvop^äen ftc^cn, fic Ijaltcn eine gal^ne nnb ®d^äv))cn.) ^ientttbanjanjigfter ^^luftritt» 53 0 r i g e , nnb bie im Sföaffenfonle. , - — 15 earmientü. ^ott, meine ^inber, meiere lieber^ rafct)ung, 3(abella ! gfibora. O 53ater, tljeurer ^ater! (Umarmungen.) TltianU. D mein lieber, altertiebfter ^ater! ©armiento. 2öir I)abeu un§ nneber, lüir finb 20 glürflid) — ^ber, ^inber, ma^ I)aOe id) euc^ mitgebracl^t — ie()t, jeber einen 53räutigam, Sfibora gieb bod) bem Sope, bort bie~iSd)ärpc bie bu (jdUft. — :liope (na^t fcfiüc^teni). £> ^üuna Sfibora! fönnt i(jr üer5ei()en ? 25 Sfibora. ^i)x feib 2)Lni Sope felbft — aä) eS ift jc^mer — hod) gürt ic^ euc^ in meinet ^i^terS 9^amen. (gürtet i^n.) 93Jetanie (6n 9iquiiar}. C^ud) gürte id), üon ganzer Seele, 2)on Suan — 30 5tt]uitar. ^c^ ^eige ^^f|ui(ar, Sol^anne^ mirb immer mit einem 5(b (er gemalt — ict) bin unenbtii^ gtücftict)! S 113 i IIa (äu Sciij). 3c^ gebe bir bie (Schärpe in meiner Slante Dramen! gelij. deiner Spante! 6* 84 Giemen^ 33rentQno. v, 24.-26. iJujiUa. §ier S)onna SfabeÜa — ift bie Zank — Seliy. ^ersei^t — öer5ei§t — (Sennora — 3 f ab e IIa. 5)a§ idüUcu luir un§ allen — güiifmibanjttnpöftcr ^^luftritt. 53ürige. ^onnaSuauna. 0 Suanita (tu ^ödifter altfrönfifc^er ^rn^t, ble 3t^erfa^c itntcvm ?ivm: ftc^ neiflcnb). ©emior 5)on ©aOricl be (Sarmiento, ^ovbabilloS l) 3ennra, erlaubt eurer greunbiu ha^^ C^om^ pliment unb (Gratulation ju machen ^u glücfüc^fter SS^ieberfunft. " 10 Sarmiento. (Selb beften§ gegrü^et, ujert^e ^rajia, Snnojentia, ©mmerenjia, ^^lorenjia, ^nna, S^ai^^f^ ^t cetera, laffet eu(^ nieber. (fü^vt fie jum ©tui^i.) S5aIerio (fic^ i^r im^crnb). (J'rlauben, (Surc §errM)!eit füllen eiue .Slammerfrau §aben — is 3uauna. @§ ift mir bereite befannt, ma§ er und. 3a cgi fjat fid^ eine fe^r nnftänbige ^erfon ju mir ge^ funben ^ier in ber ^erlpirrung be§ §aufe§, tt^etd^e mir erften§ biefen meinen Qxptx^ChktTc lüieber gefangen, unb bann mir bei meinem Couchee unb Levee treffüd) bei= 20 geftaubeu. — ^(i) tt)ei§, fie l)at ein 5(ug auf i^n, nun, e§ ift eine fct)öne Occasion 5U ^erbinbungeu — tnenn ©ennor ©armiento e§ ertaubet — ©armiento. 2Sa§, millft bu §eirat^en, J^alerioV S8 a I e r i 0. Sd^ bin gauj berbu^et, id) öerfte^e fein SSJort ! 25 Suanna. 3^ur ru^ig — feine giererei — ba !ommt fie felbft. Se^Sunbjttianjlöfter auftritt. SSorige, ^orporino, ^aleria. ^ 0 r p prinp (in_§3ttlerto§ jpo(Sieit§ftetbern). ^aleria (tu ben ^oc^äcttfletbem i^ret «0lutter). (SBeibe in aninutiliger alti^anifc^er SBürgcrttoc^t.) 30 V, 2«. S5alena. 85 ^alerio. Mmäc^tigev §tmmet, ein ©eift — mein SSßeib, tüie e§ leiOte unb lebte! ^aleria. SdC) bin e§, t^eurer SSater, bin S5aleria, bin bie $D?o^rin — 5 ^alerio. ^Ee§, alle§, ad^ ba§ x^ bid) Uneber (jabe. 3fibora. Xu bift S^^aleria, bu marft bie SJ^o^rin — S5a(eria (gteM t>a^ seftomem). So ift e§, liier gebe ic^ eucl) alle ^üter be§ 2)on Öope, enre§ ^väntigam§, bie er mir üermadjt. — ^on ßope — feib glücftid) — mir l)aben 10 un§ öer^ie^en — unb \m^t, mid) l)abt i^r Dur bem el(a . ift meine (Gattin! ^orpürino — umarme beine DD^utter. ^orporino. D (^oii, ic^ bin ber glürfüdtifte, 0 meine ^Zutterl 35 Sfabelta. 9J?ein t()eurer, lieber @D^n, o meine Sinber. — ^uanna. 3d) bin gan§ befontenanfiret, id) gratulire. 86 (^Iemen§ 33rentnno. v, 26. SSalevtD. (ii ^oii Savmiento, boi? imifit id) f eiber uid^t. Savmicuto. rsclU unfU ifjv 'IKlci^ \Hto ift jet^ gut. .stellt luulj ein ivoljc^ö ^cft, unb movßen jur ^Irmec. 9hiv tuer ^erj Ijat, l)ai cm^ 511 (jeben. ^orporiuo, ]d)\m\c\ 5 bic gcil}"^ ^)od)\ ^OrpOrinO (ic^toenft Me gnfine). (5rfl gcliebet unb gerungen, 3)anu bie 5'Q^"c iod) gefc^uniugen, g-rifd) bann nad) beni ilvan^ gefpvuugen, 10 *?lUe^ ift ung t)eut gelungen. ^n\>t be§ iiuft[^tel§. ^crrofe & 3icmfcn, SSitteiiBerö.